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„Da läuft was schief“

Helmut Tauber

Helmut Tauber (SVP) kritisiert die Grundsicherung, den sogenannten „redditto di cittadinanza“: Fachkräfte seien Mangelware, gleichzeitig liege die Arbeitslosigkeit in Italien bei über acht Prozent.

Die Kritik am erst vor drei Jahren eingeführten Grundeinkommen, dem „reddito di cittadinanza“ nimmt italienweit zu.
Der SVP-Landtagsabgeordnete Helmut Tauber hat daher dem Landtag einen Begehrensantrag vorgelegt, der dessen Reformierung fordert. „So wie es derzeit läuft, kann es nicht funktionieren. Das gilt es den staatlichen Institutionen klar zu signalisieren“, begründet Tauber seine Initiative.
Der Antrag wurde in dieser Woche mehrheitlich angenommen.

Fachkräfte und ausgebildete Arbeiter seien Mangelware, sei es im öffentlichen wie auch im privaten Sektor. Besonders betroffen seien saisonabhängige Branchen wie der Tourismus. Gleichzeitig gebe es in Italien immer noch eine hohe Arbeitslosigkeit von über acht Prozent. „Irgendetwas scheint in Italien schief zu laufen“, so Tauber.

Ein Grund für diese Diskrepanz werde vielfach in der 2019 eingeführten Grundsicherung, dem sogenannten „reddito di cittadinanza“, verortet. „Aufgrund dieser Grundsicherung bleiben viele Menschen, die früher als Saisonkräfte im ganzen Land unterwegs waren, lieber zu Hause, oder arbeiten ‚schwarz‘. Diese Arbeitskräfte fehlen nun im Tourismus und in anderen Branchen“, erklärt Tauber.

Das Problem und damit die Notwendigkeit, den „reddito di cittadinanza“ zu reformieren, sei offensichtlich. Die Arbeitslosen sollten einen Anreiz bekommen, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Die Grundsicherung sollte dazu dienen, soziale Härtefälle abzufedern.

„Ich möchte noch einmal betonen, es geht mir nicht um die benachteiligten, unvermittelbaren, oder vom Arbeitsmarkt ausgeschlossenen Personen. Diese sind auf Unterstützung angewiesen. Aber die öffentlichen Gelder sollten effizient eingesetzt werden, gerade in Zeiten von knappen öffentlichen Haushalten“, begründet Tauber seine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des „reddito di cittadinanza“.

1,19 Mio. Familien (ca. 2,65 Mio. Personen) bezogen im April 2022 den “reddito” oder eine “pensione di cittadinanza”. 882.000 dieser Familien leben im Süden Italiens. Die Kosten belaufen sich auf 668 Mio. € im Monat. Seit 2019 wurden dafür ca. 22,6 Mrd. € ausgegeben.

In Südtirol gibt es nur wenige Anträge (ca. 300), da die soziale Grundsicherung höher ist.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • 2xnachgedacht

    Herr Tauber… schon x überlegt, ob die arbeitslosen vielleicht gar keine fachkräfte sind?

  • rumer

    Wow, ein SVP-Funktionär wacht langsam auf. Es läuft was schief im alten Rom.

    • schwarzesschaf

      Was hilft wenn ein svpler aufwacht im rom schlafen sie weiter, aber ein gutes hatves auch dank preissteigerung kommen sie mit der grundsicherung auch nicht mehr über die runden

  • pingoballino1955

    Herr Tauber sagen sie doch bitte den Leuten fairerweise welcher Betrag denen ausbezahlt wird: ca. 500 Euro. Erklären sie bitte auch den Unterschied der Arbeitsmoral im Süden und im Norden. Ihr habt euch mit LEGA (prima solo del Nord,adesso anche al Sud) und SVP. vereint!! Was sollen denn ihre SVP Propagandaussagen? Glauben Sie tatsächlich wenn der reddito di cittadinanza fällt,dass ihr dann billige Arbeitskräfte bekommt um sie unter aller Schande zu bezahlen? Genau das ist das Problem! Ausnahmen gibt es zum Glück,Aber mehr schwarze als weisse SVP Schafe,glauben Sie mir,Ich weiss von was ich rede und schreibe.Warum hat man in der Schweiz kein Problem? Frage???

  • dn

    Kann einfach keine Empathie mit den armen HGVlern empfinden. Inzwischen essen wir sonntags zu Hause, weil das mit Familie auch zu teuer wird.

    • 2xnachgedacht

      den fachkräftemangel gibts auch in anderen sparten… vielleicht gehen sie ja doch sonntags x auswärts essen um aufs klo zu gehn-weil kein sanitärtechniker verfügbar ist, der nen defekten wasserschieber austauscht.

  • tirolersepp

    Herr Tauber hat Recht, Sauerei sowas !!!

  • rubhel

    Millionenfrage: Die Gastgewebe Schulen sein voll von Jugendlichen. Hunderte schliessen jährlich ab. Wo sein den diese Schüler den?
    a: im Ausland
    b: haben Beruf gewechselt.
    c: sind gestorben

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