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„Wir kandidieren sicher“

Das Team Köllensperger wird zu den EU-Wahlen im Mai antreten – voraussichtlich gemeinsam mit Emma Bonino. Paul Köllensperger sagt: „Herbert Dorfmann tut die Konkurrenz gut.“

Von Matthias Kofler

Vertreter des Teams Köllensperger waren am Mittwoch im EU-Parlament in Brüssel zu Gast, um mit Emma Bonino über eine gemeinsame Kandidatur für die Europawahlen im Mai zu verhandeln. Wie Paul Köllensperger im Anschluss an seine Brüssel-Reise berichtet, wurde seine Partei einstimmig in die europäische Parteienfamilie „Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE“ aufgenommen. Sollten Köllensperger und Co. im Mai ein Mandat erreichen, würde der Abgeordnete in die ALDE-Fraktion im Parlament eintreten. ALDE versteht sich als liberale, proeuropäische Alternative zu den Großkoalitionären EVP und S&D einerseits und zu den rechtspopulistischen Kräften um Matteo Salvini, Marine Le Pen und Co auf der anderen Seite. Italienische Vertreterin ist die Partei „Più Europa“ von Ex-EU-Kommissarin Emma Bonino. Den Liberalen dürfte auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron beitreten.

In Brüssel traf Köllensperger zunächst mit Nick Donig, dem Generalsekretär der österreichischen NEOS und mit Philipp Hansen, dem Manager der liberalen ALDE zusammen. Im Anschluss verhandelte er mit Emma Bonino und Benedetto Della Vedova über ein mögliches Bündnis bei den EU-Wahlen.

Das Team Köllensperger ist aufgrund des italienischen Wahlgesetzes gezwungen, eine Listenverbindung mit einer nationalen Partei einzugehen, um den Sprung über die Vier-Prozent-Sperrklausel zu bewerkstelligen. „Es war ein sehr gutes Gespräch. Emma Bonino hat uns alle Möglichkeiten offengelassen: Wir können sowohl einen Vertreter auf ihrer Liste setzen oder mit dem eigenen Symbol zu den Wahlen antreten“, berichtet Parteichef Köllensperger. Da man das Symbol von ALDE zurückgreifen kann, ist Südtirols stärkste Oppositionspartei auch nicht dazu verdonnert, 30.000 Unterschriften für eine Kandidatur zu sammeln.

Emma Bonino erhofft sich ihrerseits, mit den (größtenteils deutschsprachigen) Stimmen des Teams Köllensperger die nationale Sperrklausel zu überspringen. In den Umfragen liegt „Più Europa“ zurzeit bei 3,5 Prozent. Das Team Köllensperger kam bei den Landtagswahlen auf 43.000 Stimmen. Diese könnten in der Tat zum Zünglein an der Waage werden.

Köllensperger und Co. werden in der kommenden Woche entscheiden, ob sie mit Bonino ein Wahlbündnis eingehen. Auf dem Tisch ist aber nach wie vor die Option einer Allianz mit dem PD, wenngleich diese unwahrscheinlicher geworden ist. „Wir werden nun schauen, zu welchen Zugeständnissen der PD bereit ist“, sagt der Oppositionsführer.

Über Kandidatenvorschläge wurde noch nicht gesprochen. Weiterhin möglich ist, dass Köllensperger als Spitzenkandidat in den Ring steigt. Er selbst würde aber eine weibliche Kandidatin bevorzugen.

Eines steht nach der gestrigen Brüssel-Reise fest: Das Team Köllensperger wird am Urnengang im Mai teilnehmen. Eine Nichtteilnahme sei definitiv vom Tisch, bestätigt der Parteichef. Man wolle den Südtiroler Wählern die (gewünschte) Alternative zur Lega und zur SVP-Berlusconi-Allianz bieten. „Dem Herbert Dorfmann tut unsere Konkurrenz gut“, ist Paul Köllensperger überzeugt.

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Kommentare (27)

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  • tiroler

    Die SVP müsste eigentlich Köllensperger unterstützen!
    Kölle anstatt Dorfmann in Brüssel, das waere super, vor allem für die SVP, so wäre der fähigste Oppositionspolitiker nicht mehr im Landtag, welcher der SVP die Stirn bietet. Dorfmann ist eh umsonst in Brussel, bis heute hat er 0,0 erreicht

    • erich

      Wenn du schon 0,0 Ahnung hast dann solltest so viel Intelligenz haben wenigstens die Klappe zu halten. Herr Dorfmann ist nicht nur Vertreter von Südtirol sondern auch vom Trentino, er hat sich unter den Abgeordneten von Italien, Österreich und Deutschland größte Anerkennung erworben und dadurch viel für Südtirol erreichen können.

  • pingoballino1955

    Bravo Herr Köllensberger und TK- Herr Dorfmann sie können ruhig ihre Ferien buchen,so wichtig sind sie nicht!

    • andreas

      Ein Zeichen der Unsicherheit vom Team Köllensperger in letzter Zeit sind die kontinuierlichen qualifizierten und unqualifizierten Angriffe auf die SVP.

      Was soll z.B. eine solche Aussage?
      „Herbert Dorfmann tut die Konkurrenz gut.“
      Ist Köllensperger der Arzt von Dorfmann?
      Meines Wissens war nur sein Vater Arzt und das sogar ein sehr guter. 🙂

      • pingoballino1955

        Passt euch SVP lern wohl nicht,wenn man euch mit denselben Waffen schlägt mit denen ihr seit Jahrzehnten gegen sämtliche Opositionen gearbeitet habt und noch tut.Übrigens Konkurrenz belebt das Geschäft,das ist auch in der Politik so.Wüsste nicht was da unqualifizierte Äusserung sein soll.Freie Meinungsäusserung seid ihr noch nicht gewöhnt ihr SVPler,Früher musste man das Perteikartl haben,fleissig den Mitgliedsbeitrag zahlen und STILL sein!!! Die Zeiten sind zum Glück vorbei!!!! Freue mich schon auf die Gemeinderatswahlen,mit euren faulen Spielchen kommt ihr nicht mehr durch!!!

      • george

        ‚andreas‘, woran erkennst du hierin „unqualifizierte Angriffe“? Konkurrenz tut jedem gut, denn dann muss ersich daran messen und sich bemühen ein ordentliches Ergebnis herbei zu führen.

  • perikles

    Eigentlich würde ich gern Macron wählen, aber Boninos Liste geht mir auch gut.

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