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HCB vs. Austin Smith

Der HCB Südtirol weist die Vorwürfe des Ex-Spielers Austin Smith zurück – und behält sich rechtliche Schritte vor.

Der HCB Südtirol Alperia nimmt „überrascht, erstaunt und betroffen“ die Erklärungen und Aussagen zur Kenntnis, welche in den letzten Tagen von seinem ehemaligen Spieler Austin Smith getätigt wurden und weist diese als „in jeglicher Hinsicht unbegründet und falsch“ entschieden zurück.

Der HCB behält sich das Recht vor, bei allen zuständigen Stellen dagegen vorzugehen, um sein Image und seinen guten Ruf, wie auch den seiner Mitarbeiter, zu schützen.

Der Vorgang sei umso bedauerlicher, da alles darauf hindeute, dass die rufschädigenden Aussagen Austin Smith ihren wahren Grund in derzeit noch in Prüfung befindlichen Prämienforderungen haben, obwohl der HCB sämtliche vertraglichen Bezüge und Prämien – und zwar deutlich höhere als in anderen Spielerverträgen – ausbezahlt hat, so heißt es in der Aussendung.

Der HCB schreibt am Mittwoch wörtlich:

Der HCB hat sich bei Herrn Austin Smith für seinen Beitrag während der Saison 2017/2018 bedankt und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft. Er kann und will aber nicht, wie bereits gesagt, seine stark schädigenden und verletzenden Aussagen hinnehmen und entgegnet daher, wie folgt:

  • Austin Smith wurde, nachdem er den obligatorischen medizinischen Check bestanden hatte, vom HCB für die Saison 2017/2018 unter Vertrag genommen, da der Verein auf seine Eigenschaften als Torschütze vertraute, obwohl der HCB damals in Kenntnis war, dass der Spieler bereits in den vorangegangenen Saisonen in Ravensburg (DEL2) und danach in Innsbruck (EBEL) beträchtliche Unterbrechungen in seiner Wettkampftätigkeit hatte.
  • Über ein erstes Unwohlsein klagte der Spieler am 20.10.2017, nach dem Spiel gegen die Vienna Capitals in Wien, obwohl während des besagten Spieles keinerlei Checks oder andere Fouls ihm gegenüber bzw. Unfälle festgestellt werden konnten, auch nicht durch eine eingehende Videoanalyse, und tatsächlich hat er sich in der Folge nicht mehr über Symptome und schon gar nicht über Symptome einer Gehirnerschütterung beklagt; er fuhr aus eigenem Willen mit der Mannschaft von Wien nach Znojmo, nahm am nächsten Tag regulär am Spiel gegen Znojmo teil und erzielte ein Tor und ein Assist.
  • Erst nach dem Spiel vom 27.10.2018 in Bozen gegen Klagenfurt, bei welchem er zwei Assists erzielt hatte, klagte der Spieler wieder über Unwohlsein und nahm ab diesem Zeitpunkt bis zum 12.01.2018 nicht mehr an Pflichtspielen des HCB teil (siehe nachstehende Beschreibung).
  • Nach dem Spiel vom 27.10.2018 und am darauffolgenden Tag wurde der Spieler umgehend vom Ärzteteam des HCB untersucht, wobei sich keine klinischen Auffälligkeiten ergaben.
  • Am 29. und am 31.10.2018 klagte der Spieler über anhaltendes Unwohlsein („dizziness“), woraufhin das Ärzteteam eine Reihe von Kontrollen und fachärztlichen Untersuchungen einleitete, welche alle keinen Befund ergaben; vorsorglich wurden jedenfalls die sofortige Einstellung jeder sportlichen Aktivität angeordnet:
    • am 04.11.2017, im Zuge einer vom Ärzteteam des HCB angeordneten Kontrolle im Krankenhaus Bozen, wurde eine Wettkampfpause von zwei Wochen bestätigt;
    • am 07.11.2017 wurden in einer hochspezialisierten, privaten Einrichtung ein CT und ein MRT durchgeführt, beide mit negativem Ergebnis;
    • ein paar Tage später wurde eine HNO Visite angeordnet, welche wiederum negativ ausfiel.
  • Obwohl der klinische Nachweis einer Gehirnerschütterung nicht erbracht werden konnte, wandte das Ärzteteam des HCB umgehend und vorsichtshalber die entsprechenden internationalen Protokolle an, indem für zwei Wochen absolute Ruhe und das Verbot elektronische Geräte zu benutzen, verschrieben wurden.
  • Ende November begab sich Herr Austin Smith, auf eigene Anfrage und mit ausdrücklicher Erlaubnis, nach Kanada, um sich dort am 26.11.2017 einer Visite bei einer Vertrauensperson zu unterziehen, welche dann die Möglichkeit von sogenannten „microconcussions“ feststellte; wie sich jedoch aus den in der Folge erhaltenen Informationen herausgestellt hat, war dieser kein Arzt und erst recht kein Facharzt.
  • Nach einigen Tagen kehrte Herr Austin Smith aus Kanada mit der Empfehlung zurück, eine weitere Pause von 8 – 10 Tagen einzuhalten (das Ärzteteam des HCB sprach hier bereits von mindestens zwei weiteren Wochen) und sich einer osteopathischen Behandlung zu unterziehen; er erklärte zu diesem Zeitpunkt jedoch bald wieder ins Team zurückkehren zu wollen.
  • Trotz alledem, ließ sich der Spieler – wiederum mit Erlaubnis des HCB – auch von einem Spezialisten seines Vertrauens in Hannover untersuchen, wo die Verschreibung des Ärzteteams des HCB zwar bestätigt aber nach unten korrigiert wurden, indem eine Ruhepause von 8 – 10 Tage angeordnet wurde.
  • Der Spieler blieb weiterhin unter der ständigen Beobachtung des Ärzteteams des Vereins, der ihm den ständigen Zugang zum Medical Center Quellenhof, einer bekannten medizinischen Sanitätsstruktur, ermöglichte, mit welcher ein Arzt des HCB zusammenarbeitet, und wo der Spieler wiederholt physiotherapeutisch und osteopathisch behandelt wurde und Massagen erhielt; es wurden auch Blut – und Urinanalysen und wiederholte Kontrollen mittels Frenzel -Brille durchgeführt, wobei oben genannter Arzt dem Spieler praktisch 24 Stunden am Tag zur Verfügung stand.
  • Ab dem 08.01.2018 stellte der Verein dem Spieler einen bekannten und vom Spieler selbst sehr geschätzten persönlichen Osteopathen/Physiotherapeuten zur Verfügung, der ihn mehrmals in der Woche und in der Folge sogar während einiger Spiele begleitete, die er ab Januar absolvierte.
  • Der Spieler äußerte mehrmals, schon Ende Dezember, den Wunsch die Spieltätigkeit wieder aufnehmen zu dürfen. Das Ärzteteam des HCB ließ ihn jedoch bis zum 12.01.2018 pausieren. An diesem Tag erklärte der Spieler mit Nachdruck, er fühle sich wohl und wolle spielen.
  • Völlig unvorhergesehen und ohne jegliche Vorzeichen, ausgenommen nicht näher bestimmter Angaben sich nicht wohl zu fühlen, ließ der Spieler aber die für den 14., 19. und 20. Januar festgesetzten Meisterschaftsspiele aus; die Beobachtung durch das Ärzteteam des HCB, die Behandlung durch den persönlichen Osteopathen und die Behandlungen im Medical Center Quellenhof erfolgten weiterhin.
  • In der Folge spielte Austin Smith am 26.01.2018 wieder erstmals (1 Tor und 1 Assist) und in den darauffolgenden 10 Spielen der Qualifikationsrunde (7 Tore und 2 Assist). Er spielte weitere sechs Partien im Viertelfinale (2 Tore und 3 Assist), vier von fünf Halbfinalspeilen (1 Tor und 1 Assist – eines der Spiele absolvierte er mit der Begründung, sich nicht wohl zu fühlen, nicht) und sechs von sieben Spielen der Finalserie (1 Tor und 2 Assist – an einem Spieltag präsentierte er sich nicht bei der Abfahrt des Busses nach Salzburg und ließ somit auch dieses Spiel aus, nachdem er erst im letzten Moment mitgeteilt hatte, dass er sich nicht gut fühle; während des Finalspieles am 09.04.2018 in Salzburg blieb er nach dem zweiten Drittel in der Umkleidekabine – ohne Verletzungen oder einen Unfall erlitten zu haben -, da er sich in einem derart aufgewühlten Gemütszustand befand, dass er sich zur Fortsetzung des Spiels nicht mehr in der Lage fühlte.
  • Anscheinend hatte Austin Smith in der Zwischenzeit bereits Kontakt mit einer anderen Mannschaft der EBEL aufgenommen, mit der er in der Folge einen Vertrag unterschrieb, der, wie den Medien zu entnehmen war, inzwischen wieder aufgelöst wurde.

