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Kein Ersatz für Jasmin

Die SVP wird die Regionalregierung nicht aufstocken. Intern bedauert man die hitzige Debatte rund um die Jungpolitikerin Jasmin Ladurner.

Von Matthias Kofler

Karl Zeller ist stolz auf seine Jungpolitikerin: „Jasmin hat eine kluge Entscheidung getroffen. Sie hat sich selbst aus der Diskussion herausgenommen, weil sie nicht länger den Eindruck aufrechterhalten wollte, dass man für sie einen Posten schaffen wolle. Das zeugt von Größe“, sagt der ehemalige SVP-Senator.

Der nunmehrige Vizeobmann der Volkspartei gehört zu den größten Befürwortern einer Aufstockung der Regionalregierung von fünf auf sechs Mitglieder. Damit stellt Südtirol sicher, in einer gemeinsamen Exekutive mit der Lega nicht in der Minderheit zu sein. Der Trentiner Lega-Landeshauptmann Maurizio Fugatti erklärte sich gegenüber Arno Kompatscher bereit, eine Aufstockung vorzunehmen. Demnach sollen die beiden Länder jeweils drei Mitglieder in der Regionalregierung stellen.

Eine Aufstockung kann nach der Absage der SVP-Abgeordneten Jasmin Ladurner aber so gut wie ausgeschlossen werden. Fraktionsintern heißt es, dass der LH die Erweiterung der Exekutive nur deshalb vornehmen wollte, um Ladurner zu einem Zusatzposten zu verhelfen. „Sie hat sehr viel Druck ausgeübt, um zu diesem Posten zu kommen“, erklärt ein Fraktionsmitglied.

Aufgrund der gesetzlichen Frauenquote muss mindestens ein Mitglied der Regionalregierung weiblich sein. Sollte die Exekutive nicht aufgestockt werden, kommt die Abgeordnete Rita Mattei zum Zug. Die Südtiroler Lega hat bereits zu verstehen gegeben, dass sie auf den Posten nicht verzichten will.

Im Falle einer Aufstockung muss die SVP die weibliche Assessorin stellen. Das Problem: Neben Jasmin Ladurner hat auch die Eisacktalerin Magdalena Amhof bereits dankend abgesagt. Theoretisch kommen also nur mehr die beiden Landesrätinnen Waltraud Deeg und Maria Hochgruber Kuenzer für den Zusatzposten in Frage. Deeg erklärt hierzu: „Das ist eine Schnapsidee. Ich habe in der Landesregierung eine Fülle von Aufgaben übernommen, die mich voll auslasten.“ Die Diskussion gegen eine Aufstockung der Region sei in erster Linie von der Opposition geschürt worden. Die Pustererin Deeg kann ihre weiblichen Kollegen verstehen, die sich jetzt nicht mehr „verbrennen lassen wollen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • annamaria

    Kluger Schritt von Jasmin. Respekt!

    • brutus

      …hast du den Artikel nicht durchgelesen?
      …sie (Ladurner) hat sehr viel Druck ausgeübt um diesen
      Posten zu bekommen. …und das ist die Wahrheit!

      • andreas

        Welchen Druck kann die Ladurner auf Zeller und dem LH ausüben?
        Ev. dass sie sich die Haare schwarz färbt?
        Recht viel anderes fällt mir jetzt nicht ein.

        • brutus

          …hast du ihren Wahlkampf verfolgt! …hab selten eine Person gesehen die sich so in den Vordergrubd gedrängt hat. Schau dir die Fotos von den Wahlkampfveranstaltungen an.

          • andreas

            Mag sein, aber mir fällt kein Argument ein, weshalb sie etwas fordern bzw. welchen Druck sie ausüben könnte.
            Sie hat die JG hinter sich, die keiner so wirklich ernst nimmt, Stammwähler hat sie außer die Verwandten niemanden, in der Partei hat sie nichts geleistet und Erfahrung hat sie auch keine.
            Ich haben nichts gegen sie, hab sie sogar gewählt, ich habe aber den Eindruck, die Medien machen sie wichtiger als sie ist. Die ist politisch doch jetzt schon verbrannt.

