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„Bargeld muss bleiben“

Stefan Zelger

Die Süd-Tiroler Freiheit spricht sich entschieden gegen die Pläne von Ministerpräsident Giuseppe Conte aus, das Bargeld als Zahlungsmittel abzuschaffen.

Für die Süd-Tiroler Freiheit ist Geld geprägte Freiheit: „Die Bürger sollen selbst entscheiden können, wie sie zahlen!“

Deswegen zeigt man sich mit den Plänen des Ministerpräsidenten, das Bargeld als Zahlungsmittel nach der Krise langsam abzuschaffen, auch absolut nicht einverstanden: „Auf seiner „Zukunftskonferenz“ in Rom schwadroniert der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte von einer bargeldlosen Zukunft. Bares soll nach dem Willen Contes bald Rares werden. Erreichen will er das durch Anreize. Welche diese sein sollen, ließ er offen“, so Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.

Die Argumente pro Bargeld seien bekannt und stichhaltig, unterstreicht die STF: „Die Haptik von Scheinen vermittelt, einen echten Wertgegenstand in der Hand zu haben; Ausgaben werden oft besser im Griff behalten; es entstehen keine elektronischen Spuren, die Privatsphäre bleibt geschützt und der Mensch wird nicht noch gläserner, als er ohnehin schon ist“. Außerdem würden vor allem ältere Mitmenschen oft weder ein Bankkonto noch ein Smartphone oder eine Kreditkarte besitzen.

In einer Aussendung scheribt die Süd-Tiroler Freiheit:

„Die negativen kriminellen Nebenwirkungen von Bargeldzahlungen werden durch Bargeldobergrenzen, die es mittlerweile in vielen europäischen Ländern gibt, abgemildert. Außerdem, und das zeigt sich in Italien jeden Tag, finden Kriminelle immer einen Weg für ihre Machenschaften. Der Mafioso mit dem Geldkoffern ist heutzutage wohl vor allem ein Hollywood-Klischee.

Es gibt für die Süd-Tiroler Freiheit durchaus auch gute Argumente dafür, Bargeldzahlungen einzudämmen. Die Entscheidung wer wie was womit zahlt, ist aber eine freie Entscheidung des Bürgers und nicht eines Ministerpräsidenten, der noch nicht einmal vom Volk gewählt wurde!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • heinz

    Bargeldverkehr ist Geldverkehr von gestern. Bargeld begünstigt kriminelle Machenschaften, unkontrollierte Zahlungsflüsse der Schattenwirtschaft und ist nebenbei unhygienisch und unpraktisch.
    Am besten wäre, es gleich europaweit abzuschaffen. Die nordischen Länder machen es vor. Dort ist es heute schon üblich, jeden Kaffee mit der Karte zu bezahlen.

    • rumer

      @heinz
      aber in den nordischen Ländern kann man dem Staat und seinen Institutionen trauen. In Italien NICHT. Deshalb habe ich lieber Bargeld als Alternative. Aber du kannst es gerne für dich aufgeben.

  • noando

    nordische länder – schweden hat als erstes land pläne bis 2030 bargeld abzuschaffen. aktuell mach ich mir aber keine sorgen, dass bargeld bei uns so schnell abgeschafft würde – zu groß der widerstand, bargeld ist in unseren breitengrade noch viel zu beliebt. auch für mich, trotz verschiedensten argumenten dafür. es gibt ja auch die wider, beispiel: datenschutz oder auch erhöhter ernergieaufwand alles zu digitalisieren (crypto sind ja auch energiekiller). jetzt den eindruck zu vermitteln, bargeld wird es morgen nicht mehr geben, ist quatsch und eigentlich nur angstmacherei.

  • tirolersepp

    Ja glaubt denn wirklich jemand Bargeldabschaffung löst das Finanzproblem Italiens, es besteht danach keine Schattenwirtschaft und keine Steuerhinterziehung !

    Wer zahlt den keine oder fast keine Steuern: AMAZON, GOOGLE usw. da ist der Hebel anzusetzen und nicht bei der Bargeldabschaffung !

  • sorgenfrei

    Ich denke, dass wirklich größte problem ist wirklich der datenschutz… bargeldzahlungen sind ja jederzeit rückzuverfolgen… auf der anderen seite hat ein normaler angestellter ja eh kaum bargeld und zahlt schon jetzt viel mit karte, online oder in zukunft mittels handy… und diejenigen, die die letzten 500er aus der geldtasche ziehen, um zu bezahlen, wissen meist im gegensatz zur steuerbehörde, wo sie diese her haben….

  • erich

    Herr Zelger diese Pressemitteilung hat nicht einmal den Wert vom Zettel wo sie notiert ist. Eine STF die in Südtirol nicht über 2% an Zustimmung bekommt will sich mit Themen befassen die nichteinmal ein einzelner Staat bewältigen kann.

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