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„Kleiner Schritt“

Alex Ploner ist enttäuscht über die zurückhaltende Position der SVP-LEGA-Mehrheit zu seinem Beschlussantrag „Inklusion von Menschen mit Behinderung”.

Mit diesem Antrag wollte der Team K-Politiker Alex Ploner weitere Reformen im Bereich der Inklusion in Südtirol anstoßen.

Letztendlich wurden nur 2 der 7 vorgeschlagenen Maßnahmen angenommen.

„Als Gesellschaft und Politik, die sich Inklusion auf die Fahnen geschrieben hat, müssen wir uns auch trauen, klare politische Verpflichtungen einzugehen. Davon sind wir aber weit entfernt, wenn sich die Landesregierung nicht einmal für ein landesweites Netz an barrierefreien öffentlichen Toiletten auszusprechen traut”, sagt der Team K Abgeordnete Alex Ploner.

„Im Jahr genehmigt das Land ca. 250.000 Euro an Förderung für orthopädische Schuhe nach Maß, die einmal pro Jahr öffentlich finanziert oder mitfinanziert werden. Es wäre also eine überschaubare Summe, die das Land in ein zweites Paar Schuhe für diese Menschen mit Behinderung investieren könnte. Bisher hat sich die SVP nicht zu diesem Weg durchringen können und sich immer hinter den staatlichen Vorgaben versteckt. Es ist ein kleiner Schritt nach vorne, dass die Landesregierung jetzt zumindest die Möglichkeitenn prüfen will, wie man hier weiterhelfen könnte. Anders die Haltung der Mehrheit bei den anderen Themen meines Beschlussantrages, wie die Errichtung von öffentlichen barrierefreien Toiletten oder einer Weiterbildungskampagne zur Barrierefreiheit für die öffentliche Verwaltung. Die Landesregierung fürchtet sich anscheinend davor, hier verbindliche Zusagen zu machen. Politik muss Verantwortung übernehmen. Wenn wir Inklusion und Mobilität für alle Menschen in Südtirol wirklich ermöglichen wollen, brauchen wir ein Netz an sauberen, behindertengerechten Toiletten. Besonders von unserer Sozial-Landesrätin Deeg bin ich enttäuscht. Dieser Beschlussantrrag wäre eine gute Gelegenheit gewesen, sich gemeinsam und stark an die Seite der Menschen mit Behinderung zu stellen. Aber es hat zum Großteil wieder das alte politische Spiel gewonnen, Vorschläge der Opposition abzulehnen“, sagt Alex Ploner

Neben des Aufbaus eines landesweiten Netzes barrierefreier Toiletten wurden von der SVP-LEGA-Mehrheit auch Reformen in der Unterstützung und Pflege von Menschen mit schweren Behinderungen, Maßnahmen zur Vereinfachung der Vergabe von sozialen Diensten sowie eine notwendige Sensibilisierungs-, Informations- und Weiterbildungskampagne für die öffentliche Verwaltung abgelehnt, kritisiert Ploner.

„Die Mehrheit sagte Ja  lediglich zur Überprüfung der Möglichkeit, Invaliden ein Zweitpaar orthopädischer Schuhe zur Verfügung zu stellen und zu einem Leitfaden für die öffentliche Verwaltung zur Vergabe von Diensten im Sozialbereich in Form von Co-Projektierungen und Co-Programmierungen auszuarbeiten“, so der Team K-Politiker in einer Aussendung.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • gorgo

    Naja. So weit entfernt sind wir von Inklusion wohl nicht, wenn jemand nichts besseres einfällt als ein landesweites Netz an barrierefreien Toiletten, (was auch immer darunter vorstellzustellen ist).
    Wichtig ist es an Bahnhöfen und öffentlichen Einrichtungen, wobei es hie und da noch hapert, aber sich viel getan hat.
    Das jemand im Jahr gleich 2 orthopädische Paar Schuhe durchrennt ist kaum vorstellbar und selbst wenn mit Invaliden Rete +Pflegegeld durchaus selbst finanzierbar. Aber sei jedem gegönnt.
    Und dann, die xte Sensibilisierungskampagne und noch ein Leitfaden? Dai dai
    Das Spektrum an Behinderungen ist groß, dazu kommen immer mehr pflegebedürftige Personen. Niemand braucht solche Typen wie Ploner die ihre unausgereiften Vorschläge raushauen ohne das Gesamtbudget zu überdenken.
    Wo es wirklich brennt, wären in übrigen mehr Möglichkeiten zur Kurzzeitpflege. Aber da so schon zuviel Personal fehlt, sieht es wohl nicht danach aus.

  • pingoballino1955

    gorgo,sind sie sich bewusst was sie da geschrieben haben???? Schämen sie sich,hoffentlich werden sie nie behindert,das könnte jedem jeden Tag passieren! Laufen sie auch ein ganzes Jahr mit den selben Schuhen rum?,na dann Mief Mief pur! Können sie sich keine barrierefreien Toiletten vorstelle? Armer Mann! Grosses Kompliment an Herrn Ploner Team K,mindestens EINER,der sich um solche Misstände in Südtirol kümmert,die SVP hat da kein offenes Ohr,nie gehabt!

    • gorgo

      Nein, kann mir kein Netzwerk an barrierefreien Toiletten vorstellen. In welchen m oder km Abstand ist das angedacht? Und welcher Kostenpunkt durch Wartung usw. ? In größeren Ortschaften ist es eigentlich kein Problem ein Lokal zu finden, bzw. jeder der mit gehbehinderten Personen unterwegs ist, hat seine mind map im Kopf. bzw. Katheter und Windeln.
      Wie viele Rollstuhlfahrer gibt es in diesem Land?
      Ich kaufe mir ein Mal im Jahr neue Schuhe, heißt aber nicht, dass ich nur ein Paar habe.
      Ploner kümmert sich um gar nix, das sein komischer unausgegorener Antrag abgelehnt wurde hat gute Gründe, sein Opfer Getue dazu ist noch peinlicher.

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