Tödliche Lawine
Bei einem Lawinenabgang in Ratschings ist am Mittwochnachmittag eine Person ums Leben gekommen, zwei weitere wurden schwer verletzt.
Von Erna Egger
Am Mittwochvormittag war eine 4-köpfige Gruppe aus Deutschland zu einer Skitour zum Glaitner Hochjoch (2.389 Metern) in Ratschings aufgebrochen. Die drei Männer und eine Frau starteten ihre Tour vom kleinen Parkplatz, auf der letzten Anhöhe der Fahrstraße nach Flading (1.520 Meter) in Innerratschings – dem üblichen Ausgangspunkt der beliebten Skitour. Während ein Skitourengeher die Tour vorzeitig abbrach und auf Halbweg, bei der Inneren Wumblsalm, auf seine drei Freunde warten wollte, setzen die anderen drei ihre Tour Richtung Gipfel fort.
Noch im Aufstieg kam es zum Unglück: Auf rund 2.100 Metern brach eine Lawine ab, die eine Größe von 150 Metern Länge und 80 Meter Breite umfasste. Sie begrub die drei Tourengeher unter sich.
Die Alarmierung der Bergrettung Ridnaun-Ratschings erfolgte um 16.00 Uhr. Der Tourengeher, der auf der Inneren Wumblsalm auf seine Freude gewartet hatte, hatte die Rettungskräfte verständigt, weil diese nicht zurückgekehrt waren. Rund 60 Rettungskräfte startete zum Einsatz. Die Bergrettung Ridnaun-Ratschings unternahm mit dem Aiut Alpin sofort einen Rundflug: „Wir hatten die Lawine bald ausfindig gemacht“, sagt Rettungsstellenleiter Philipp Braunhofer.
Sofort wurde mit der Verschütteten-Suche begonnen. „Wir konnten sofort drei Signale orten“, so Braunhofer.
Bald konnten die Verschütteten gefunden und geborgen werden. Alle drei wurden vor Ort reanimiert. Für einen 21-jährigen Mann kam trotzdem jegliche Hilfe zu spät: Der Notarzt konnte nur mehr den bereits eingetretenen Tod des Mannes feststellen. Die zwei weiteren Personen, eine Frau und ein Mann, wurden mit schweren Verletzungen ins Bozner Krankenhaus geflogen.
Im Einsatz standen rund 60 Rettungskräfte der Bergrettung Ridnaun-Ratschings, der Feuerwehr Innerratschings, die Rettungshubschrauber Aiut Alpin, Pelikan 1 und Pelikan 2, sowie die Finanzpolizei.
Am Mittwoch herrschte Lawinenwarnstufe 3.
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