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Geld zurück

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Zwischen Brillen, Hörgeräten, Urologie und Zahnarzt: Welche Gesundheitsausgaben den 42.000 öffentlich Bediensteten in Südtirol künftig rückerstattet werden.

von Heinrich Schwarz

Am 1. August geht es los: Ab diesem Datum können 42.000 öffentlich Bedienstete in Südtirol um Rückerstattungen von Gesundheitsausgaben ansuchen – und zwar rückwirkend für Leistungen ab dem 1. Januar 2018.

Wie berichtet, wurde für die öffentlich Bediensteten ein Gesundheitsfonds geschaffen, der im Rahmen des bereichsübergreifenden Kollektivvertrages vom Herbst 2016 verhandelt wurde. Der Gesundheitsfonds namens „SaniPro“ wendet sich an die rund 42.000 öffentlich Bediensteten des Landes, der Gemeinden, der Seniorenheime, der Bezirksgemeinschaften, des Sanitätsbetriebes, des Wohnbauinstitutes, des Bozner Verkehrsamtes und der Meraner Kurverwaltung.

Die Einschreibung in SaniPro erfolgt von Amts wegen und muss nicht beantragt werden – und die Beitragszahlungen übernehmen zur Gänze die jeweiligen öffentlichen Arbeitgeber. Konkret zahlen diese für jeden Mitarbeiter 125 Euro pro Jahr ein. Das kostet die öffentliche Hand jährlich über fünf Millionen Euro.

Vor einem Monat unterzeichnete die SaniPro-Führung mit dem Versicherungspartner UniSalute den Vertrag für die Verwaltung des Gesundheitsfonds. In den letzten Wochen wurde noch an letzten Details des Leistungsverzeichnisses gefeilt.

Der TAGESZEITUNG liegt nun das definitive Leistungsverzeichnis vor. Die Details:

Das Verzeichnis sieht Rückerstattungen für ambulante Behandlungen im öffentlichen Bereich, ambulante Behandlungen im Privatsektor (Augenheilkunde, Gynäkologie, Urologie, Physiotherapie und Zahnheilkunde) und für Hörgeräte vor. Allzu viel Geld schaut für die öffentlich Bediensteten aber nicht heraus, nachdem der jährliche Beitrag von 125 Euro im Vergleich zu anderen Gesundheitsversicherungen relativ niedrig ist.

Bei öffentlichen Gesundheitsdiensten ist die Rückerstattung des Tickets für fachärztliche ambulante Leistungen vorgesehen – mit Ausnahme der Ausgaben für Erste-Hilfe-Leistungen. Allerdings wurde eine jährliche Selbstbeteiligung von 300 Euro festgelegt. Und der jährlich rückerstattbare Höchstbetrag liegt bei 150 Euro.

Im privaten Bereich beschränken sich die Rückerstattungen auf die fünf genannten Fachbereiche. In der Augenheilkunde gibt es für den Ankauf von Sehbrillen 150 Euro alle zwei Jahre (die Rede ist immer vom Maximalbetrag), für Kontaktlinsen 75 Euro pro Jahr und für die chirurgische Korrektur der Fehlsichtigkeit 750 Euro pro Auge.

In der Gynäkologie bekommt man für Erst- oder Kontrolluntersuchungen 70 Euro, für Routine-Ultraschalle 50 Euro pro Jahr sowie für Mammographie – nur für 40- bis 50-Jährige – 50 Euro alle zwei Jahre zurück.

In der Urologie sind für Erst- oder Kontrolluntersuchungen ebenfalls 70 Euro pro Jahr vorgesehen. Weitere Rückerstattungen gibt es nur für über 45-Jährige: je 50 Euro für Ultraschall, Blasenspiegelung, Flowmetrie und PSA.

Im Bereich „Physiotherapeutische und rehabilitierende Behandlungen“ gibt es pro Jahr maximal 800 Euro bei entsprechenden ärztlichen Verschreibungen. Allerdings ist eine Selbstbeteiligung von 50 Euro pro Rechnung vorgesehen.

Für den Ankauf oder die Miete von Hörgeräten erstattet SaniPro Kosten von maximal 800 Euro zurück.

Der weitaus größte Leistungsbereich des neuen Gesundheitsfonds ist die Zahnheilkunde. Es sind über 50 Leistungen aufgelistet mit Rückerstattungen von bis zu 750 Euro bei komplexen Eingriffen. Einige Standardleistungen: jährlich 35 Euro für die Entfernung des Zahnbelags, 30 Euro für die Untersuchung der Mundhöhle und 75 bis 100 Euro für Wurzelbehandlungen.

