„Die Situation ist verheerend“
„Dürre und Hunger bedrohen die Zukunft von Millionen von Menschen.“ Die Caritas lanciert zum zehnten Mal die Kampagne „Hunger macht keine Ferien“.
„Ohnmächtig müssen sie zusehen, wie die neuen Pflänzchen auf dem Feld verdorren und ihre Tiere verdursten: Die Bauern in Afrika sind verzweifelt. In weiten Teilen des Kontinents hat es seit zwei Jahren kaum geregnet. Millionen von Menschen droht der Hunger mit all seinen fatalen Folgen.“
Vor diesem Hintergrund hat die Caritas Diözese Bozen-Brixen am Montag ihre zehnte Sensibilisierungs- und Spendenkampagne „Hunger macht keine Ferien“ eröffnet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Dürregebieten in Afrika, wo die Nothilfe der Caritas bereits angelaufen ist.
„Die Menschen brauchen Hilfe, um die Dürrekrise zu überstehen. Vor allem Kinder brauchen Zusatznahrung, damit sie sich gesund entwickeln können“, erklären die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente und bitten um Unterstützung im Kampf gegen den Hunger in Afrika.
Denn der Einsatz gegen Not und Armut sei nicht vergebens: „Seit wir vor zehn Jahren im Rahmen dieser Kampagne die Hilfe in Afrika intensiviert haben, haben über 100.000 Menschen die nötige Unterstützung erhalten, um eine sichere Lebensgrundlage aufzubauen. Sie können auch Krisenzeiten wie diese ohne Hilfe von außen überstehen. Tausende Südtiroler haben dabei mit ihren Spenden geholfen“, bedanken sich Kripp und Valente.
„Die Situation in Afrika ist verheerend. Viele Familien haben kein Wasser, keine Hirse, keinen Mais oder Mehl mehr. Die Schwächsten sind am stärksten bedroht: Über einer Million Kindern droht der Hungertod, wenn sie nicht schnell Hilfe bekommen. Die Zeit ist knapp – die Menschen brauchen Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente. Und sie brauchen Unterstützung, um nach der Dürre neu anfangen zu können“, berichten Franz Kripp und Paolo Valente.
Die Nothilfe der Caritas ist bereits angelaufen. Mangelernährte Kinder bekommen in der Schule ergänzende Mahlzeiten, Kleinkinder erhalten Zusatznahrung, damit sie sich gut entwickeln und nicht ihr Leben lang unter den Folgen der Unterernährung leiden müssen. Besonders bedürftige Familien werden mit Lebensmitteln unterstützt. Auch sauberes Trinkwasser wird verteilt.
In eigenen Arbeitsprogrammen erhalten die Bauern Lohn für die Ausdünnung von Buschflächen. Damit können sie das Überleben ihrer Familien sichern und gleichzeitig wird der Boden so aufbereitet, dass er den nächsten Regen besser aufnehmen und speichern kann. Bauern und Viehhirten erhalten außerdem dringend benötigtes Saatgut und Tierfutter.
„In eigenen Anlaufstellen versorgen wir Tiere mit Futter und Wasser. Wir können nicht ganze Herden retten, doch wir versuchen unser Möglichstes, damit zumindest ein paar Tiere überleben. Damit können die Viehzüchter, die völlig abhängig von ihren Tieren sind, neu anfangen und neue Herden heranzüchten. So bleibt ihnen die Lebensgrundlage erhalten und sie können bald wieder auf eigenen Beinen stehen“, erklärt der Verantwortliche der Caritas-Auslandsarbeit, Fabio Molon.
Die Hilfe der Caritas beschränkt sich aber nicht nur auf Unterstützung in Krisenzeiten, vielmehr zielt sie darauf ab, vor den Gefahren kommender Dürreperioden vorzubeugen. Vor zehn Jahren hat sie deshalb ihren Einsatz in Afrika über die Aktion „Hunger macht keine Ferien“ intensiviert. Tausende von Südtirolern haben diese Hilfe in den vergangenen zehn Jahren mit insgesamt über zehn Millionen Euro unterstützt. Damit konnte die Caritas Hilfsprojekte in 20 afrikanischen Ländern durchführen.
„Die Hilfe wirkt. In den vergangenen zehn Jahren haben über 100.000 Menschen Unterstützung erhalten, um sich von der Qual des Hungers zu befreien: durch Wasserversorgung, Schulbildung, Nutztiere, Landwirtschaftsprogramme und Kleinkredite. Über 30.000 Bauernfamilien sind heute in Genossenschaften oder Spargruppen organisiert. Sie können selbständig wirtschaften und für magere Zeiten vorsorgen. Sie müssen nicht mehr Angst haben, dass ihre Kinder am Hunger sterben oder lebenslange Schäden davontragen“, erklärt Judith Hafner von der Caritas Auslandsarbeit.
