Bauern gehen auf die Straße

Foto: 123RF
Der Bauernbund veranstaltet am 8. Juni in Sterzing eine Protestkundgebung gegen den Wolf.
„Nicht erst seit den letzten Schafrissen in Mauls ist bei den Weidetierhaltern die Angst vor dem Wolf groß. Viele Bäuerinnen und Bauern denken ernsthaft darüber nach, ihre Tiere nicht mehr auf die Almen zu bringen. Dadurch ist die traditionelle Berglandwirtschaft in Gefahr, und damit die einmalige Almlandschaft Südtirols. Und das alles nur wegen des Raubtieres. Doch so schnell werden die Bäuerinnen und Bauern das Feld nicht dem Wolf überlassen.“
Das schreibt der Südtiroler Bauernbund in einer Presseaussendung, und kündigt an:
„Am Samstag, 8. Juni, werden sie in Sterzing auf die Straße gehen und gegen den Wolf protestieren.“
„Wir werden nochmals unsere Forderung unterstreichen, dass wir ein Wolfsmanagement brauchen, das auch eine Regulierung des Bestands und die Entnahmen von Problemwölfen vorsieht, wie es auch in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Der Wolf ist kein vom Aussterben bedrohtes Tier mehr“, sagt Bauerbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Ziel müsse daher ein wolffreies Südtirol sein.
Organisiert wird der Protest auf der Straße vom Bauernbund und den örtlichen SBB-Ortsgruppen.
Die Forderungen nach Herdenschutzmaßnahmen seien zwar schön und gut, sie seien in Südtirol aber kaum umsetzbar. „Die Kosten und der Zeitaufwand sind sehr hoch, zudem funktioniert er in vielen Gegenden nicht wirklich. Auch muss klar gesagt werden, dass sich unser Land durch die Kleinstrukturiertheit der Betriebe und die Beschaffenheit der Almen sowie des Geländes nicht dazu eignet. Weiters sind Herdenschutzhunde in einem Land mit vielen Freizeitsportlern sehr problematisch“, meint Leo Tiefenthaler.
Am 8. Juni werden die Weidetierhalter ihren Unmut also auf die Straße bringen. Erwartet werden Bäuerinnen und Bauern aus dem ganzen Land sowie aus den benachbarten Regionen.
„Wir werden ein klares Zeichen setzen, dass der Wolf und die traditionelle Almwirtschaft nicht vereinbar sind“, so Tiefenthaler.
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Kommentare (20)
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einereiner
Bravo dem Bauernbund, das ist eine gute Aktion.
silverdarkline
Finden sie überhaupt „die Straße“? Besser wäre TIEF zurück in die Höhle wo ihr hingehört…Neandertaler!
einereiner
@silberarsch
Kein Problem, Traktoren haben haben schon seit langem Satellitennavigation.
alsobi
Geb Dir vollkommen recht silverdarkline.
ahaa
Zeit habt ihr ja. Machen sie auch wieder Feuer im Wald? Ich würde Alkoholkontrollen aufstellen. Schon bei der Hinfahrt. Schaut auch was sie im Tank haben. Wenn blauer Rauch kommt ist es vermutlich ein Bauer. 🙂
Für alle Abschuss Befürworter.
Wenn sie den Wolf schießen dürfen werden sie auch die freilaufenden Hunde erschießen. Es hätte auch ein Wolf sein können. So einfach ist das.
jennewein
Lieberr Wölfe als Streuner und Weidezäune
roadrunner
Jetzt gean sie longsom afn Sack. Anstatt zusammen nach Lösungen zu suchen, ohne gleich die Ausrottung einer Spezies zu verlangen, sollten sich die lieben Wolfsgegner mal konstruktiv einbringen! Was nicht die eigenen Viecher sind und möglicherweise eine Gefahr darstellen, am besten Ausrotten. Nanana, so geht das nicht!
einereiner
@roadrunner
niemand fordert die Ausrottung. Nur die Fernhaltung von den alpinen Gebieten.
Also kriegt euch wieder ein.
