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„Keine Zustimmung“


Mehrkosten und Nein der Wirtschaft: Warum die Wiedereinführung des Josefstages als Landesfeiertag in weite Ferne gerückt ist.

von Matthias Kofler

Die Wiedereinführung des Josefstages als Landesfeiertag wurde bereits mehrfach im Landtag diskutiert und in Beschlussanträgen gefordert. Einzelpersonen und Unterstützergruppen aus Kirche und Gesellschaft drängen seit Jahren darauf, hier aktiv zu werden. Auch die Landesregierung hat schon öfters bekräftigt, dass es ein erstrebenswertes Ziel sei, diesen traditionellen Tiroler Feiertag wieder als solchen im Kalender vorzusehen. Bereits vor dem Ausbruch der Coronapandemie war im Frühjahr 2020 ein Treffen mit den Sozialpartnern geplant, um eine mögliche Wiedereinführung dieses Landesfeiertages zu diskutieren. Das Treffen wurde aufgrund der Pandemie abgesagt und auf einen Zeitpunkt nach Bewältigung der Pandemie aufgeschoben.

In der Aktuellen Fragestunde im Landtag wollte der SVP-Politiker Gert Lanz wissen, welche konkreten Schritte die Landesregierung plant, um das Anliegen der Wiedereinführung des Josefstages als Landesfeiertag konkret voranzutreiben.

Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte, dass man sich seit Jahren um die Wiedereinführung des Josefitages bemühe. Am vergangenen 4. März habe er sich mit den Sozialpartnern zu einem Informationstreffen getroffen, um einen Vorschlag zu unterbreiten: Es bestehe nämlich die Möglichkeit, ohne die Abänderung von Staatsgesetzen einen Feiertag einzuführen – dies unter bestimmten Voraussetzungen. Das könne in Südtirol entschieden werden. „Doch es hat keine große Zustimmung zu diesem Vorschlag gegeben“, stellte der LH fest, und zwar aus verschiedensten Gründen: zum Beispiel befürchtete Mehrkosten oder unzufriedenstellende Pensions- und Urlaubskosten vonseiten der Arbeitnehmervertreter. Die Wirtschaft habe betont, ein zusätzlicher Urlaubstag komme nicht in Frage, so Kompatscher.

Auf Lanz‘ Nachfrage, ob der Landtag unterstützend eingreifen könnte, antwortete der SVP-Politiker: Spontan könne er sagen, dass der Landtag ein Gesetz zur Einführung eines Feiertags für die Landesbediensteten beschließen könne, doch dies wäre kein Feiertag für alle. Deshalb erachte er dies nicht als sinnvoll.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • pingoballino1955

    Alles was kostet ist für den LH nicht sinnvoll,sieht man auch bei der Sanität. ausser bei euren DIÄTEN ,natürlich sagt die Wirtschaftslobby NEIN zum freien Josefitag,aber dann noch mit “ unzufriedenstellenden Urlaubs und Pensionskosten“ zu argumentieren,ist wohl an den Haaren herbeigezogen Herr LH.Machen sie sich wegen einem Ferientag nicht absolut lächerlich mit ihrer Argumentation? Svp Verarschung pur.Hoffentlich wissen die Wähler im Herbst,welche Partei sie NICHT wählen sollen: die Svp! Der Wirtschaft haben sie wieder einen Gefallen getan,die Arbeitnehmer werden es nicht honorieren!

    • andreas

      Angenommen 200.000 Arbeitnehmer, welche durchschnittlich am Tag 200 Euro kosten, sind 40 Millionen Mehrbelastung.
      50.000 sind beim Land und diese würden an dem Tag den Steuerzahler 10 Millionen kosten.

      Versuche die SVP und den LH doch etwas sachlicher zu kritisieren, du scheinst recht ignorant zu sein und glaubst effektiv, dem LH Lächerlichkeit unterstellen zu können?

      • meintag

        Dass Italien vor Jahren einige Kirchenfeiertage abgeschafft hat wurde von der Wirtschaft dahingehend erklärt dass durch diese Arbeitstage ein Mehr an Steueraufkommen generiert wurde.
        Deutschland hingegen hat diese Feiertage zwar immer noch, denkt aber darüber nach zumindest Einen abzuschaffen.
        Ein Anfang wie in Italien?

      • pingoballino1955

        Andreas,kannst mich mit deiner Kritik nicht beeinflussen in Anbetracht der Tatsache, wieviel Millionen Steuergelder gesteuert von der Svp und damit auch unserem LH zum Fenster hinausgeworfen werden.Beispiele gibt es genug.Da würde ich dem arbeitenden Volk gerne diesen Josefitag gönnen.

        • pingoballino1955

          Andreas,nochwas,warum ignorant ?Weil ich der Svp nichten in den A…….. krieche,und im Gegensatz zu dir,die Wahrheit sage? Übrigens denk mal über deine Ignoranz nach,würde dir sicher gut tun.

  • dn

    Wir werdens überleben. Sags nur ungern, Südtirol ist Teil Italiens (Dank Annexion). Durchsichtige Wahlwerbung.

  • bernstein

    „Die Wirtschaft habe betont, ein zusätzlicher Urlaubstag komme nicht in Frage“.
    Aber hallo, die Wirtschaft hat den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt! Die Damen und Herren in den Führungsetagen werden sich noch umschauen. Entweder sie lernen schnell dazu, oder sie sind bald die einzigen Arbeitskräfte im eigenen Betrieb.
    Nun, man kann generell geteilter Meinung sein, ob es einen zusätzlichen Feiertag braucht oder nicht; speziell für kleine Betriebe wäre das eine zusätzliche Belastung. Den „Großen“ in der Branche muss jedoch noch vor der Entscheidungsfindung klipp und klar aufgezeigt werden, wer das Sagen hat und wer nicht. Sie haben nicht zu fordern, sondern die Richtlinien der Politik umzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger.

  • romy1988

    Weg mit dem Ferragosto und her mit dem Josefstag. Was wäre damit?

    • pingoballino1955

      Jedem das seine: der italienische Teil der Bevölkerung in Südtirol hat seinen BERECHTIGTEN FERRAGOSTO, uns wurde unser Josefitag von der Svp NICHT GENEHMIGT! Wie wäre es damit?

  • dn

    Ferriagosto ist Hochunserfrauen und damit auch in Tirol der wichtigere kirchliche Feiertag als Josefi, der wiederum wichtiger ist als Martini, Jörgi, uswusf..

  • dn

    Da es sich um kirchliche Feiertage handelt, entscheidet die Kirche. Ferragosto gab es schon bei den Römern. Gesetzliche Feiertage entscheidet der Staat, und die Wirtschaft. Südtirol hat wie üblich nichts zu melden.

  • ich

    Beinahe kein Mensch geht mehr in die Kirche aber ein neuer Feiertag muss her..da wir alle so gläubig sind.

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