Du befindest dich hier: Home » News » „Abstruse Überlegungen“

„Abstruse Überlegungen“


SVP-Spitzenkandidat Herbert Dorfmann wirft der Grünen Brigitte Foppa vor, das Wahlgesetz nicht zu kennen.

Herbert Dorfmann, amtierender Südtiroler EU-Parlamentarier und Spitzenkandidat der SVP für die anstehende Europawahl, ist verärgert über die „Berechnungen“ zur Stimmenverteilung, die die grüne Kandidatin Brigitte Foppa anstellt. „Sie zeigen, dass Frau Foppa das italienische Wahlgesetz entweder nicht gelesen oder es nicht verstanden hat“, so Dorfmann. „Denn ist das nicht wahr, bleibt nur noch die Annahme, dass sie die Sachlage bewusst falsch darstellt, um Wasser auf ihre Mühlen zu leiten.“

In ihren „abstrusen Überlegungen“ (O-Ton Dorfmann) unterschlage Brigitte Foppa die einfache Erkenntnis, dass sich eine Partei ein Mandat zuerst sichern müsse, bevor es einem Kandidaten über das Vorzugsstimmenergebnis zugewiesen werden könne. „Das müsste Frau Foppa als erfahrene Politikerin, die auch schon eine ganze Reihe Wahlkämpfe hinter sich hat, eigentlich sehr genau wissen“, so der Südtiroler Europaparlamentarier.

Herbert Dorfmann

Er führt ein einfaches Rechenbeispiel an, um zu zeigen, dass Foppas Milchmädchenrechnung absurd sei. Bei den letzten EU-Wahlen 2019 sind in Italien rund 26 Millionen Stimmen für die Besetzung von 76 Sitzen im Europäischen Parlament abgegeben worden. „Ein Mandat hat 2019 in Italien also rund 350.000 Listenstimmen ,gekostet‘“, rechnet Dorfmann vor. Weil die SVP damals rund 142.000 Stimmen eingefahren habe, habe sie in keinster Weise dazu beigetragen, für den Bündnispartner Forza Italia Sitze zu erringen. „Das Gegenteil war 2019 der Fall und wird – schon rein demografisch bedingt – auch in diesem Jahr so sein“, erklärt der SVP-Spitzenkandidat.

Die von Foppa angeführte Sonderregelung für jene Kandidaten, die Minderheiten vertreten, komme erst dann zum Tragen, wenn ein Sitz vom Listenbündnis errungen worden sei. „Zum Glück sieht Italien als einer von nur zwei Staaten in der gesamten EU eine Sonderregelung für sprachliche Minderheiten vor, die besagt, dass ein Kandidat ab 50.000 Vorzugsstimmen einem anderen Kandidaten auf der gemeinsamen Liste vorgezogen werde“, so Dorfmann. „Diese Regelung ist unsere einzige Chance, als Südtiroler überhaupt in Brüssel vertreten zu sein.“

„Eigentlich sind demokratische Wahlen einfach“, so der Südtiroler EU-Parlamentarier. Parteien stellten ihre Ideen und Kandidaten vor, danach entschieden die Wählerinnen und Wähler frei darüber, welcher Liste und welchen Kandidaten sie ihre Stimmen geben wollten. „Diesen einfachen Mechanismus sollte auch Frau Foppa zur Kenntnis nehmen, anstatt irgendwelche Rechnungen – noch dazu falsche – über das Verteilen von Stimmen aufzustellen“, schließt Herbert Dorfmann. „Diese haben mit einer freien und offenen demokratischen Auseinandersetzung nichts zu tun.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (27)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • opa1950

    Dorfmann,geh bitte Hoom und bleib auch dort.Bist nicht mehr tragbar.Wir sind alle Stuff von deiner Schleimerei.

  • brutus

    350.000 Stimmen für ein Mandat!
    142.000 Stimmen SVP, wobei 50.000 genügen um der SVP ein Mandat zu sichern, da sie ja eine Minderheitenpartei ist und quasi als Forza Italia kandidiert!
    Die SVP hat aber trotzdem ihren Teil dazu beigetragen der Forza Italia Stimmen zu bringen, wer profitiert von den Stimmen jenseits der 50.000???? …wollen sie uns verarschen Herr Dorfmann?

