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Henris neues Haus

Foto: TZ/Archiv/weggispalace.com

Am Donnerstag öffnet am Vierwaldstättersee in der Schweiz das „Chenot Palace Weggis“. Aus Meran hat sich Gesundheitsexperte Henri Chenot hingegen wohl endgültig verabschiedet.

von Karin Gamper

Im Schweizer Weggis erfolgt heute eine exklusive Hoteleröffnung, die auch von Meran aus mit  einigem Interesse verfolgt wird.

Am Vierwaldstättersee im Kanton Luzern sperrt das „Chenot Palace Weggis“ auf. Ursprünglich war die Eröffnung des jüngsten Hotels der Chenot-Gruppe für Mai geplant. Coronabedingt wurde sie auf den heutigen 11. Juni verschoben. 

In Südtirol, speziell aber in der Kurstadt hat dieses Event bereits im Jänner für Aufsehen gesorgt. Der Grund: Das Schweizer Hotelprojekt wurde in Zusammenhang gebracht mit der plötzlichen Abreise der Familie Chenot aus der Passerstadt, wo Gesundheitsexperte Henri Chenot jahrzehntelang ruhmreich im noblen Hotel Palace wirkte und Weltstars wie Sophia Loren oder Diego Maradona mit seiner patentierten Detox-Methode behandelte.

Über die überraschende Abreise des 76-Jährigen wurde tagelang spekuliert. Von einer Auszeit, die sich Chenot aus gesundheitlichen Gründen nehmen wolle war die Rede, aber auch von einem ernsten Zerwürfnis des Ehepaars Henri und Dominique Chenot mit Hoteleigner Pietro Tosolini.  

Mittlerweile scheint klar zu sein, dass der charismatische Gesundheitsexperte nicht mehr nach Meran zurückkehrt. Diesen Schluss lässt nicht zuletzt ein Blick auf die Homepage seiner langjährigen Wirkungsstätte zu. Auf der Internetseite des Meraner Palace-Hotels findet sich von Henri Chenot und seiner Frau Dominique keine Spur mehr. Nach Fotos des schillernden Paares oder Hinweisen auf die geschützte Chenot-Detox-Methode, seit jeher das zentrale Bewerbungselement der Meraner Nobelherberge, sucht man auf der Internetseite vergebens. Die auf der Homepage nachgezeichnete Palast-Geschichte endet 2005. Es ist das Jahr, in dem der Bozner Unternehmer Pietro Tosolini die historische Immobilie in der Kurstadt übernommen hat. Die Ära Chenot gibt es in der überarbeiteten Hotel-Präsentation nicht mehr.

Die Zukunft der Chenots scheint nun in Weggis zu liegen. Dort wurde am Ufer des Vierwaldstättersees in den letzten zwei Jahren das Traditionshaus „Park Hotel Weggis“ zu einem modernen Gesundheitsresort umgebaut. Das Gebäude im Belle Epoque-Stil mit Blick auf die Alpen hat einen privaten Zugang zum See, liegt inmitten einer großen Parkanlage und verfügt über 97 Zimmer und Suiten sowie ein modernes Medical SpA. Hier wird nun das von Henri Chenot und seinem Team entwickelte und patentierte Gesundheits- und Ernährungsprogramm angeboten. Zur Eröffnung winkt ein dreitägiges Spezialangebot zum Preis von 2.050 Schweizer Franken. Wie es heißt, haben die beiden Kinder der Chenots nun im Familienbetrieb eine tragende Rolle übernommen.

Gemäß Eigenangaben der Chenot-Gruppe ist Weggis ihr bislang modernstes Health Wellness Retreat. Eigentümer der Immobilie ist die Dogus-Group aus der Türkei. Der Konzern besitzt gemeinsam mit der Familie Chenot die Chenot Management Company. Weltweit bietet diese in mehreren exklusiven Stätten ihre Gesundheitsanwendungen an. Für heuer werden nach Weggis weitere zwei Neueröffnungen angekündigt: in Montenegro und in Malaysia.

In Meran ist das Palace-Hotel dagegen infolge der Corona-Krise noch geschlossen. Die Wiedereröffnung wird auf der Homepage für den 13. Juni angekündigt. Als Hoteldirektor scheint nun Maximilian Newiger auf, als Sanitätsdirektor Massimiliano Mayrhofer. 

Damit ist klar: Es wird künftig nicht mehr Henri Chenot sein, der in der Meraner Cavourstraße die noblen Gäste begrüßt. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • andreas

    Chenot kriegt das anscheinend alles nicht mehr recht mit, da er krank ist.
    Trotz bestehender Verträge, dass kein „Chenot Hotel“ in Europa errichtet werden darf, wurde dieses errichtet.
    Dass Tosolini sich das nicht gefallen lässt, war vorhersehbar.

  • netzexperte

    In Südtirol und hier speziell in Meran war man einfach blöd genug, einen solchen Umsatzmagneten ziehen zu lassen. Henri Chenot hat Persönlichkeiten (und v.damit verbundene Wertschöpfung) nach Meran gebracht, wie es wohl kein zweiter mehr können bzw. tun wird. Meran und Burggrafenamt wird das – wenn auch nicht sofort – zu spüren bekommen.

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