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Der Wolfs-Gipfel

Leo Tiefenthaler, Virginijus Sinkevicius, Herbert Dorfmann (© European Union Mathieu Cugnot)

Wolfsmanagement und Problemwölfe: Der EU-Abgeorndete Herbert Dorfmann und SBB-Chef Leo Tiefenthaler haben den EU-Umweltkommissar getroffen.

Die EU-Kommission wird den Mitgliedstaaten und -regionen keine Steine in den Weg legen, wenn es um die Entnahme von Problemwölfen geht.

Diese Zusage haben der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und der Obmann des Südtiroler Bauernbundes, Leo Tiefenthaler, von EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius bekommen.

Zudem hat der Kommissar betont, dass Pläne für das Management der Wolfspopulation von den Staaten bzw. Regionen ausgehen müssten. „Wir müssen deshalb in Rom darauf drängen, dass ein Plan entwickelt oder den Alpenregionen zugestanden wird, eigene Pläne auszuarbeiten“, so Dorfmann nach dem Treffen.

Der Litauer EU-Kommissar Sinkevičius hatte den Südtiroler Europaparlamentarier mit Vertretern der Bergland- und Almwirtschaft – darunter der Obmann des Südtiroler Bauernbundes, Leo Tiefenthaler – aus Südtirol, dem Bundesland Tirol, Kärnten, Vorarlberg und Bayern empfangen, um mit ihnen die Wolfsproblematik zu diskutieren. „Uns ging es dabei zuallererst darum, dem Kommissar die Besonderheiten alpiner Weiden zu erklären – und das Problem, das der Wolf für sie darstellt“, so SBB-Obmann Tiefenthaler.

Auch habe man Sinkevičius dargelegt, dass ein weiteres Anwachsen der Wolfspopulation die Bewirtschaftung alpiner Weiden – wie Tiefenthaler sagt – „schwierig bis unmöglich“ mache.

„Der Kommissar hat Verständnis für unsere Lage gezeigt“, sagte der Bauernbund-Obmann nach dem Treffen. Vor allem Wölfe und Wolfshybriden, die sich Siedlungsräumen näherten, Problemwölfe also, sollten in jedem Fall entnommen werden können. „Die EU-Kommission wird laut der Auskunft des Kommissars nichts unternehmen, wenn die Staaten oder Regionen entsprechende Regelungen erlassen“, betonte auch Herbert Dorfmann.

Umweltkommissar Sinkevičius unterstrich, dass das weitergehende Management der Wolfspopulation nicht Sache der EU-Kommission sei, sondern jene der Mitgliedsstaaten und -regionen. „Natürlich müssen die Managementpläne der EU-Kommission vorgelegt werden, die diese vor dem Hintergrund der geltenden Schutzbestimmungen zu begutachten hat“, so Dorfmann. „Die Ausarbeitung liegt aber in den Händen der Staaten.“

Deshalb ist nach dem Treffen für den Südtiroler Abgeordneten zum Europaparlament ebenso wie für den Bauernbund-Obmann klar, dass es zwei Marschrichtungen geben müsse. „Vorrangig ist, dass wir in Südtirol eine Regelung schaffen, dank derer Problemwölfe schnell und unkompliziert entnommen werden können, bevor sie Menschen gefährden können“, so Dorfmann. Marschrichtung Nummer zwei sei jene, in Rom Überzeugungsarbeit zu leisten, dass Maßnahmen getroffen würden, um die Wolfspopulation mittelfristig zu begrenzen. „Das kann man mit einem Managementplan auf gesamtstaatlicher Ebene tun“, erklärt der EU-Parlamentarier. „Sehr viel sinnvoller wäre es aber, wenn man den Alpenregionen die Möglichkeit gibt, eigene Managementpläne zu erarbeiten, um die Population effizient zu reduzieren“, sind sich Herbert Dorfmann und Leo Tiefenthaler einig.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • tiroler

    sehen wir auf dem bild den neuen landeshauptmann?

    • pingoballino1955

      HOFFENTLICH NICHT IM JAHR 2028 ( zweitausendachtundzwanzig) wäre fatal.Wird nicht passieren,denn bis dahin ist die Svp am Ende,wenn sie sich weiterhin solche Skandale Spielchen und Seilschaften leistet ,wie die letzten 25 Jahre.Genug,ist genug!

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    der Umweg über die EU ist erfolgsvorsprechend weil es den traditionellen Rentierzüchtern im hohen Norden schon lange gestattet ist ihre Arbeit mit Abschüssen von Raubvieh zu schützen (das hat sich Finnland explizit so in den Aufnahmevertrag zur EU hereinschieben lassen).
    Und weil in der EU nun einmal alle gleiche Rechte haben sollen gilt das doch wohl auch für den Tiroler Almler.

    Auf jeden Fall erfolgsversprechender als der Versuch lokaler Bauernpolitiker mit tränenreichen Mitleidsgeschichten vom bösen Wolf der das arme Bambi im Wald und demnächst auch noch das achtjährige Rotkäppchen frisst jeden klar denkenden Menschen zu beleidigen.

    In den Berggebieten erzeugte Lebensmittel sind hochwertig, lokal und nun wirklich tierwohlgerecht produziert
    Es sichert Arbeitsplätze und bringt indirekt Umsatz bei Speziallandmaschinenbau und natürlich Tourismus.
    Ausserdem sichert es die Berghöfe davor von aufgebenden Bauern an Oligarchen,Prinzen und Scheichs verhökert zu werden.Und was für ein Horror das landschaftlich bedeutet darf sich jeder in Oberbayern anschauen der so einen aufgekauften Hof durch die Stacheldrahthecke betrachtet..

    Die traditionelle Berglandwirtschaft hat ihren Nutzen seit Jahrzehnten bewiesen, ebenfalls seit Jahrzehnten rudern die Raubviehbeklatscher immer weiter zurück bei ihren Heilsversprechen, Verharmlosungen und unbrauchbaren Lösungsvorschlägen.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

  • franz19

    Eigentlich unglaublich wieviel Geld für das Thema Wolf verschwendet wird…Problemwölfe sollen abgeschossen werden und Schluss!!!
    Oder man hilft die Bauern ohne diesen langen Geschwätz oder die Bauern sollen sich ein Gewehr richten!!

  • waldhexe

    Wie war das Arbeitsessen Herr Tiefenthaler?

  • dn

    Abwarten. Noch gibt es erst ein Foto. Nach den Wahlen wird wieder alles einschlafen.

  • gulli

    „Umweltkommissar Sinkevičius unterstrich, dass das weitergehende Management der Wolfspopulation nicht Sache der EU-Kommission sei, sondern jene der Mitgliedsstaaten und -regionen.“
    Wozu haben sich dann die drei getroffen, wenn keiner von ihnen zuständig ist?

    • pingoballino1955

      gulli,man hat uns ja immer “ weiss“ gemacht,wir können nichts tun,hängt alles von der EU und dem Staat ab,.Ja jetzt „Tacheles“ von wem eigentlich? SCHULER in Südtirol? Dorfmann in der EU,oder Meloni im Staat.Was soll der Quatsch der Ausreden? Ach ja jetzt nach 5 Jahren erwacht man wieder,gelöst hat man in der Wolfspopolation NICHTS.Herr Tiefenthaler und Co Svp ,bitte klärt uns ENDLICH auf!

  • robby

    Dringender wäre ein Politikermanagement. Die richten weit mehr Schaden an als alle Wölfe zusammen. Von den Kosten ganz zu schweigen.

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