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Flüchtlinge in Innichen

Flüchtlinge in Innichen

In Innichen könnten nicht mehr genutzten Militärwohnungen zur Unterbringung von Asylbewerber genutzt werden. Darüber haben sich Land und Gemeinde verständigt.

Nach dem jüngsten Ersuchen des Landes an die Gemeinden, Unterkünfte für Flüchtlinge in den verschiedenen Bezirken zur Verfügung zu stellen, ergab sich als eine Möglichkeit die Unterbringung in den Wohnungen des Militärpersonals in Innichen. Das Landes trat in Kontakt mit der Gemeindeverwaltung und dem Bezirk.

„In konstruktiver Diskussion haben wir ausführlich Vor- und Nachteile dieser Unterbringungslösung abgewogen und abgesprochen“, schildert Landesrätin Martha Stocker die Vorgehensweise.

„Klar war von Anfang an, dass im Sinne der besseren Verteilung der Asylbewerber auf das gesamte Landesgebiet eine Unterkunftsmöglichkeit auch im oberen Pustertal geschaffen werden soll.“

Im Sinne des Verteilungsschlüssels wird das Pustertal in diesem Jahr 153 Flüchtlinge unterzubringen haben. „Bei der Suche nach Unterkünften wird immer auch davon ausgegangen, ob es öffentliche Einrichtungen gibt, die keine Anmietungskosten verursachen“, erklärt die Soziallandesrätin den Standpunkt der Landesregierung. Dies wäre in Innichen bei den Militärwohnungen der Fall.

Sie befinden sich in einem Nebengebäude der ehemaligen „Druso“-Kaserne und böten Platz für bis zu 40 Personen. Untergebracht werden sollen Asylantragsteller, die im Rahmen der Quoten vom Staat dem Land Südtirol zugewiesen werden.

Die Immobilie sollte von der Domänenverwaltung dem Land zur Verfügung gestellt werden. Mit relativ geringen Eingriffen müsste es gelingen, sie für den neuen Verwedungszweck zu adaptieren. Die Aufnahme von Flüchtlinge könnte voraussichtlich in einigen Monaten möglich sein.

Mitte April hatte Landesrätin Stocker mit dem Gemeindeausschuss von Innichen mit an der Spitze Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann sowie Vertretern von Landesverwaltung und Bezirksgemeinschaft alle wesentlichen Aspekte einer solchen Unterbringung diskutiert, Informationen gegeben, Erfahrungen und Überlegungen eingebracht. Dabei wurde auch vereinbart, auf die Fragen von Bürgerinnen und Bürger von Innichen im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 9. Mai ausführlich einzugehen.

Thema der Aussprache zwischen Land, Gemeinde und Bezirksgemeinschaft war natürlich auch die Problematik der möglichen verschärften Grenzkontrollen und deren Auswirkungen. Landesrätin Stocker erklärte, es sei Absicht der Landesregierung, eventuell rückverwiesene Flüchtlinge gemeinsam in Unterkünften entlang der Brennerstrecke unterzubringen, auch da es logistisch einfacher sei, wenige größere Auffangstrukturen zu betreiben, als viele kleine.

„Die Aufnahme von Flüchtlingen ist für alle Beteiligten immer eine große Herausforderung. Sie ist vielfach auch mit Ängsten verbunden“, so Soziallandesrätin Martha Stocker. Eine Herausforderung aber, die bewältigbar sei. Es gelte zu versuchen, positiv damit umzugehen und im Netzwerk mit den Betroffenen, den Landesämtern, der Bezirksgemeinschaft und den Hilfsorganisationen, die ihre wertvolle Erfahrung einbringen, vorzugehen, so die Landesrätin, die abschließend auf die Informationsveranstaltung hinweist:

„Wie bereits angekündigt, wird es beim Informationsabend am 9. Mai viel Zeit für anstehende Fragen geben.“

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