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„Angespannte Lage“

Am Krankenhaus Schlanders fehlen Fachkräfte: „Wir stoßen immer öfter an unsere Grenzen“, erklärt Robert Rainer, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Schlanders.

51.000 Facharztleistungen, 16.000 Zugänge in der Notaufnahme, 4.000 chirurgische Eingriffe im Jahr 2021 – das Krankenhaus Schlanders ist mit fünf Abteilungen und zwölf Diensten der größte Arbeitgeber im Vinschgau. Bei einem Lokalaugenschein am Freitag hat sich Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Personal und Führungskräften getroffen und über aktuelle Herausforderungen diskutiert.

Am Krankenhaus Schlanders arbeiten zurzeit 26 Ärztinnen und Ärzte, 90 Pflegekräfte, 27 Pflegehelferinnen und Pflegehelfer sowie 43 Personen in anderen Gesundheitsberufen wie Geburtshilfe, Labortechnik, Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie. Doch wie im restlichen Europa und auch in den anderen Gesundheitsbezirken Südtirols fehlen am Krankenhaus Schlanders Fachkräfte. Dies hat Auswirkungen auf den gesamten Krankenhausbetrieb, im Besonderen auf die Verfügbarkeit von Betten in den Abteilungen. „Wir haben ein motiviertes Team, das aber immer öfter an seine Grenzen stößt. Aktuell spüren wir vor allem die Nachwirkungen der Pandemie“, erklärt Robert Rainer, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Schlanders. „Trotz der angespannten Lage schaffen wir es, alle essenziellen Dienste aufrechtzuerhalten.“

Das Problem des Fachkräftemangels, so Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher, sei ganz oben auf der politischen Agenda: „Bereits seit einigen Jahren arbeiten wir auf Landesebene daran, Gesundheitspersonal auszubilden und an Südtirol zu binden. Das Land Südtirol finanziert beispielsweise Studienplätze in Humanmedizin in Deutschland und Österreich. Diese Studierenden unterzeichnen eine Dienstverpflichtung und arbeiten nach ihrem Abschluss in Südtirol. Wir haben seit diesem Jahr auch die Möglichkeit geschaffen, dass Studierende der Krankenpflege an der Claudiana einen Teil ihrer Ausbildung in Bruneck absolvieren können. Zudem finanzieren wir auch Studienplätze in Pflegewissenschaften in Innsbruck und eröffnen damit mehr jungen Menschen die Möglichkeit zur Krankenpflegeausbildung.“

Bei dem Treffen konnten sich die Anwesenden mit dem Gesundheitslandesrat über die aktuelle Situation am Krankenhaus und über Problemfelder austauschen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegen vor allem Themen wie die Wertschätzung und Aufwertung des Pflegeberufs, die Anstellungsmodalitäten von Fachärzten sowie die zukünftige Ausrichtung des Krankenhauses Schlanders am Herzen. Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, betonte die Rolle der peripheren Krankenhäuser für den gesamten Sanitätsbetrieb: „Wir haben in Südtirol das Glück, unsere Leistungen auf insgesamt sieben Spitäler aufteilen zu können. Besonders die kleinen Spitäler nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. Sie gilt es für die Zukunft zu stärken, indem sie sich auf bestimmte Leistungen spezialisieren und in enger Zusammenarbeit mit den Sprengeln die Bevölkerung nahe am Wohnort versorgen.“

Beim anschließenden Rundgang durch das Krankenhaus hat Landeshauptmann Kompatscher die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Anästhesie und zentrale Überwachungsstation besucht und sich dabei auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgetauscht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • pingoballino1955

    Und die meisten Visiten muss man nach langen Wartezeiten doch in Meran oder Bozen machen Herr LH.Sind sie schlecht informiert? ZB: Termin Magnetresonanz März 2023? SELBSTZAHLER MORGEN TERMIN!!!! Was soll diese IRREFÜHRUNG???,?

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