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„Soll sich besser informieren“

Tony Tschenett

Kaufleute-Präsident Philipp Moser attackiert die Gewerkschaften für die „unflexiblen“ Verträge der öffentlich Bediensteten. Wie ASGB-Chef Tony Tschenett kontert.

von Heinrich Schwarz

Der Handels- und Dienstleistungsverband (hds) überraschte gestern mit einer Pressemitteilung mit dem Titel „Gewerkschaften wacht auf“. Präsident Philipp Moser fordert Politik und Gewerkschaften auf, neue Kollektivverträge für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf abzuschließen.

Moser wünscht sich ein „zeitgemäßes und modernes Schul- und Betreuungssystem, um berufstätigen Eltern entgegenzukommen und Kindern optimale Betreuung zu gewährleisten.“ Dazu brauche es neue Kollektivverträge der öffentlich Bediensteten mit flexiblen Arbeitsmodellen.

Aktuell gebe es etwa das Problem der Sommerbetreuung, bei der es jetzt Flexibilität von allen Seiten brauche. „Ich habe den Eindruck, dass die Gewerkschaften sich nicht für Modelle einsetzen, die mit der Zeit mitgehen“, sagt Philipp Moser.

Es brauche dringend mehr Strukturen für die flexiblere Kinderbetreuung vonseiten der öffentlichen Hand. „Wir brauchen hier konkret Ganztagesangebote für Vor-, Volks- und Mittelschulkinder von der öffentlichen Hand, damit Kinder auch an Nachmittagen betreut und begleitet werden können. Aber auch über die Sommermonate“, erklärt der hds-Präsident. (siehe auch https://www.tageszeitung.it/2020/06/10/kollektivvertraege-neu-gestalten/)

Die TAGESZEITUNG hat Tony Tschenett, Vorsitzender der Gewerkschaft ASGB, mit dem Vorstoß des hds konfrontiert.

Tschenett ist außer sich: „Bevor Philipp Moser so etwas schreibt, sollte er sich einmal die Kollektivverträge im öffentlichen Dienst anschauen. Sei es bei Gemeinden, Landesverwaltung oder Sanität gibt es viele flexible Arbeitszeitmodelle. Im öffentlichen Dienst gibt es Teilzeit nicht nur am Vormittag, sondern auch am Nachmittag, horizontal, vertikal, alternierend. Moser sollte sich also besser informieren anstatt eine Polemik zu schüren und Öffentlich gegen Privat auszuspielen. Das brauchen wir gerade in dieser Zeit nicht. Man sollte gemeinsam und nicht gegeneinander auftreten.“

Tschenett spricht von einem Angriff auf die öffentlich Bediensteten, vor allem auf die Kindergärtnerinnen.

MEHR DAZU LESEN SIE IN DER DONNERSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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