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Fest ohne Maske

Foto: Land Tirol/Sedlak

Während die Schüler trotz Corona-Tests die Maske tragen müssen, feiern Südtiroler Politiker beim Euregio-Gemeindentag ohne Abstand und Maske. „Wir haben die österreichischen Regeln genauestens eingehalten“, rechtfertigt sich Arno Kompatscher.

von Heinrich Schwarz

Keine Abstände, keine Masken: Die Bilder vom Euregio-Gemeindentag in Hall in Tirol sorgen bei vielen Südtirolern für Kopfschütteln. Während die Schüler trotz regelmäßiger Corona-Tests eine Maske tragen müssen, feiern Südtiroler Politiker ohne Maske.

Beim Gemeindentag am Donnerstag im Salzlager Hall (eine Veranstaltungshalle) waren neben Landeshauptmann Arno Kompatscher zahlreiche Bürgermeister aus Südtirol anwesend.

Rein rechtlich mag das Ganze aufgrund der Corona-Regeln in Österreich zwar völlig in Ordnung gewesen sein, aber bei dieser Signalwirkung gegenüber der Südtiroler Bevölkerung darf man sich nicht wundern, wenn die Menschen gegen die Corona-Regeln und die Politik wettern.

Es kommt die Botschaft an: Wir als Politik schreiben für bestimmte Situationen die Maskenpflicht vor, halten die Maske selbst aber nicht für notwendig, wenn sie uns ein anderes Land nicht zwingend vorschreibt.

Foto: Annelies Pichler/Facebook

Die TAGESZEITUNG fragte Arno Kompatscher gestern schriftlich, wie er die abstands- und maskenlose Feier angesichts der Maskenpflicht für Schüler rechtfertigt.

Der Landeshauptmann antwortete erst einmal gereizt: „Das erfolgte unter genauester Einhaltung der Regeln, die in Österreich gelten! Ich habe soeben in Südtirol an einer Veranstaltung teilgenommen und die Maske keine Sekunde abgenommen. Manchmal sollte man sich eine Meinung bilden, NACHDEM man die Informationen eingeholt hat. Auch in Österreich gilt die Green-Pass-Kontrolle bei Zutritt jeder einzelnen Person usw. Ebenso wie soeben in Bozen – hier halt gemäß den hier geltenden Regeln auch mit Maske.“

Auf die Folgefrage, ob Kompatscher nicht glaubt, dass man gegenüber der Südtiroler Bevölkerung mit dem Nicht-Tragen einer Maske ein fatales Zeichen setzt, auch wenn es rechtlich aufgrund der österreichischen Regelung in Ordnung war, meint der Landeshauptmann: „Das hängt wohl vor allem von der Berichterstattung ab. Natürlich hätte ich als Einziger die Maske aufbehalten können. Hätte es vom epidemiologischen Aspekt her etwas geändert?“

MEHR DAZU LESEN SIE IN DER SAMSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (45)

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  • 2xnachgedacht

    dann hält sich das virus ihrer meinung nach, auch an die österreichischen regeln? herr kompatscher.

    • netzexperte

      Wasser predigen, Wein saufen! Sich auf die in Österreich geltenden Regeln berufen und hierzulande Kinder mit Masken in Schule und auf den Pausenhof schicken – natürlich immer streng nach Sicherheitsprotokoll – ist das Letzte. Wenn man zumindest ein bisserl Integrität hätte und nur ansatzweise selbst glauben würde, was man dem Volk vorschreibt, dann hätte man diesen absolut unnützen und unwichtigen Euregio Gemeindentag auch virtuell abhalten können.

  • andreas

    Aus epidemiologischer Sicht, hätte es wohl nichts geändert, aus politischer aber viel, da vermittelt wird, dass die selbst aufgestellten Regeln wohl unnötig sind.

    Ein klassisches Eigentor mit einer nicht akzeptablen Antwort bzw. Rechtfertigung.

    Der Überbringer der schlechten Nachricht ist nicht der Täter, das sieht der LH falsch, bzw. scheint er wohl vergessen zu haben, dass man die Meinung in einem Artikel nicht zwingend übernehmen muss.

    • gorgo

      Das siehst du falsch. Hätte er die Maske aufgesetzt wäre die politische Botschaft folgende gewesen: Hey Össis, ihr seid ganz schön lax, was soll das? Schaut mich aaaan, ich, der Landeshauptmann der Südtiroler halte mich auch im Ausland strikt an die italienische Regelung.
      Und dieses Käsblatt hätte daraus halt eine andere Geschichte gestrickt.
      Man passt sich schon allein aus Höflichkeit den geltenden Regelungen an.

      • andreas

        Welches politische Signal er im Ausland sendet, ist mir relativ egal, jedenfalls kommt es nicht gut an, wenn selbst aufgestellte Regeln gebrochen werden, unabhängig der Situation und der ev. Notwendigkeit, wobei ich jetzt auch keine große Notwendigkeit sehe, in so einer Situation eine Maske zu tragen.
        Da geht es ums Prinzip, wenn die Landesregierung schon Förster losschickt, um Maskenverweigerer im Wald aufzuspüren.

