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„Vor eigener Tür kehren“

Josef Noggler

Am Freitag tritt die SVP-Vinschgau zur nächsten Bezirksleitungssitzung zusammen. Kommt es dabei zum Showdown zwischen Bezirkspräsident Dieter Pinggera und dem Landtagsabgeordneten Sepp Noggler?

von Karin Gamper

Der Schlanderser SVP-Bürgermeister und Bezirkspräsident Dieter Pinggera ist derzeit gar nicht gut auf seinen Vinschger Parteikameraden Sepp Noggler zu sprechen.
Der ehemalige Landtagspräsident Noggler hatte sich nach seinem unfreiwilligen Rückzug zugunsten von Ex-Landesrat Arnold Schuler als „freier Mandatar“ bezeichnet, der „niemandem zu Dank verpflichtet“ sei.

Das kam bei Dieter Pinggera gar nicht gut an. In der TAGESZEITUNG fand dieser harte Worte für die Heckenschützen bei der Wahl von Arnold Schuler zum Landtagspräsidenten und für Sepp Nogglers Äußerungen.

„Sein Verhalten ist schlicht parteischädigend“, empörte sich Pinggera. Es sei falsch, dass Noggler „niemandem zu Dank verpflichtet“ ist. „Die SVP Vinschgau hat ihn als Kandidaten aufgestellt und im Wahlkampf unterstützt, er wurde von 4.000 Vinschgern gewählt, seine Aussagen sind also alles andere als begründet“, so Pinggera. Er kündigte an, dass das Verhalten Nogglers auf SVP-Bezirksebene „mit Sicherheit thematisiert“ werde.

Das nächste Treffen der SVP-Bezirksleitung findet diesen Freitag statt. Wird Sepp Noggler da ordentlich der Kopf gewachsen?

„Das glaube ich nicht“, kontert dieser, „die Äußerungen von Pinggera sind nämlich bei vielen im Bezirk gar nicht gut angekommen“. Er, Noggler, akzeptiere keine Nachhilfestunden von Pinggera. „Er soll vor seiner eigenen Tür kehren“, mault Noggler, „da hat er auf Gemeinde- und Bezirksebene mehr als genug zu tun“. Noggler ist sich keiner Schuld bewusst: „Die Landesregierung wurde mit 18 Stimmen gewählt, meine war auch dabei, sonst wäre diese Mehrheit gar nicht zustande gekommen“, unterstreicht er. Seine Enthaltung bei der Wahl Schulers zum Landtagspräsidenten sei hingegen angekündigt und mit der Fraktion abgesprochen gewesen. Schlechtes Gewissen habe er deshalb keines. Immerhin sei er im November mit 28 von 35 Stimmen zum Landtagspräsidenten gewählt worden, habe dann aber zurückgesteckt, um andere Postenforderungen zu bedienen.

Und warum bleibt Sepp Noggler am Ende nun doch noch Vizeregionalratspräsident, wo er doch vor wenigen Tagen noch versichert hatte, für gar kein Amt mehr zur Verfügung zu stehen? Der Vinschger interpretiert seine Aussage im Nachhinein so: „Ich habe damals gesagt, dass ich kein neues Amt mehr übernehme“. Nachdem sich aber niemand sonst dafür bereitgestellt habe, mache halt er an der Regionalratsspitze weiter.

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