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Sauberer Berg

50 Jugendliche haben in der vergangenen Woche rund 200 Kilogramm Müll im Rahmen des neuen Projekts „Klaub au“ im Wandergebiet Meran 2000 gesammelt. 

 

Die Meran 2000 Bergbahnen AG und der Tourismusverein Hafling-Vöran-Meran 2000 bemühen sich jährlich, vor allem nach der Schneeschmelze, um einen sauberen Berg sowie um gepflegte Wanderwege, aber das Ausmaß ist so groß, dass zusätzliche Hilfe nötig ist.

So entstand das neue Projekt „KLAUB AU“. Der Name wird vom Wort „aufklauben“ (aufheben) aus dem Südtiroler Dialekt abgeleitet und soll eine Aufforderung zur Müllsammlung sein. Das Projekt wurde von den Bergbahnen Meran 2000 und vom TV Hafling-Vöran-Meran 2000 initiiert und finanziert. Der Jugenddienst Bozen Land hat das Projekt im Rahmen der Sommertätigkeiten „Jugend Aktiv“ umgesetzt.

Von Montag, 8. Juli bis Freitag, 12. Juli waren täglich 10 Jugendliche des Jugenddienstes Bozen Land im Ski- und Wandergebiet Meran 2000 unterwegs, um auf allen Wegen den liegengelassenen Müll einzusammeln.

„Während unserer Begehung sind wir auf verschiedenste Arten von Müll gestoßen. Dabei waren hauptsächlich Abfälle wie Plastik, Taschentücher, Flaschendeckel, Bananenschalen, Zigarettenfilter und sehr viele Hundekotsäckchen“, so Patrick Ennemoser, Geschäftsführer vom Jugenddienst Bozen Land.

Die Zahlen der vergangenen Woche zeigen die Größe der Problematik und dieses Projektes auf:

50 Jugendliche

500 KM gewandert

200 KG Müll

50 volle Müllsäcke

300 Taschentücher

80 Hundekotsäckchen

Wahre Bergbegeisterte und Naturliebhaber lassen prinzipiell ihren Müll nie zurück, dennoch ist Müll in der Natur nach wie vor ein leidiges Thema. „Wir sind stets bemüht dieser Problematik entgegenzuwirken. Dennoch gibt es viele Besucher, die den Weg zu den zahlreichen Mülltonnen in der Nähe der Aufstiegsanlagen nicht machen und ihre Abfälle in der freien Natur liegen lassen“, so Sonja Pircher, Präsidentin der Meran 2000 Bergbahnen AG.

Besonders oberhalb der Baumgrenze, wo es kalt und die Humusschicht dünner ist, zersetzt sich Müll nur äußerst langsam. Eine Aludose zum Beispiel würde, wenn man sie nicht entsorgt, hunderte Jahre und eine Glasflasche tausende Jahre überdauern. Bananen- oder Orangenschalen brauchen 1-3 Jahre, Papiertaschentücher 1-5 Jahre bis sie komplett in der Natur verrottet sind.

Ein großes Problem neben dem Müll, sind auch die Hundekotbeutel, die sich entlang der Wege anhäufen. Nylon benötigt ca. 60 Jahre bis es in der Natur verrottet. Den Hundekot einzusammeln ist besonders wichtig, da dieser zum Krankheitserreger für Kühe werden kann. Einige Hundebesitzer sind nicht immer bereit, das Säckchen im Rucksack zu verstauen oder für einen längeren Weg bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen und so wird der Beutel am Wegrand zurückgelassen. Sobald ein einziger Beutel dort liegt, wird es schnell zu einem Sammelplatz für andere Säckchen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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