„Stopp für Sonntagsöffnung“
Bis zum Jahresende sollen die Sonntag-Öffnungen von Geschäften gestoppt werden, kündigt Vize-Premier Luigi Di Maio an. In Südtirol ist man erfreut.
„Im Handelsbereich werden wir bis Jahresende sicher ein Gesetz verabschieden, das den Stopp der Sonntags- und Feiertagsöffnungen in den Handelszentren vorsieht. Die Arbeitsschichten und die Öffnungszeiten werden nicht mehr liberalisiert sein wie von der Regierung Monti vorgesehen“, erklärte Arbeitsminister und Vize-Premier Luigi Di Maio auf einer Veranstaltung am Sonntag.
Die Liberalisierung, so Di Maio, zerstöre die italienischen Familien. Man müsse die Öffnungszeiten der Geschäfte neu regeln.
In der italienischen Regierung scheint es Einigkeit über eine Neuregelung zu geben. Zwischen Lega und 5-Sterne-Bewegung gibt es noch unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf erlaubte Sonntagsöffnungen. Auf dem Tisch liegen Vorschläge von acht Sonntagen im Jahr bzw. einem Sonntag pro Monat.
Hds erfreut
Der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) begrüßt ein Ende der Liberalisierung. Präsident Philipp Moser sagt: „Die vielen kleinen und familiengeführten Betriebe in Südtirol sind nicht imstande, neben der Wochenarbeitszeit auch noch Sonntags offen zu halten. Die Sonntagsöffnung ist diskriminierend, fördert letztendlich die Bildung von Konzentrationen und führt somit zu einer Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der bestehenden Geschäfte, die nicht nur die Versorgung in der Peripherie garantieren, sondern für attraktive und lebendige Orte sorgen.“
Wirtschaftlich habe die Liberalisierung keine Vorteile gebracht: Der Umsatz der Geschäfte sei gleich geblieben, er verteile sich lediglich auf sieben anstatt auf sechs Wochentage. Dasselbe gelte für die Neueinstellungen: Während in der Großverteilung 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, seien diese bei den kleinen und familiengeführten Betrieben verlorengegangen.
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Kommentare (3)
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imago
Der Orban hat in Ungarn dasselbe schon gemacht