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„Den Dreck hinterlassen“

Aufgrund des LKW-Fahrverbotes auf der Autobahn sind am vergangenen Wochenende viele LKW-Fahrer auf die Staatsstraße ausgewichen. Dort haben sie diese verstopft und ihren Dreck hinterlassen.

Am vergangenen Christi-Himmelfahrt-Wochenende hat sich die schon längst untragbare Situation im Wipptal und Eisacktal einmal mehr verschärft und den Unmut der Bevölkerung zu Recht auf die Spitze getrieben:

Aufgrund des LKW-Fahrverbotes auf der Autobahn sind viele LKW-Fahrer auf die Staatsstraße ausgewichen. Dort haben sie diese verstopft und ihren Dreck hinterlassen.

Seit die Corona-Sondermaßnahmen und -Regelungen in Kraft getreten sind, ist es ein ungelöstes Problem: Auf den Raststätten sind die WCs gesperrt, auch Lokale mit hygienischen Einrichtungen wie Bars und Gasthäuser vielfach zu, weshalb sich Fernlastfahrer gezwungen sehen, ihre Notdurft entlang der Straße zu erledigen.

Franz Ploner, Abgeordneter des Team K und Arzt bezeichnet die Lage als prekär:

Es ist aus menschlichen und hygienischen Gründen unverständlich, dass den LKW-Fahrern, die nach langer Fahrt auch das Bedürfnis einer Körperpflege haben, nicht entsprechende Autobahn-Einrichtungen wie WCs und Duscheinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Um letztlich einen Abstellplatz zu finden, müssen sie alternativ Ausweichrouten nutzen und die LKWs in Seitenstraßen oder in Dorfeinfahrten abstellen; diese menschenunwürdigen Zustände dürfen weder der lokalen Bevölkerung noch den LKW-Fahrern zugemutet werden. Wo bleiben der Hygienedienst und die Gesundheitsämter, die für die öffentliche Gesundheit aller Menschen verantwortlich sind! Und wo bleibt weiters die Verantwortung der Autobahngesellschaft und letztlich deren Eigentümer!

Die aktuelle Situation stellt eine enorme Belastung durch Lärm, Abgase und Schmutz für die Bevölkerung dar. Hinzu kommt eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, da die LKWs, nach Parkmöglichkeiten suchend, sowohl private Parkplätze als auch die für Notfälle vorgesehenen Ausweichstellen entlang der Staatsstraße besetzen.

Ähnlich prekäre Situationen finden sich auch in anderen Grenzgebieten unseres Landes wie im Vinschgau und im Pustertal, in welchen durch selbige Fahrverbote immer wieder unhaltbare Zustände herrschen.

Am vergangenen Feiertagswochenende hat die Situation einen bis dahin für undenkbar gehaltenen Gipfel erreicht. Viele Bürger des Wipptals und Eisacktales haben sich in ihrem Zorn und ihrer Sorge an die Vertreter des Team K gewandt.

Ein LKW nach dem anderen und allenthalben trifft man auf Fäkalien, deren Gestank weitum wahrnehmbar ist. Für das, für seine Schönheit und Sauberkeit bekannte Land Südtirol, sind dies unannehmbare Zustände“, so der in Freienfeld wohnende Abgeordnete Peter Faistnauer, der sich täglich selbst von der Situation überzeugen konnte. „Unser Vorschlag ist ein sofortiges LKW-Ausweichfahrverbot betreffend die Staatsstraße SS 12 gebündelt mit einem Ticketingsystem für LKW-Parkplätze. Diese sollen kontingentiert über eine Plattform am Tag vorher online buchbar sein. Im digitalen Zeitalter ist dies für jeden schnell und problemlos über das Handy erledigbar. Es gibt mehrere größere Auffangstellen. So stehen beispielsweise bei der Sadobre in Freienfeld 600 LKW-Parkplätze zur Verfügung. Weitere Stellplätze gibt es in Firmian, Rovereto, Affi”.

Schon seit Jahren weisen die politischen Vertreter des Team K darauf hin, getan hat sich bisher nichts. Corona hat dieses Problem verschärft, was das fehlende Einschreiten der Landesregierung absolut unerklärlich macht. Corona hat aber auch gezeigt, dass Maßnahmen schnell und effizient umgesetzt werden können. „Insofern erwarten wir uns jetzt auch in diesem dringenden Fall eine konstruktive Zusammenarbeit zur Umsetzung unseres Lösungsvorschlages“, fordern Peter Faistnauer und Franz Ploner nachdrücklich.

Es geht um menschenwürdige Arbeitsumstände für die LKW-Fahrer und deren Gesundheit sowie um die Lebensqualität, die Sicherheit und die Gesundheit der Bewohner des Wipp- und Eisacktales, so das Team K.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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