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„Wir verscherbeln nichts“

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Merans Bürgermeister zerstreut Bedenken über die Mehrheitsbeteiligung des Landes am Pferderennplatz, dessen Wert auf 58 Mio. Euro geschätzt wird.

von Karin Gamper

Die Kurstadt nimmt offiziell Verhandlungen mit dem Land auf, das ein Angebot zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am Pferderennplatzes in Untermais hinterlegt hat.

„Das Angebot ist nur eine Verhandlungsbasis und wir stehen erst am Beginn“, betonte Bürgermeister Dario Dal Medico.

Für gewisse Kreise komme der Vorstoß des Landes einem Ausverkauf der Meraner Geschichte gleich. „Dies ist nicht der Fall“, betonte Dal Medico, zumal die Stadt auch Mitglied des Vereins Atrium sei.

Dieser hat sich den Erhalt von Regime-Architektur aus dem 20. Jahrhundert auf die Fahnen geschrieben.

Im Angebot des Landes sind als Tauschobjekt die Ex-Böhler-Klinik in Obermais sowie das Gerichtsgebäude am Rennweg enthalten. Ob auch das Polizeikommissariat dazu gehört, ist noch nicht geklärt. „Der Wert des Pferderennplatzes samt Borgo Andreina wurde auf 58 Mio. Euro geschätzt“, berichtete Bürgermeister Dal Medico.

Allerdings seien in die Sanierung der Anlagen erhebliche Summen zu investieren. Die Gemeinde hat vor, auf kurz oder lang auch das Ex-Lewit-Gebäude neben der Landesfürstlichen Burg einzufordern, das derzeit vom Land noch selbst als Schulgebäude beansprucht wird.

Im Zuge der Verhandlungen mit dem Land soll auch über eine baldige Umsetzung des Mobilitätszentrums beim Bahnhof und über das Cura-Resort verhandelt werden, das die Unterberger-Gruppe als PPP-Projekt auf der freien Wiesen neben dem Meraner Krankenhaus verwirklichen möchte. „Wir sind bereit, 15 Mio. Euro in Form von Ratenzahlungen beizusteuern“, erklärte Dal Medico. Für Sozialstadtrat Stefan Frötscher wäre das geplante Pflegeheim für Meran ein visionäres und wichtiges Projekt.

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Kommentare (4)

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  • artimar

    Man weiß, Meran und Stadtplanung der letzten Jahrzehnte war ein Kapitel für sich.
    Nun kommt mit Dal Medico auch noch ein it. national-identitätes Mindset hinzu. Eine Katastrophe.
    Eben erst hat das Land der Gemeinde Meran Liegenschaften übertragen, aber Dal Medico will sein Alpini-Gebäude-Nostalgie pflegen und diese teuer sanieren.
    Da stellt sich die Frage: Wozu zahlt das Land Südtirol hier überhaupt all die Millionen an das Militär für Liegenschaften, wenn die dort befindlichen Militärgebäude letztlich eh nur mit weiteren lokalen Steuergeldern für national-ideologische bzw. für Alpini-Auftritte (des Dal Medico) konserviert
    werden (sollen)?
    Das hätte das italienische Heer wohl doch gleich selbst (besser) machen können – ganz ohne Umweg und Kostenabwälzung über das Land und die Gemeinde.

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