Dieter Knoll

Abschließend erklärt und bekräftigt der HCB wie folgt:

  • kein anderer Spieler des HCB hat jemals eine derartige Zuwendung und medizinisch/therapeutische Hilfestellung erfahren wie Austin Smith, welcher sich bei seiner Abreise aus Bozen ausdrücklich bei einem der Ärzte des HCB für die erhaltene Betreuung bedankt hat;
  • das Ärzteteam des HCB hat für Austin Smith alle (auch für den nicht festgestellten Fall einer Gehirnerschütterung) geeigneten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ergriffen und längere Ruhephasen vorgeschrieben, als von den internationalen Protokollen und den externen Beratern des Spielers empfohlen;
  • das Ärzteteam hat niemals die Einnahme von Arzneimitteln aufgedrängt; gegenteilige Behauptungen des Spielers sind unwahr; der HCB legt im Gegenteil Wert darauf festzuhalten, dass der Spieler bei der vertraglich vorgesehenen sportärztlichen Visite die vorangegangene Einnahme von Pharmaka, die mit den später behaupteten Beschwerden in Zusammenhang gebracht werden können, verschwiegen hat;
  • der HCB respektiert die persönliche Sphäre des Spielers und beschränkt sich daher auf den Hinweis, dass für die Klärung seines Gesundheitszustandes, ernsthafte frühere Erkrankungen in Betracht gezogen und bewertet werden müssen;
  • der Verein hat den Spieler Austin Smith nie gezwungen zu spielen, sondern hat ihn im Gegenteil vorsorglich öfter als angezeigt pausieren lassen; der Spieler durfte immer nur dann auflaufen, wenn er sich ausdrücklich dazu imstande fühlte.

Der HCB kann alle hier aufgezählten Fakten und Abläufe belegen und dokumentieren und wird den Ruf und die Ehrbarkeit des Vereins, seines Ärzteteams und seiner Mitarbeiter mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schützen und verteidigen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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