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Ulli vs. Brigitte

Ulli Mair widerspricht ihrer Kollegin Brigitte Foppa, die für eine Geschlechterquote bei den Wahlen eintritt: „Die Vorstöße der Grünen bringen den Frauen – außer Diskriminierung – rein gar nichts.“

Die freiheitliche Regionalratsabgeordnete Ulli Mair kritisiert den Vorstoß der Grünen, wonach auch beim Gemeindenwahlgesetz eine verpflichtende Frauenquote von mindestens einem Drittel vorgesehen werden soll. „Die Grünen widersprechen sich vollkommen, denn es dürfte auch der Frontfrau der Grünen, der Abgeordneten Foppa, bekannt sein, dass durch Quoten die Frauen nicht gleichberechtigt, sondern abgewertet werden“, sagt Ulli Mair.

Brigitte Foppa vertritt die Ansicht, dass nur durch eine gesetzlich verpflichtende Quote mehr Frauen Zugang zur Politik erhalten. Die Politik sei nämlich noch immer eine Männer-Domäne. Und in den Augen der Männer seien Frauen in der Politik nichts wert, argumentiert die Grünen-Chefin.

Ulli Mair widerspricht dieser These entschieden: „Es ist in etwa gleich mutig und modern, im Jahr 2018 für eine Frauenquote zu sein, wie ein Bekenntnis zum Weltfrieden. Es ist keine Frage, dass die Politik ihren Beitrag leisten muss, um die Teilhabe der Frauen in allen Bereichen zu fördern und zu stärken, aber Zwangsmaßnahmen wie Quoten sind eindeutig der falsche Weg. Um den Frauen den Einstieg in sogenannte Männerdomänen zu erleichtern, braucht es Überzeugungsarbeit, Bewusstseinsbildung und Maßnahmen, die auf Partnerschaft setzen statt auf Konfrontation. Wenn Frauen Veränderung wollen, so muss ihnen klar gemacht werden, dass sie es selbst in der Hand haben“, betont die freiheitliche Abgeordnete.

Durch die stets wiederkehrende Quotendiskussion würden die Frauen als unfähig dargestellt. Man unterstelle ihnen, gehobene Positionen bzw. den Einstieg in die Politik nur unter gesetzlichem Zwang erreichen zu können. Es müssten Qualifikation, Einsatz, Leistung, Herzblut zählen und das seien Eigenschaften, die Frauen sehr wohl an den Tag legten. „Qualifikation ist geschlechtsneutral. Quoten sind undemokratisch, werten Frauen ab, sind dirigistisch, populistisch und ungerecht“, unterstreicht Mair.

Hinzu komme, dass sich Quoten um die wahren Defizite in der Frauenpolitik herummogelten. „Quoten bewirken in meinen Augen keine Gleichstellung, sondern schüren einen reinen Geschlechterkampf. Eine sinnvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der die unterschiedliche Sicht der Dinge von Mann und Frau einfließen kann, ist nur durch eine Partnerschaft der Geschlechter möglich. Heute haben wir bereits sehr viel erreicht und jede politische Partei ist bestrebt, so viele Frauen wie möglich auf ihren Kandidatenlisten zu haben, nicht als schmuckes Beiwerk, sondern aus Überzeugung und Respekt den Frauen gegenüber. Dies muss aber von den Frauen selbst gewollt sein, freiwillig geschehen und nicht durch Zwang“, führt Mair aus. „Die Vorstöße der Grünen und ihrer gleichgesinnten Genossen in anderen Parteien wie der SVP bringen den Frauen – außer Diskriminierung – rein gar nichts“, so Ulli Mair abschließend.

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