    • besserwisser

      schlau hat sies gemacht, das muss man ihr zugute halten – schlaue leute braucht es dauerhaft an der spitze, von tschoppelen möchten wir ja auch nicht regiert werden.
      was auffällt: die absolute führungs- und positionslosigkeit (zumindest öffentlich) der sonst so omnipräsenten damen und herren die sich von ihren assistenten ja bei jeder bewegung fotografieren lassen und dies medial mitteilen (dass sie sich grad bewegt haben).
      liebe volkspartei, wer ist hier eigentlich der schaffer? der ra zeller?

  • sepp

    wos schade und kluger schritt des wor Vetternwirtschaft und postenschacher sonst nix bold olle dogegen sein danach zuverzichten wos isch Sem so klug

  • carlotta

    Also, ein für allemal klarzustellen: wenn do jemand glab, dass sich de altruistische Jasmin selber an Stuhl entsagt hot, der sell hot entweder nit uan Funken von an normalen Hausverstand oder hot de Soche nit von Anfang verfolgt. Es isch jo will offensichtlich, dass des die Parteispitze entschlossen hot und dann ihr den Auftrag gegeben hat das zu kommunizieren!! So zeugt sie „ Größe“ und der Kompi und SVP verlieren nit ihr Gsicht.. des Madl isch jo so postengeil wia der Tuifel auf die Sealen aaa und bitte tiats mir in Zeller weg!!

  • meinemeinung

    a trotz Madl ,in der Politik geht’s so zu und wen Sie (Fr. Jasmin ) etwas fürs Land tun will ,dann muß Sie mitspielen und einen Posten übernehmen ,von dem man auch etwas bewegen kann.
    Stolz braucht man auf solche Schachzüge der Politik nicht sein, ist niemand geholfen.

  • george

    Weder als „Größe“, wie es Herr Zeller sehen will, noch als „Heldin“ in der derzeitigen Politik kann sich Jasmin Ladurner hervortun, sondern genauso als unehrliche und hinter den Kulissen für sich und die Partei jonglierende Person, die das alles im eigentlichen Sinne durchaus nicht für die Südtiroler Bevölkerung tut. Zuerst für sich einen Posten fordern, dann auch noch den LH dazu zu bewegen, in der Region durch Aufstockung einen Posten herauszuschinden, wann man ohnehin zum Nutzen der Südtiroler Bevölkerung die Region verschlanken sollte, das zeugt, lieber Herr Zeller u. Frau Ladurner nicht von Größe und Heldin, wenn sie davon erst unter Druck ablassen und durch Einsager im Hintergrund diesen Weg einschlägen um die Parteiräson noch halbwegs zu retten. Das schreibe nicht nur ich hier, sondern auch mehrere Stimmen im Hintergrund des Parteiausschusses sagen dies, die nicht den Mut hatten vordergründig das darzulegen. Welches Vertrauen sollte man dann noch in solche Leute und in eine solche Partei haben?

    • andreas

      Du kritisierst hier die Falsche. Die Ladurner ist die zuletzt angekommene, von deren Forderungen sich der LH wohl kaum beeindrucken lässt und deshalb gegen den eigenen Willen eine Aufstockung fordert.
      Mir kommt die SVP momentan wie ein zerstrittener und intriganter Haufen vor, wo keiner dem anderen mehr über den Weg traut.
      Sie sollten schleunigst den Obmann wechseln, Christanell würde ich gut sehen, obwohl ihm wohl etwas die Kaltschnäuzigkeit fehlt, aber mit Zeller im Hintergrund, könnte es klappen.

  • prof

    Kann mir bitte hier jemand einen Politiker/in nennen welcher nicht „Postengeil“ “
    ist?? Alle sind es sicherlich nur um etwas zu bewegen, nicht um des Geldes wegen,ha ha.

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