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Die Flüchtlings-Bilanz

In Südtirol geht jeder dritte Flüchtling einer regulären Arbeit nach. Die Zahl der Asylsuchenden ist im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 Prozent zurückgegangen.

Von Matthias Kofler

Landeshauptmann Arno Kompatscher lieferte im Rahmen der gestrigen Pressekonferenz beachtliche Daten: Jeder dritte Flüchtlinge geht in Südtirol einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Die Befürchtung, dass mit der Flüchtlingswelle hunderte Arbeitslose ins Sozialsystem des Landes gespült würden, hat sich also nicht bewahrheitet. Zudem widerlegen die Zahlen auch die Prognose der Europäischen Kommission und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wonach Flüchtlinge bis zu zwanzig Jahre brauchen, um auf dem europäischen Arbeitsmarkt anzukommen.

Kompatscher verwies auf die jüngste Statistik des Innenministeriums: Italien hat in den ersten sechs Monaten 2018 um 81 Prozent weniger Ankünfte von Migranten verzeichnet als im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Wurden von Jänner bis Ende Juni 2017 93.289 Ankünfte, davon 89.518 aus Libyen gezählt, so waren es heuer 17.838, davon 12.088 aus Libyen. Auch in Südtirol ist die Gesamtzahl der Asylwerber mit derzeit rund 1370 Personen, darunter 120 Jugendlichen, gegenüber 2017 rückläufig. Die Abnahme beläuft sich auf 20 Prozent.

„Die Situation ist unter Kontrolle, doch wir dürfen uns auf den positiven Entwicklungen nicht ausruhen“, erklärte Kompatscher.

Der LH nahm auch zum jüngsten Innenminister-Gipfel in Innsbruck Stellung. Es sei erfreulich, dass sich die Politiker der Mitgliedsstaaten wieder an einen Tisch setzen würden, um an einer europäischen Lösung zu arbeiten. Alleingänge einzelner Staaten würden nichts bringen. „Man muss in Europa mit diesem Unsinn aufhören, zu glauben, man könne allein mit dem Problem fertig werden“, appellierte Kompatscher. Der LH wiederholte auch die Forderung nach klaren Reglen im Umgang mit Asylwerbern, die er gemeinsam mit den anderen italienischen Regionen gegenüber der Regierung vorgebracht hatte: „Wir rechnen damit, dass wir in Kürze mit Innenminister Salvini dieses Thema behandeln werden.”

Kompatscher berichtete von der mit Ex-Innenminister Minniti ausverhandelten Sonderregelung für Südtirol, auf deren Grundlage bisher 16 straffällige Asylbewerber aus Südtirol ausgewiesen und in das staatliche Ausweisungszentrum (Cei) in Turin überstellt worden sind.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (36)

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  • noando

    die zwei extreme – alles unter kontrolle und flüchtlingsinvasion – sind beide blödsinn. ich mach mir meine statistik wie sie mir gefällt.

    als wahr stufe ich ein: die sitution von 2015 gehört der vergangenheit an, und, definitive humane lösung gibt es immer noch keine.

    natürlich möchte die svp das flüchtlingsthema vor den wahlen in den schatten stellen. umgekehrt möchte die opposition (bzw großteil der opposition) nur über die fehler der flüchtlingskrise sprechen.

    ich bin gespannt, wie viel gewichtung das flüchtlingsthema für die wahlen und wahlkampf, von den einzelnen parteien erhält. nur darüber zu sprechen oder zu wettern hängt mir zum halse raus.

    was ich aber bzgl sicherheit noch sagen möchte: wer glaubt, ohne flüchtlingskrise wäre bozen oder meran ein heiliges pflaster ohne kriminalität, eine rosarote stadt wo jeder jeden lieb hat, lügt sich selbst an. dass die flüchtlingskrise die letzten jahre die kriminalität in unseren städten schneller ansteigen lies: ok; aber einziger grund: nö.

  • sepp

    i möchte nur wissen wo der die zahlen her hat möchte nett wissen wieviele ilegale hier sind ober hoben die sich ban landeshauptmann gemeldet dann man ihn nichts glauben kann weiss man ja wie bei seinen Wahlversprechen was ist passiert nix so wenig wie in dieser Legislatur passiert ist mit den zwoa obergscheiden war noch in keiner

  • ich

    Danke mannik genau so ist es. aber die ganzen Polterer auf dieser Seite wollen ja nicht die Realität sehen Sie haben eine Meinung ohne Wissen und bei der bleiben Sie.

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