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Die Versoaln-Trauben

Am Dienstag hat die Weinlese der historischen Versoaln-Rebe auf Schloss Katzenzungen in Prissian stattgefunden. 410 kg Trauben werden nun im Landesweingut Laimburg zum besonderen Versoaln-Weißwein gekeltert.

Auch dieses Jahr hat die traditionelle Ernte der Versoaln-Rebe bei Schloss Katzenzungen stattgefunden, bei welcher 410 kg Trauben gewonnen wurden.

Das Alter der ehrwürdigen Rebe wird auf mehr als 350 Jahre geschätzt, damit gilt die „Versoaln“ als älteste Rebe Europas. „Wir sind sehr stolz auf unsere Rebe und freuen uns, dass wir die Trauben dieser alten Dame jedes Jahr aufs Neue ernten und verarbeiten dürfen“ betont der Leiter des Landesweinguts Laimburg Günther Pertoll.

Rund 400 Flaschen Versoaln-Wein

2006 haben die Gärten von Schloss Trauttmansdorff die Patenschaft für die historische Versoaln-Rebe auf Schloss Katzenzungen übernommen. Seitdem wird aus den Versoaln-Trauben im Landesweingut Laimburg, welches die Rebe und den Weinberg pflegt, der kostbare Versoaln-Weißwein gekeltert.

„Der Wein ist grün-gelblich getönt, fruchtig und fein strukturiert und weist eine leicht betonte Säure auf“, erklärt der Kellermeister des Landesweinguts Laimburg Urban Piccolruaz, der dieses Jahr mit einer Produktion von rund 400 Flaschen rechnet.

Die Versoaln-Rebe

Beim „Versoaln“ handelt es sich um eine autochthone, d. h. in Südtirol alteingesessene, Rebsorte. Der Rebstock wächst am Nordhang an einer Mauer bei Schloss Katzenzungen in Prissian bei Tisens. D

ie Rebe breitet sich auf einer Pergel aus Kastanienholz aus und weist eine bemerkenswerte Flächenausdehnung von 350 m² auf. Woher die Rebe ihren Namen hat, ist nicht vollständig geklärt: So könnte sich der Name „Versoaln“ vom lokalen Dialektwort „verdolen“ (‘grün’ in Bezug auf die Beerenfarbe) ableiten oder auch in Verbindung mit der Reberziehung stehen: Pergel finden sich an steilen Hanglagen, wo die Ernte „versoaln“, also mit Seilen abgesichert und abgeseilt werden musste. Auch eine Verballhornung von „Versailles“ ist denkbar.

Einer Legende nach wurde nämlich die Rebe im 15. Jahrhundert vom damaligen Besitzer von Schloss Katzenzungen, dem Grafen Schlandersberg, von dort eingeführt.

 

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