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Im Aufzug zum Kloster

Um es besser zugänglich zu machen, soll geprüft ein Aufzug zum Kloster Säben errichtet werden. Am Mittwoch wurde im Gemeinderat die entsprechende Absichtserklärung genehmigt.

von Markus Rufin

Seit dem Auszug der Benediktinerinnen im Jahr 2021 steht das Kloster Säben leer. Was mit dem Kloster jetzt geschehen soll, ist noch unklar, aber eine Entscheidung bahnt sich an. Spätestens zu Ostern soll der Zisterzienser-Orden entscheiden, ob er das Kloster besiedeln möchte oder nicht. Einige Ordensmänner haben bereits einige Tage im Kloster verbracht.

Nun wurde im Gemeinderat von Klausen eine Absichtserklärung genehmigt, die dem Orden bei seiner Entscheidungsfindung helfen könnte. Die Gemeinde möchte nämlich gemeinsam mit Diözese und Land das Kloster leichter zugänglich machen.

Bisher war das Kloster nur zu Fuß über den Kreuzweg oder die Promenade erreichbar. Zwar war Säben lange dennoch ein beliebter Wallfahrtsort, für viele Besucher ist der Weg aber zu beschwerlich. Daher soll nun ein Aufzug zum Kloster führen.

In der Sitzung am Mittwoch hat der Gemeinderat die entsprechende Absichtserklärung genehmigt, wonach geprüft werden soll, ob eine solche Anbindung zum Kloster in Form eines Aufzuges geologisch und technisch möglich ist. „Uns ist es wichtig, dass Säben ein Ort der Ruhe, ein spiritueller Ort bleibt. Wir wollen keine touristische Verbindung, um Massen auf den Berg hinaufzuführen. Daher haben wir uns auch für einen Aufzug entschieden“, erklärt Peter Gasser, Bürgermeister von Klausen. „Eine gute Anbindung ist dennoch wichtig, um die Zukunft von Säben zu sichern.“

Laut den aktuellen Planungen ist es vorgesehen, dass der Aufzug außerhalb der Klostermauern, im südlichen Bereich am Betlehemhaus entsteht. Doch handelt es sich hierbei erst nur um eine Idee. Vorher sollen detaillierte Absprachen mit dem Denkmalamt und dem Amt für Geologie stattfinden, um die Planungen nicht ins Leere laufen zu lassen.

Vorgesehen ist außerdem die Einrichtung eines Kloster-Cafés im Betlehemhaus. Im oberen Stock ist eine museale Einrichtung für das klösterliche Leben geplant. Auch der Turm soll mitbespielt werden. „Das Amt für Museen und Forschung würde uns dabei unterstützen“, berichtet Bürgermeister Gasser.

Da zuerst geprüft werden muss, ob der Aufzug technisch realisierbar ist, ist auch die Größenordnung derzeit unklar. Um den spirituellen Geist des Klosters zu bewahren, möchten Land, Diözese und Gemeinde den Besuchern aber bereits im Aufzug die nötigen Informationen vermitteln. Fest steht auch, dass der Aufzug kostenpflichtig sein wird.

Bauherr für den Aufzug ist das Land, dieses trägt daher auch alle Kosten. Die Gemeinde Klausen bleibt aber die ausführende Körperschaft.

Die Idee, das Kloster mit einem Aufzug besser an die Stadt anzubinden, ist nicht neu. Bereits seit Jahren verfolgt die Gemeinde die Bestrebung, den Berg besser zugänglich zu machen, doch jetzt sei es für die Zukunft des Klosters umso wichtiger, unterstreicht Gasser: „Uns ist bewusst, dass wir als Gemeinde einen großen Aufwand haben und ein gewisses Risiko tragen, uns ist es aber wichtig, dass die Struktur nicht verfällt.“ Einen besseren Zugang brauche es unabhängig davon, was aus dem Kloster in Zukunft wird.

Doch Bürgermeister Gasser geht davon aus, dass die Pläne für den Aufzug auch den Zisterziensern zusagen. Zwar gab es keine offizielle Forderung an die Diözese oder die Gemeinde von Seiten des Ordens, doch in Klausen hält sich das Gerücht, dass ein besserer Zugang eines der Hauptbedingungen der Zisterzienser für einen Einzug ins Kloster ist.

Gasser würde sich jedenfalls freuen, wenn Mönche in das Kloster einziehen: „Ich hoffe stark, dass es so kommt, denn in der kurzen Zeit, in der das Kloster leer stand, ist es bereits verfallen und das müssen wir unbedingt verhindern.“

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