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Kommentare (17)

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  • andreas

    Es freut mich, wenn die Politik bemüht ist, die Privilegien der öffentlich Angestellten mit Steuergeldern zu steigern.
    So kurz vor den Wahlen sind 42.000 Wohlgesinnte gar nicht mal so ungeschickt.
    Jedenfalls günstiger und effizienter als jedes Wahlplakat. 🙂

    Unabhängig davon, dass die Konditionen offensichtlich gut sind und die Kosten überschaubar.
    Kostet jedenfalls weniger als eine Lohnerhöhung.

    • george

      @andreas
      Wie dumm muss jemand sein um seine Stimmabgabe von einem solchen „Zuckerle“ abhängig sein zu lassen und dabei auch noch meint von Effizienz sprechen zu müssen?

      • andreas

        Machen gewiss welche, oft zählt die letzte Erinnerung und wenn die positiv ist, wird halt die entsprechende Partei gewählt, ob dumm oder nicht sei dahingestellt.

        Effizient bezog sich auf den Kosten/Nutzen Effekt im Verhältnis zur Plakaten.
        Der ist gewiss gebeben, da die Aktion die Partei 0 Euro, im Gegensatz zu Plakaten, kostet und sich schon bei einem Wähler gelohnt hat.

        Um ehrlich zu sein, hätte ich schon erwartet, dass du Kommentare verstehst und nicht im Stile von goggile oder kurt irgend etwas, nur um zu kritisieren, schreibst.

  • pingoballino1955

    Und die Privaten“gucken durch die Röhre“ Danke,dies allerdings wird keine Stimmen bringen!!

  • vogelweider

    Die Rentner würden sich wahrscheinlich auch über eine Kostenerstattung freuen

  • meinemeinung

    ja Sie (die Landesangestellten) werden uns mit weisen Zähnen entgegenlachen ,wenn es Beiträge für Zahlbelag entfernen gibt und Hören werden Sie die Nächste zeit auch besser mit Hörgeräte die das Sani Land zum teil bezahlt.
    Fehlstunden werden sicher 30-40% höher sein die nächste Zeit bei den Angestellten ,so rechne ich. Sitzen alle bein Service irgend bei einem Privatarzt um nicht die Sanitätsbedienstet zu stressen .
    Wir Südtiroler haben schon tolle auswüchse vor den Wahlen ,lach

  • meintag

    Habe mitbekommen dass Alles auf zwei Jahre begrenzt ist. Wenn man sich überlegt dass die Kollektivverträge seit über zehn Jahren nicht erneuert wurden und das Personal in den unteren Rängen seither wenn überhaupt nur mit kleineren Zusagen beziehungsweise Euronen beglückt wurde ist die Summe welche hier von Landesseite eingezahlt wird nicht erheblich. Es ist dasselbe Spiel wie beim Pensplan Plurifond, nur dass dort der Angestellte selbst für die Einschreibung sorgen muss und dementsprechend prozentuell einzahlt.

  • unglaublich

    Jetzt kommen die Wahlzuckerlen, wie gewohnt gut getimet vor den Wahlen. Und kurz vor den Wahlen müssen wir noch alle zusammenhalten, sonst löscht Italien unsere Automie.
    Wetten, dass das bei den kommenden Landtagswahlen wieder funktioniert.

  • exodus

    Wieso werden nur die öffentlichen Angestellten bevorteilt? Ist ein fleißiger, pflichtbewusster Mitarbeiter nicht würdig genug in diese Liga aufgenommen zu werden. Ich verstehe weder Südtirol noch die verschiedenen Parteien die da vorkommen, wie man so ungerecht sein kann und das seinen Wählern gegenüber!!

  • exodus

    franz02@
    Man sieht, dass Sie von Privatwirtschaft nichts verstehen! Wenn diese nicht wäre, könnten auch Sie nicht von den Geldern dieser Steuerzahler profitieren. Anscheinend
    gehören Sie zu den privilegierten Sesselhuckern, die nichts produzieren, aber dafür
    immer mehr verlangen und bekommen.

  • exodus

    @tottele
    Sie Glückspilz, wenn Sie nur 23% Steuern zahlen. Ich zahle das Doppelte und die
    Kosten der Steuererklärung oben drauf. Mir wird leider nichts von oben angeführten
    Begünstigungen geschenkt!!

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