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„Land hat sich kaputtgespart“

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert, dass die Ausschreibungsrichtlinien umgestaltet werden. Der Fokus dürfe nicht vorwiegend auf dem Preis liegen, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.

„Trotz des einzigartigen Potenzials heimischer Unternehmen gehen öffentliche Aufträge immer wieder an externe Firmen. Dies stellt nicht nur für die heimischen Betriebe, sondern für die gesamte heimische Wirtschaft eine gefährliche Bedrohung dar. Deshalb stellt sich die berechtigte Frage: Warum werden die Ausschreibungsrichtlinien nicht so gestaltet, dass sie die Vergabe an Südtiroler Unternehmen begünstigen?“

Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit wirft diese Frage in einer aktuellen Aussendung zu den Diskussionen um den öffentlichen Nahverkehr auf. „Obwohl der öffentliche Nahverkehr größtenteils von lokalen Familienunternehmen betrieben wird, geschieht dies oft zu derartig niedrigen Preisen, die weder eine angemessene Gewinnspanne ermöglichen noch eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen zulassen. Dies zwingt die Unternehmen massiv zum Sparen und führt zwangsläufig dazu, veraltete Fahrzeuge einzusetzen und folglich Sanktionen oder sogar einen Ausschluss aus Vergabeverfahren zu riskieren. Obendrein reduziert dies das Vertrauen in den Öffentlichen Personentransport. Ein Teufelskreis, der die heimische Wirtschaft ruiniert“, schreibt Atz Tammerle.

Der jüngste Vorfall in Bozen, bei dem ein Busfahrer ohne gültigen Berufsführerschein erwischt wurde, unterstreiche die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle von Fahrern sowie ihrer gültigen Berufsbefähigung, insbesondere jene ausländischer Herkunft. „Dies stellt nämlich eine Herausforderung für die Unternehmen selbst dar, da diese oft weder die Ressourcen noch die Kompetenz für umfassende Überprüfungen verfügen. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, könnte hier das Land bzw. SASA einspringen, indem es diese Kontrollen für diese Unternehmen im öffentlichen Personentransport durchführt. Dadurch würde auch das Vertrauen der Bevölkerung in den Öffentlichen Personentransport gestärkt“, meint Atz Tammerle.

Die STF-Abgeordnete betont: Der Personentransport ist ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens in Südtirol. Um das Vertrauen der Bevölkerung in ein sicheres und zuverlässiges Transportsystem zu stärken und den Fortbestand der heimischen Unternehmen zu unterstützen, sind Investitionen in Kontrollmechanismen und faire Preise unumgänglich.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • schwarzesschaf

    Frau Atz. Geiz ist geil es wurde lange Vorgelebt, qualität hat seinen Preis aber ehrlich gesagt lieber nehme ich 2 albanesische Maurer als eine Südtiroler firma, denn schlussentlich habe ich dann auch 2 albaner maurer hier nur zahle ich das 3 fache dafür denn es ist ja Südtiroler qualität. Das ist wie beim speck ein schwein aus holland das Südtiroler markenqualität ist. Und sol lange unsere Firmen das 3 fache verdienen müssen und jedes jahr einen neuen firmenwagen brauchen um zu protzen naja dann wird halt bei den ausschreibungen immer so weiter gehen.

  • opa1950

    Bei den Ausschreibungen bis zu einem bestimmten Betrag wird in Südtirol überhaupt nicht kontrolliert.Oder Es braucht überhaupt keine Ausschreibung.So kann jeder Amtsdirektor anstellen wen er möchte.Hoffe alle haben das System Südtirol verstanden.

  • hermannh

    Opi: frag mal Deinen Kölle um was es da geht, Du polemisiert ohne zu verstehen um was es geht….. seine Presseaussendung war eine Woche schneller fertig als die der STF -Dame 🙂 , wohl dank der Hilfe aus dem Weinbergweg

  • dn

    Irgendwie müssen ja Olympiaunsinn, private Seilbahnen und private Schutzhütten finanziert werden, das wissen auch die Trolle.

  • heracleummantegazziani

    Atz-Tammerle ist nur peinlich. Ihre Aussage zu den Ausschreibungsrichtlinien enthält gleich zwei markante Fehler (und sie sitzt im Landtag wohlgemerkt!). Wenn Sie schon keine Ahnung von nichts hat, wie sie bei jeder Aussendung beweist, weshalb verhält sie sich dann nicht einfach ruhig und wartet das Ende der Legislatur ab? Absahnen kann sie ja trotzdem.

    • bananajoe

      @hera. Im Kern hat sie trotzdem Recht. Viel zu oft werden Aufträge an Bananenfirmen aus dem Süden vergeben. Ich erinnere mich zB an die Baustellen in BZ wo Arbeiter auf die Baukräne geklettert sind, um zu protestieren.

      • heracleummantegazziani

        Nein Sie hat eben genau im Kern nicht recht, denn was sie behauptet stimmt nicht mit den rechtlichen Bestimmungen überein. Ob dann manche Teilnehmer schwindeln und im Endeffekt Dienste oder Lieferungen nciht so erbringen können wie ausgeschrieben, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber Fehlverhalten kann man mit Richtlinien nicht verhindern.
        Was Atz-Tammerle allerdings nicht versteht – und das ist peinlich – ist dass es bei Ausschreibungen in bestimmter Höhe EU-Richtlinien gibt auf die wir keinen Einfluss haben.

        • bananajoe

          Dass sich ein Auftraggeber vergewissert, dass potenzielle Auftragnehmer in Ordnung sind, sollte Usus sein. Hier gehts immerhin um viel Geld. Es ist immer das Selbe: es wird auf Gesetze verwiesen, wo man keinen Einfluss hätte. Hatten wir erst kürzlich beim Thema Sicherheit, bis sich herausgestellt hat, dass es nur einen Quästor mit Charakter braucht. Lachhaft

      • opa1950

        Und wie viele Amtsdirektoren bereichern sich mit diesem System?

  • ultnerbaer

    Sehr geehrte Frau Atz-Tammerle,
    Wenn Sie schon wissen was zu tun ist, warum machen Sie nicht einen Gesetzesentwurf anstelle einer Presseaussendung dazu. Ach ja, das Ganze muss mit nationalem und EU Recht vereinbar sein, da wird es schwierig zu sagen dass sich nur südtiroler Firmen beteiligen dürfen. Aber schreien ist immer leicht, Handeln nicht unbedingt. Und wo bleibt eure Reaktion auf den Auftritt von JWA?

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