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Die Finalisten des 64. Busoni

Teilnehmer am Glocal Piano Project in Seoul

Nach drei organisatorisch, künstlerisch und logistisch herausfordernden Wochen ist das an die Stelle der früheren Vorauswahlrunde des Busoni Klavierwettbewerbs getretene Glocal Piano Project in Kooperation mit Steinway & Sons erfolgreich zu Ende gegangen.Die Finalisten des 64. Busoni Klavier Wettbewerbs stehen fest.

Der in Bozen beheimatete Busoni Wettbewerb richtete über 10 Tage vom 6. bis zum 16.11. in 12 Städten auf drei Kontinenten zum zweiten Mal eine hybride Form seiner ersten Wettbewerbsrunde aus: Die maximal 20minütigen Beiträge der 100 zur Teilnahme zugelassenen Pianist*innen wurden professionell nach identischen technischen Vorgaben aufgezeichnet und online sowohl auf der Website des Busoni als auch jener von Steinway & Sons zusammengefasst.

Dieser Video-Pool diente einerseits als Grundlage der Bewertung für 7 Juror*innen für die Auswahl der 26 Teilnehmer*innen des kommenden Finaljahres 2023. Gleichzeitig machten über 35.000 Internetnutzer*innen von der Möglichkeit Gebrauch, sich anhand dieses Panorama des Klavierspiels der Gegenwart ein Bild von der künstlerischen Diversität und Qualität junger Nachwuchspianist*innen zu machen. Das Publikum konnte sich überdies ebenfalls an der Abstimmung beteiligen und bis zu vier Finalstartplätze für den Sommer 2023 vergeben. Durch Überschneidungen mit dem Urteil der Jury wurden über die Publikumsabstimmung effektiv 3 Finalisten von 10.657 registrierten Nutzern ermittelt. Die Videos bleiben noch bis Beginn der Finalrunden 2023 auf www.busoni-mahler.eu verfügbar.

Anders als im Pandemiewinter 2021, als das Glocal Piano Project als Antwort auf Lockdowns und Reisebeschränkungen ersonnen wurde, konnte in diesem Jahr an fast allen Spielorten Livepublikum den Darbietungen beiwohnen – die Steinway & Sons Niederlassungen wurden so ihrerseits zu „Auslandsvertretungen“ des Busoni Wettbewerbs überall in der Welt, von New York bis London, von Paris bis Seoul. Die internationale Sichtbarkeit des profilierten Wettbewerbes konnte hiervon in höchstem Maße profitieren.

Die diesjährige Jury bestand aus sieben anerkannten Pianist*innen und Entscheidungsträger*innen des Musikbetriebes: Hinrich Alpers (Juryvorsitzender), Antonii Baryshevskyi, Maria Grazia Bellocchio, Andrey Gugnin, Claire Huangci, Chloë Herteleer und Ingolf Wunder. Sie haben die aufgezeichneten Live-Auftritte unabhängig voneinander bewertet und die Gruppe von bis zu 26 Pianisten bestimmt, die zur Teilnahme am bevorstehenden Finale des Busoni-Wettbewerbs eingeladen wird.

Eine weitere Besonderheit des anbrechenden Wettbewerbsbienniums war der Verzicht der ausrichtenden Busoni-Mahler Stiftung auf nationale Symbolik. Dem zugrunde liegt die Überzeugung, dass Musiker*innen als individuelle Persönlichkeiten auf der Bühne ihre interpretatorische Position vertreten, nicht ihre Staatsangehörigkeit. Damit steht die Vision des Wettbewerbs in Einklang mit dem geistigen Erbe des Namenspatrons selbst, denn auch Ferruccio Busoni war nicht nur eine herausragende Künstlerpersönlichkeit der Moderne, sondern verstand sich selbst als Weltbürger, der ein eigenes Netzwerk zu Protagonisten und Förderern der Avantgarde unterhielt.

Zu den Finalrunden im August/September 2023 am Stammsitz des Wettbewerbs in Bozen wurden zugelassen:

Name (Aufgetreten in)
Vladimir Aćimović (Vienna)
Hee Seok Ackerley (New York City)
Matteo Bortolazzi (Brescia)
Ryan Martin Bradshaw (Vienna)
Shuangqian Cai (Beijing)
Leo De María (Paris)
Yubo Deng (New York City)
Osvaldo Nicola Ettore Fatone (Brescia)
Miao Gao (New York City)
Samuel Glicklich (New York City)
Ron Maxim Huang (Hamburg)
Mirabelle Kajenjeri (Vienna)
Hyelim Kim (Hamburg)
Song Hyeon Kim (New York City)
Rafael Kyrychenko (Paris)
Arsenii Mun (New York City)
Anthony Ratinov (Vienna)
Hanna Schwalbe (Hamburg)
Kostandin Tashko (Brescia)
Mikhail Troshkin (Istanbul)
Angel Stanislav Wang (Istanbul)
Zitong Wang (New York City)
Ryota Yamazaki (New York City)
Fangzhou Ye (New York City)
Yoonji Yeo (Seoul)
Bo Zhang (New York City)

WFIMC: Gemäß Wettbewerbs Statuten wurden drei Final Startplätze an Preisträger eines der World Federation of International Music Competitions angeschlossenen Wettbewerbs vergeben, die Auswahl wurde der Jury durch die künstlerische Leitung des Wettbewerbs unterbreitet:

Mikhaïl Bouzine (1. Preis 14° Concours international de piano d’Orléans)
Antonio Chen Guang (2. Preis Maria Canals competition)
Philipp Lynov (1. Preis 11th International Paderewski Piano Competition)

Die folgenden Pianisten wurden im Rahmen der Publikumsabstimmung für das Finale ausgewählt:

Doğaç Bezdüz (Vienna)
Ron Maxim Huang (Hamburg, bereits durch Juryentscheidung qualifiziert)
Zeyu Shen (New York City)
Hayata Shibano (Hamburg)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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