        In einer Pandemie und in der momentan recht aufgeheizten Stimmung nach zweierlei Maß zu messen, ist weder überzeugend, noch zielführend.
        Der Sache hat er mit dieser Aktion jedenfalls keinen großen Gefallen getan.

        • gorgo

          @andreas
          Ach was, die Hauptfunktion der Maske/Spuckschutz (ausser der Verwendung von FPP2, so wie in Ö in gewissen Bereichen) war fast immer die als ‚reminder‘, dass sie bei Hochinzidenz ein paar Prozentpunkte schützt, mag auch sein. Sich direkt ins Gesicht zu Husten ist nie gut.
          Bei Delta ist sie wohl wenig mehr als ein Feigenblatt, was jedem vernünftigen Mensch klar ist.
          Und wenn ein paar Idioten aus dem Umstand, dass der LH im Ausland sich an die dortigen Regelungen hält, sich es so zurecht biegen, dass die Pandemie ein Fake ist, oder eine TZ meint mit dem komischen Vergleich zwischen Schulkinder und eigenverantwortlichen Erwachsenen die Leute aufzuhetzen, kann man auch nicht helfen.
          Was die Förster sowie die 200 m Regel betrifft, da wäre eine Entschuldigung angemessen gewesen.

          • gorgo

            Ach, badman, du kleiner Kläffer, hat halt nicht jeder so eine eindimensionale undifferenzierte Perspektive wie du, die er krampfhaft beschützt, indem er sich nie in irgendeiner Form tatsächlich austauscht, sondern nur irgendwelche Leute blöd aneiert.
            Andreas mag im Prinzip Recht haben, hätte der LH die Maske aber getragen, wäre er als hysterischer übereifriger Covidfanatiker hingestellt worden, der das Ausland bekehren möchte.
            Manchmal kommt man um ein Eigentor eben nicht umhin.

        • robby

          @andreas, ganz deiner Meinung.
          Höchstens die Arroganz Kompatschers wäre noch erwähnenswert.

  • pantone

    In Österreich gilt die Greenpasspflicht. Wenn nur mehr Leute die geimpft, genesen oder getestet im Saal sind brauchen diese keine Maske mehr aufsetzen. Und in Österreich wird diese Greenpasspflicht sicher strenger kontrolliert als bei uns.
    Also was sollen diese nutzlosen Polemiken?

    • gorgo

      Das wird sie allerdings. Für jeden Kaffee. Absolut nervig.
      Und in D musste ich im Sommer für jede Cola auf menschenleerer Terrasse meine Kontaktdaten hinkritzeln.
      In Italien kaum denkbar.

      Ebensowenig wie alle Schulkinder und Lehrer 3x pro Woche Antigen zu testen, da finde ich es viel konsequenter die Erwachsenen richtig durchzuimpfen.

  • olle3xgscheid

    Also des sein Sorgen….

  • hallihallo

    na da liegt der lh wohl daneben. das virus ist dasselbe. wenn es in den südtiroler schulen die masken braucht, dann auch auf einer politischen versammlung in österreich. und sonst hätte man zumindest die stühle mit abstand aufstellen können. das virus kennt keine grenzen und unterschiedliche regeln.

  • luis2

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
    Heinrich Heine.
    Lasst euch von den Heinis dumm verkaufen, das Virus verbreitet sich in der Psyche der Menschen.

  • michaelmamming

    Wenn man davon ausgeht, dass eine Maske den grösseren Teil der Viren in der Ausatemluft zurückhalt, dann ist es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis die Raumluft mit Viren gesättigt ist. Also ist es in so einem Moment, wie er hier kritisiert wird, salopp gesagt a lei mehr wurscht, ob man die Maske aufsetzt. Viel mehr sollte gefragt werden: Muss so eine Veranstaltung zur Zeit überhaupt abgehalten werden? Denn der beste Schutz vor Infektion bleibt, sich nicht zu begegnen!

    • gredner

      Da steht ja schon im Titel „verifiche in corso“. Was hat das alles also mit Corona zu tun? In 99% von ähnlichen Fällen besteht kein Zusammenhang zwischen Tod und Impfung.

      Ich kann auch nach jedem Autounfall kontrollieren, ob der Fahrer davor ein Glas Wasser getrunken hat und dann vermuten, dass Wasser im Bauch zu Autounfällen führt…

  • george

    Solange es verschiedene Varianten von Corona-Viren gibt, die bei gleichen Umweltbedingungen überall sich gleich reproduzieren bzw. vom gleichen Wirt reproduziert werden und in die Zellen eingeschleust werden, ist es nicht einsichtig, wieso man sich in verschiedenen Staaten verschiedene Regeln zulegt bzw. sich gegenüber dem Virus verschieden verhält. Vor dem Brennerpass agiert das SARS-CoV-2 sicher nicht anders als hinter dem Brenner. Schon allein deshalb wäre das Verhalten der Politiker verschiedener Nationen und Regionen bei solchen Veranstaltungen am temporären Wirkverhalten des Virus zu messen und nicht an den unterschiedlichen Regeln der jeweiligen Länder, die einem gerade in Verlegenheit als Ausrede einfallen. Dümmer gehts wohl nicht mehr!

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