Die Caritas hofft auch heuer wieder auf Solidarität und Unterstützung seitens der Südtiroler Bevölkerung. „Jede Spende kann Großes bewirken, in einfachen Hütten, weit entfernt von Wohlstand und Technik, in Dörfern, die in den Medien nicht vorkommen“, sind die Caritas-Verantwortlichen überzeugt. „Mit 5 Euro pro Woche erhält ein Kleinkind täglich nahrhafte Bohnen als Zusatznahrung, um der Unterernährung und ihren Folgen vorzubeugen. 8 Euro kostet ein Sparofen. Damit brauchen die Frauen viel weniger Holz zum Kochen, müssen weniger schleppen und schützen die Umwelt.
40 Euro sichern einem Kind für das ganze Schuljahr eine tägliche Mahlzeit und 200 Euro ist der Preis für einen Ochsen, mit dem ein Bauer verdienen kann, was seine Familie braucht“, laden die beiden Caritas-Direktoren zum Spenden ein.
Wer die Hilfe der Caritas für hungernde Menschen unterstützen möchte, kann eine Spende unter dem Kennwort „Hunger in Afrika“ tätigen. Unter der Telefonnummer 0471 304 304 hat die Caritas bis zum Ende der Kampagne „Hunger macht keine Ferien“ am 30. Juli eine Spendenhotline eingerichtet. Nähere Informationen dazu können aber auch online unter www.caritas.bz.it oder direkt bei der Caritas in der Bozner Sparkassenstraße 1 eingeholt werden.
Wichtig: Die Caritas setzt die Spenden zu 100 Prozent in den Projekten ein. Für die Finanzierung der Verwaltungstätigkeit und Bewerbung der Projekte kommen Sponsoren auf. Die Rechenschaftsberichte der einzelnen Projekte können im Büro für Auslandsarbeit der Caritas in der Sparkassenstraße 1 in Bozen eingesehen werden und stehen den Spendern auszugsweise auch im Spenderinformationsblatt und auf der Webseite der Caritas (www.caritas.bz.it) zur Verfügung.
Die Kampagne „Hunger macht keine Ferien“ wird von der italienischen Bischofskonferenz und privaten Sponsoren finanziert.
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Kommentare (4)
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franz
Warum schickt der Staat Italien nicht die 5 Milliarden € nach Afrika um den betroffenen armen Menschen Frauen Kindern in den von der Naturkatastrophen betroffenen Gebieten zu helfen, anstatt 600.000 Wirtschaftsflüchtlinge 96 % alles junge Männer ( Clandestini ) im besten Alter die ihre Heimat verlassen und ihr Familien Frauen Kinder ihren Schicksal überlassen, anstatt die Ärmel hochzukrempeln und ihren Familien zu helfen.
Warum schickt die Caritas den Erlös des 8 Per Mille nach Afrika um diesen armen Kindern zu helfen, anstatt diesen jungen Männern die bereits in 4 Sternehotels auf Kosten des Steuerzahlers mit allem drum und dran verwöhnt werden, einen IPHONE mi aufgeladener Sim Card und Zigaretten zu schenken
http://voxnews.info/2015/04/19/la-caritas-usa-l8-per-mille-per-regalare-iphone-e-sigarette-ai-clandestini-islamici/
Nicht alle Flüchtlinge, die sich in Südtirol aufhalten, haben das Glück, in den Flüchtlingshäusern aufgenommen zu werden.
„Das hat natürlich Folgen für ihre Gesundheit und ihre Psyche. Hier ist Barmherzigkeit gefragt“, schreiben die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente anlässlich des Welttages der Migranten und Flüchtlinge, welchen die katholische Kirche an diesem Sonntag begeht.
http://www.tageszeitung.it/2016/01/15/die-150-obdachlosen/
Wenn italienische Staatsbürger Mindestrentner mit ihrer Rente nicht bis ans Ende des Monats kommen bzw. 5 Millionen Arbeitslose ohne Arbeit und ohne Rente auskommen müssen bzw. jährlich 120.000 junge Menschen abwandern müssen weil sie in italien keine Arbeit finden, „Das hat natürlich Folgen für ihre Gesundheit und ihre Psyche.
Istat: “In Italia cinque milioni di poveri assoluti”
In situazione di indigenza 1,6 milioni di famiglie. Peggiora la situazione dei giovani
http://www.lastampa.it/2017/07/13/economia/istat-in-italia-cinque-milioni-di-poveri-assoluti-91VgWiz92Drujks34ww2EM/pagina.html
12000 per 100 Posti da Infermiere
http://www.lastampa.it/2017/07/11/italia/cronache/genova-in-mila-per-posti-da-infermiere-UXIi8T0pE85xoRPpjlw0uM/pagina.html
franz
Warum schickt die Caritas den Erlös des 8 Per Mille nicht nach Afrika …..
rambo
Auch Caritas ist ein Unternehmen die nie genug Geld haben, den Leuten mit solchen Bildern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Möchte wirklich einmal wissen wieviel Geld tatsächlich zu den Armen und Hungernden ankommt.
yannis
>>>Möchte wirklich einmal wissen wieviel Geld tatsächlich zu den Armen und Hungernden ankommt<<<
vielleicht 5 bis 10 Cent von jeden gespendeten €uro.
Es gab mal in Deutschland eine sehr bekannte Bettel-Show im Fernsehen wo von jeder eingenommenen D-Mark genau 10 Pfennige den vorgegebenen Adressaten erreichten, den Rest strichen sich die Veranstalter ein.