Die Bauern werden diesen „Krieg“ gewinnen, denn es geht um ihre Existenz, die Existenz von dreiviertel des Tourismus in Südtirol und somit um die derzeitige Lebensform in Südtirol.
mannik
Weshalb nur von den alpinen Gebieten? Ist doch unlogisch, wenn der Wolf schon so ein großes Problem ist. Wie sich die schießwütigen Südtiroler das „Fernhalten“ vorstellen wäre interessant, nachdem sich der Wolf sicherlich vom guten Zureden nicht beeinflussen lassen wird.
drago
„Die Bauern werden diesen „Krieg“ gewinnen, denn es geht um ihre Existenz, die Existenz von dreiviertel des Tourismus in Südtirol und somit um die derzeitige Lebensform in Südtirol.“
Was soll diese Weltuntergangsstimmung? 3/4 des Tourismus, die derzeitige Lebensform in Südtirol, die Existenz der Bauer? Bitte aufwachen!
drago
Wolfsmanagement mit Entnahmen von Problemwölfen.
Selbst dem Bauernbund scheint klar zu sein, dass es kein wolfsfreies Südtirol geben wir. Und jeder Wildbiologe wird sagen müssen, dass ein Wolf, der Tiere reisst (auch Nutztiere) kein Problemwolf ist. Ein Problemwolf ist nur ein für Menschen gefährliches Tier.
Und was die Herdenhunde und die Freizeitsportler angeht, sollte der Tiefenthaler vielleicht mal am Gran Sasso wandern. Dort laufen die Herdenhunde in Rudeln umher und interessieren sich nicht einmal für Wanderer mit Hunden. Und natürlich: Herdenschutz kostet etwas. Vielleicht sollte sich unser Lobbyist in Brüssel mal dafür einsetzen, dass die Weidetierhalter Beiträge erhalten und nicht stolz auf die Millionen aus Brüssel für die Obstgenossenschaften verweisen.
mannik
Quoto
jeronimo
gäähhn … olm die gleiche Leier… des nervt longs
om
batman
Bauern demonstrieren?
Wenn Hektare an Kulturgrund zum Zubetonieren enteignet wurden und werden, da hat der Bauernbund noch nie zu einer Demo aufgerufen. Komisch, komischer, am komischsten, Bauernbund!
jennewein
Apropo Mauls Schafrisse hört man nichts mehr,waren es vielleicht doch nur Wildernde Hunde
bettina75
Gibt es do an Beitrog wenn man mitmacht, vielleicht vom Lond, vom Stoot oder vun der EU ? Oder gor vun ollen 3 ?
silverdarkline
Sicher. Glaubst du die manchen was umsonst. Mähen ja nicht mal ihr Feld wenn sie keinen Beitrag bekommen.
batman
Dann stell dir einmal Südtirol ohne Bauern vor!, mähst du dann diewiesen?
silverdarkline
Gerne und ich nehme auch kein Geld vom Steuerzahler dafür.
batman
Neoliberalismus ist Krebs im Endstadium. Unter dem Tarnnamen Globalisierung haben es die Metastasen geschafft, das gesamte gesellschaftliche Leben ins Visier zu nehmen und zu unterwerfen. Ökonomie geht vor Würde. Jetzt bleibt nur noch die Eroberung des menschlichen Ichs. Dazu wird die Gesellschaft sukzessive atomisiert. Das Zerschlagen klassischer Gruppen in immer kleinere Einheiten fängt bei der Gewerkschaft an, geht über die Familie und endet im Menschen selber. Aus dem Ich wird eine Einheit, die wiederum in ihre Bestandteile zerlegt und kommerzialisiert werden kann.Neoliberalismus ist Krebs im Endstadium. Unter dem Tarnnamen Globalisierung haben es die Metastasen geschafft, das gesamte gesellschaftliche Leben ins Visier zu nehmen und zu unterwerfen. Ökonomie geht vor Würde. Jetzt bleibt nur noch die Eroberung des menschlichen Ichs. Dazu wird die Gesellschaft sukzessive atomisiert. Das Zerschlagen klassischer Gruppen in immer kleinere Einheiten fängt bei der Gewerkschaft an, geht über die Familie und endet im Menschen selber. Aus dem Ich wird eine Einheit, die wiederum in ihre Bestandteile zerlegt und kommerzialisiert werden kann.
Quelle: https://kenfm.de/eugen-drewermann-urania-04-2016/
Lasst euch weiterhin gegeneinander aufhetzen!