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„Brauche keinen Versorgungsjob“

Gabriele Morandell

In der Polemik um den Job des Generalsekretärs der Regionalregierung: Der Konter von Gabriele Morandell – und ob sie sich für den Posten bewerben wird.

von Erna Egger 

„Mir war es wichtig, dies klarzustellen“, sagt Gabriele Morandell dezidiert. „Ich brauche keinen Versorgungsjob.“

Worum geht es? Wie die Tageszeitung berichtete, soll für die SVP-Landtagskandidatin und Arbeitnehmer:innen-Vertreterin der Job als Generalsekretärin der Regionalregierung vorgesehen sein – ein Versorgungsjob, nachdem die SVP-Landtagskandidatin den Sprung in den Landtag verpasst hatte.

Diese prestigereiche Stelle wird auf Vorschlag von LH Arno Kompatscher zum ersten Mal in der Geschichte der Region öffentlich ausgeschrieben. Bisher wurden die Generalsekretäre immer direkt ernannt.

Oppositionskräfte reagierten empört und kritisierten Kompatschers „Postenschacherei“.

Morandell wollte diesen Vorwurf nicht unkommentiert stehen lassen – und kontert auf den sozialen Netzwerken: „Ich benötige definitiv keinen Versorgungsposten!“, postete die ehemalige Volksanwältin, die als Vizegeneralsekretärin in die Gemeinde Brixen zurückgekehrt ist.

Und weiter:

„Ich bin mit meinen Aufgaben in der Gemeinde Brixen überaus gut versorgt! Stadtregierung, Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen, als auch die Brixner:innen freuen sich, dass ich an meine Arbeitsstelle zurückgekehrt bin und schätzen meine Arbeit sehr.“

Sie gibt aber auch zu:

„Ja, es stimmt, dass ich mich auch nach neuen Herausforderungen umschaue und unterschiedliche Gespräche geführt habe. Ich habe jedoch bis heute noch keine konkreten Schritte in eine oder in die andere Richtung unternommen und keinerlei Ansuchen gestellt. Sollte ich in Zukunft die Entscheidung treffen, mich beruflich zu verändern, dann werde und will ich mit meiner langjährigen beruflichen Erfahrung und mit meiner vielfältigen Ausbildung überzeugen, so wie ich es immer mache!“

Diesen Kommentar habe sie vor allem deshalb veröffentlicht, weil sie ihre Kompetenzen nicht herab werten lassen will, unterstreicht Morandell: „Ich habe meine Qualitäten schon oft unter Beweis gestellt, wie als Volksanwältin.“

Beleidigt sei sie über den Vorwurf nicht gewesen, „aber ich bin etwas geschockt, wie man in der Politik miteinander umgeht. Dieses Schlechtreden und Schlechtmachen ist nicht angebracht. In der Politik müsste man andere Umgangsformen pflegen.“

Die Stelle des Generalsekretärs der Regionalregierung wurde mittlerweile ausgeschrieben: Bis zum 30. April läuft die Bewerbungsfrist. Wird sich Morandell bewerben? „Ich muss noch überlegen“, sagt sie, „es könnte eine interessante Aufgabe sein.“ Sie bestätigt auch: „Ich habe schon Gespräche zur Aufgabe geführt“, auch mit dem Landeshauptmann. „Aber ob dieser Job wirklich was für mich ist, weiß ich noch nicht.“

Als Generalsekretärin der Regionalregierung würde sie über 600 Mitarbeitern vorstehen, mit Aufgaben, die keine einfachen sind. „Wenn ich etwas Neues anfange, überlege ich mir dies genau. Als Führungskraft hat man die Verantwortung über Mitarbeiter – und für diese muss man sich Ziele setzen. Und die Tätigkeit muss ja auch Spaß machen. Ich möchte meine Arbeit gut machen und etwas bewegen – dies war auch der Grund, warum ich kandidiert habe.“

Noch hat sie einige Tage Zeit, um ihren Beschluss zu fällen. „Vielleicht gibt es aber noch etwas anderes, was mich interessiert“, schließt Morandell nicht aus. „Ich muss für mich die richtige Entscheidung treffen.“

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