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Sorgen um die Zukunft

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Südtirols Baubranche ist derzeit gut ausgelastet, allerdings befürchtet der Handwerkerverband lvh einen wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2021.

Auf Südtirols Baustellen herrscht mittlerweile wieder rege Tätigkeit. Dennoch bezeichnet Hubert Gruber, Baugruppenobmann im Handwerkerverband lvh, die derzeitige Stimmung in der Bauwirtschaft als kritisch und vorsichtig.

„Während im April noch viele Arbeiter in Lohnausgleich waren, sind seit 1. Mai nun mehr oder weniger alle Angestellten wieder im Einsatz. Das kleinstrukturierte Gefüge zahlreicher Südtiroler Betriebe hatte in der Krisensituation sicherlich den Vorteil, dass man flexibler agieren konnte. Viele Großunternehmen haben es im Vergleich wesentlich schwerer“, berichtet Gruber.

Derzeit würden alle Arbeiten fortgesetzt, die im Zuge der Corona-Krise eingestellt worden waren. Es gebe viel zu tun, private wie öffentliche Bauherren wollen ihre verschobenen Arbeiten so schnell wie möglich abschließen. Neue kurzfristige Aufträge seien momentan allerdings keine in Sicht.

„Obwohl die Baubranche derzeit noch gut ausgelastet ist, befürchte ich einen wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2021. Heuer werden wir sicher noch mit einem blauen Auge davonkommen. Was danach ist, wenn Investitionen und Bauprojekte ausbleiben, ist fraglich“, zeigt sich Gruber besorgt.

Dennoch bestimme vorsichtiger Optimismus die aktuelle Situation. Architekten und Planer berichten von verschiedenen Bauvorhaben von Privatpersonen und Unternehmern.

„Der eine oder andere entscheidet sich jetzt für die Umsetzung seines Bauprojektes, auch weil sich die Bauherren sicher sind, die gewünschte Firma für die Ausführung der Arbeiten beauftragen zu können. Gut ist, dass es derzeit keine negativen Preisentwicklungen gibt und es den Betrieben gelingt, die bestehenden Preise zu halten. Preiskämpfe können wir uns aktuell nicht leisten“, sagt der Baugruppenobmann.

Zum Schutz der Gesundheit aller Baubeteiligten müssen alle vorgeschriebenen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Ein weiterer Lockdown sei nicht verkraftbar. Umso wichtiger sei die Verwendung von Mundschutzmasken, Handschuhen und die Einhaltung der Sicherheitsabstände, so der Appell des lvh.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • tiroler

    Heuer wird es in der Bauwirtchaft schon noch gehen, weil die derzeitigen Aufträge ja vor dem Auftreten diese Virus erteilt wurden. Kritisch wird es im Herbst, im Winter und vor allem nächstes Jahr. Nur vom Tourismus wird es in diesem Jahr nur in Südtirol Mindereinnahmen von ca 3.000!! Millionen Euro geben Da sind andere Branchen wie Industrie, Diensleistung, Weinwirtschaft usw noch nicht eingerechnet. Stattfinden wird ein Sterben der Betriebe und en gewaltiger Preiskampf. Die Durststrecke wird jahre dauern

    • leser

      Tiroler
      Du bisch a echto spezialischt
      Wenn du mindereinnohmen fa 3.000 millionen rechnesch und insra suppowirtschoftsexperten fan an rückgong fa 70% rechnen noch hoasat sel die tourischtika mochn an umsotz von 10 milliarden
      Jetz musch mir la erklärn wen du do olls dozuirechnesch vielleucht due region veneto a no
      Wenn die hoteliere de umsätze mochn sem brauchn sue sucho koane zuischüsse und hilfn vom bürger und steger muss net plärrn sie sein am boden
      Obo wohrscheinlich durchlebm mir olleweil a liegerweltmeischtoschoft

  • papaf

    Es muss ein Umdenken in der Baubranche stattfinden. Für unsere einheimischen und gut ausgebildeten Facharbeiter/Maurer sind sicher genügend Aufträge in Zukunft vorhanden, falls man nicht mehr, wie in den letzten Jahrzehnten, auf die s.g. „Subunternehmen“ zurückgreift. Wenn man auf eine Baustelle kommt, dann sind die Eisenverleger aus Marokko, die Verputzer kommen aus Molfetta, die Estrichverleger aus Albanien und die Fliesenleger aus Polen. Natürlich darf man dann auch keine Hotelbauten in nur 3 Monaten hochziehen.

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