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Das Frostrisiko

Foto: IDM/Frieder Blickle

Der Kälteeinbruch setzt den Steinobstanlagen im Vinschgau zu. Die Erdbeerplantagen im Martelltal hingegen dürften ohne große Schäden davonkommen.

von Karin Gamper

Die anhaltend frostigen Temperaturen treiben den Vinschger Anbauern von Steinobst und Beeren die Sorgenfalten ins Gesicht. Bei dieser Art von Plantagen ist eine Frostberegnung zum Schutze der Blüten nicht möglich.

Noch ist es jedoch nicht möglich, sichere Aussagen über wetterbedingte Schäden an den Marillen- und Kirschbäumen zu machen, betont Michael Gamper vom Südtiroler Beratungsring in Latsch. „Bisher sind wir halbwegs glimpflich davongekommen, allerdings kann es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nochmals stark abkühlen und deshalb gefährlich werden“, informiert der Berater. Kirschen- und Marillenbäume seien in gleichem Maße betroffen, die Gefährdung hänge allerdings davon ab, in welcher Zone die Plantagen stehen und wie exponiert die Bäume sind.

Problematisch ist laut Gamper, dass die ungewöhnliche warme Phase im Februar den Vegetationsfortschritt begünstigt hat und dieser jetzt auf die für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Temperaturen trifft. „Das Frostrisiko zieht sich dadurch über einen längeren Zeitraum hin und ist deshalb größer“, erklärt der Fachmann.

Weniger kritisch ist die Situation dagegen bei den Marteller Erdbeeranbauern, wie Philipp Brunner von der Marteller Erzeugergenossenschaft MEG berichtet. Dort liegen die Erdbeerfelder in den höheren Lagen noch unter einer Schneedecke und sind damit geschützt. In den unteren Lagen müsse man abwarten, sagt Brunner. „Der Schaden dürfte sich jedoch in Grenzen halten, weil die Erdbeeren robuste Pflanzen sind, die sich anpassen und viele Anbauer ihre Anlagen zusätzlich mit einem schützenden Vlies abdecken“, erklärt der Beerenexperte. Starke Minustemperaturen, die über viele Stunden oder ganze Nächte anhalten, könnten aber auch die Erdbeerpflanzen verbrennen.

„Unser Ziel wäre es, Ende Mai/Anfang Juni mit der Ernte zu beginnen“, so Philipp Brunner. Ob dieses Datum eingehalten werden kann, hängt laut dem Fachmann von der weiteren Entwicklung der Temperaturen und des Wetters ab.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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