  • gscheidhaferl

    Unwählbar der Mann. Hat die svp nichts besseres zu bieten?

  • criticus

    Schon schlimm, alle 5 Jahre muss dieser Herr bangen ob er wieder einen Sessel bekommt. Vielleicht hilft der Pakt mit dem Teufel?

  • svea

    Ob die Berechnungen von Frau Foppa richtig oder falsch sind sei dahingestellt; die Behauptung jedoch, dass demokratische Wahlen einfach seien stimmt insofern nicht, weil jene Parteien, die an der Macht sind durch ausgeklügelte Mechanismen dafür sorgen, dass sie an der Macht bleiben.

    Es ist lobenswert, dass Italien als einer der wenigen Staaten in Europa für seine Minderheiten Sonderregelungen vorsieht. Im Übrigen jedoch wird sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene, dafür gesorgt, dass die Wahlgesetze weder transparent noch besonders demokratisch sind.
    Mit der Begründung, dass ein Land sonst nicht regierbar wäre, werden Sperrklauseln für kleine Parteien und Mehrheitsbonusse für die Wahlsieger, vorgesehen. Abgesehen, dass durch viele Sonderregelungen die Wahlarithmetik derart kompliziert wird, dass Laien ohnehin nicht mehr durchblicken, trägt diese Praxis auch zur Politikverdrossenheit der Wählerinnen und Wähler bei.
    Besonders absurd wird es dann, wenn Vertreter einer Minderheit alles daran setzen, den Minderheiten im eigenen Land, das Leben schwer zu machen, denn dann geht es nicht um Demokratie sondern einfach nur um Macherhalt.

    Wenn Südtirol in Brüssel noch einen Vertreter bzw. eine Vertreterin mehr hätte, würde es dem Land nicht schaden und korrekterweise entscheiden das die Wählerinnen und Wähler.

  • carlotta

    Ooooo, kriag der Dorfmann iatz Angst, dass er amend a poor Stimmen an die Grünen oder Kölle verliert?? So a Looooooser

  • pingoballino1955

    Herr Dorfmann so kann man das schlauerweis auch darstellen,sie sind am falschen Dampfer,noch nicht kapiert? Und das als Nocheuparlamentarier???

  • robby

    Das was Dorfmann in der EU für Südtirol leistet kann auch Foppa oder Kölle leisten. Es reicht also diesen Herren nicht zu wählen.

  • besserwisser

    die systematik ist schon klar, und dass der herr dorfmann in brüssel sitzt ist auch klar. lieber ein südtiroler als keiner.
    die wahrscheinlichkeit dass der @besserwisser einen von den bungabungaclowns wählt bleibt trotzdem bei 0.

  • bettina75

    Jo Dorfmann, solltest du auch in Mathe der Foppa wos voraus hoben, i wähl die trotzdem nitt.

  • foerschtna

    Dorfmann scheint etwas besorgt zu sein, dass am Ende vielleicht doch nicht genügend Klebstoff für seinen Sessel übrig bleiben könnte.

  • stefan1

    Vollkommener Unsinn von Dorfmann, außer er glaubt sein Bunga Bunga Partner schafft das Mandat im Wahlkreis nicht. Desto weniger Stimmen daher, desto besser, um weniger Forzisti nach Europa zu schicken. Abschaffen müsste man hingegen die undemokratische und verfassungswidrige 4 % Hürde, warum soll es für ethnische Minderheiten so vorteilhafte Maßnahmen für eine Partei geben, wenn man mit einer Million Stimmen nicht einen Sitz erhalten kann?

  • summer1

    Herr Dorfmann,
    selbst wenn Foppa nicht rechnen oder das Wahlgesetz nicht kennen würde, kriegt sie meine Stimme.
    Ich wähle keinen Freund der katholischen Brüder im Weinberg Gottes!

  • artimar

    Anders als etwa die erheblich kleinere deutsche Gemeinschaft in Belgien ist das völkerrechtliche Minderheitenschutzgebiet Südtirol, kein eigener EU-Wahlkreis.
    Dafür könnten/sollten sich „Verdi“, SVP … mal einsetzen, um die derzeitigen Zustand zu ändern.

  • nobodyistperfect

    Ob er im EU Parlament sitzt oder nicht spielt für uns Südtiroler keine Rolle.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen