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„Kein Überflug“

Dieter Steger

Dieter Steger

Die SVP ist gegen einen Überflug der Talferwiesen – lehnt aber zwei Beschlussanträge zur Jenesiener Seilbahn ab. Kritik kommt von Paul Köllensperger.

„Die Talferwiesen sind die Lungen unserer Stadt und mit ihnen müssen wir sorgsam umgehen. Die Talferwiesen haben Symbolcharakter“, betont Dieter Steger und vergleicht sie mit der Talferbrücke, um deren Erhalt die Boznerinnen und Bozner in den 70-er Jahren erfolgreich gekämpft hatten.

Steger spricht sich – genauso wie die meisten Parteien in der Landeshauptstadt – für eine bessere Erreichbarkeit Jenesiens und die Annäherung der Seilbahn an das Stadtzentrum aus.

Allerdings nicht mittels einer Lösung, die die Talferwiesen beeinträchtigen könnte.

Die Landesregierung hatte beschlossen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, welche eine Anbindung des Stadtzentrums an die Jenesiener Seilbahn mittels Überflug simuliert. Dies vor allem, um wichtige Eckdaten zu erhalten, die für eine endgültige Entscheidung notwendig sind.

Die Machbarkeitsstudie sei ein Vorschlag und habe lediglich die technischen Eigenschaften definiert und eine mögliche Lösung aufgezeigt. „Das vorliegende Ergebnis ist absolut unbefriedigend und entspricht nicht unseren Vorstellungen. Die Landesregierung weiß das und wird unsere Meinung, die auch die Stimmung der meisten Boznerinnen und Bozner widerspiegelt, berücksichtigen“, ist sich Steger sicher.

Ein Widerruf des Landesregierungsbeschlusses oder gar die konkrete Forderung, nur die bestehende Seilbahnanlage zu erneuern, seien deshalb überflüssig.

Die beiden Beschlussanträge, die am Mittwoch im Landtag vorgelegt wurden, sind von der SVP abgelehnt worden. „Wir wissen, was wir zu tun haben“, so der Kommentar Stegers, der außerdem sagte:

„Wichtig ist, dass alle Ideen und Lösungsvorschläge mit den Stadtverantwortlichen besprochen und ausgearbeitet werden, was uns vonseiten des Landeshauptmannes Arno Kompatscher zugesichert wurde. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in dieser Angelegenheit eine gute Lösung finden werden. Die Stadt Bozen wird auf jeden Fall mitreden und mitentscheiden.“

Kritik kommt von Paul Köllensperger von der 5-Sterne-Bewegung:

Er schreibt in einer Aussendung:

Paul Köllensperger

Paul Köllensperger

Eigentlich sind den Erklärungen zufolge alle einverstanden: Die Seilbahn Jenesien gehört erneuert, die Anbindung ans Stadtzentrum muss verbessert werden, aber so nicht.

Gegen das Teilstück in den Bozner Talferwiesen mit 35 Meter hohen Stützprfeilern und Talstation neben der Talferbrücke hat sich nicht nur das Bürgerkomitee “Initiative Talferwiesen – St. Anton” und mit ihm tausende Bürger die ihren Aufruf gegen das Projekt unterschrieben haben, sondern auch die Bozner Stadtpolitik und zu guter Letzt sogar Mitlgieder der Landesregierung selbst ausgesprochen.

Folgerichtig hätte man sich erwarten können, dass die Regierung den entsprechenden Beschluss zurücknimmt, so wie in unserem Antrag gefordert, samt der Ausschreibung des architektonischen Projektes mit Kosten von 100- bis 200.00 Euro für ein Projekt das wir in dieser Form nie sehen werden. Weit gefehlt. Die SVPD – Partei hat den Antrag der 5SB abgelehnt, der von der Opposition unterstützt wurde,

Und so stehen weiterhin auf der einen Seite unverbindliche Beteuerungen und Presseaussendungen der Landesregierung, das Projekt mit Überflug nicht umzusetzen bzw. auszusetzen, und auf der anderen Seite ein weiterhin rechtskräftiger Beschluss der selben Regierung, der auf 2 Seiten sehr detailliert die tecnischen Eigenschaften der Seilbahn (samt Überflug) beinhaltet und der STA den Auftrag erteilt, die Planung des Bauvorhabens zu veranlassen und die Umsetzung des Projektes zu übernehmen.

Auch die Rücknahme des Architekturprojektes zu 100 bis 200.000 Euro wurde abgelehnt, obwohl dieses Geld nun ganz offensichtlich verloren geht, da ja das Projekt in der aktuellen Form nicht gemacht werden sollte, wenn man den Aussagen der von Landesrat Mussner und den Facebook-Posts von Vizepräsident Tommasini Glauben schenken darf. Aber offensichtlich geht die Regierung davon aus, dass eine Pressemitteilung einem Regierungsbeschluss gleichzusetzen ist.

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