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Putin im Senat

Der Senat stimmt für das Ukraine-Paket. Julia Unterberger empfiehlt Matteo Salvini und Co., „nach Russland auszuwandern“.

Von Matthias Kofler

Der Senat in Rom hat gestern mit breiter Mehrheit das Ukraine-Hilfspaket genehmigt. Kurz vor Schluss gelang es Ministerpräsident Mario Draghi, einen Kompromiss mit der 5-Sterne-Bewegung zu erzielen. Die Grillini unter der Führung von Ex-Premier Giuseppe Conte hatten vehement gegen eine Erhöhung des Militäretats auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2024, wie sie die Kammer auf Antrag von Fratelli d’Italia beschlossen hatte, gekämpft. Der Kompromiss sieht nun so aus, dass die Ausgaben schrittweise bis 2028 erhöht werden sollen.

Die SVP hat bei der gestrigen Vertrauensabstimmung mit Ja gestimmt. „Ein Volk, das entschieden hat, seine Freiheit zu verteidigen, sollte auch durch Waffenlieferungen unterstützt werden“, erklärte die Chefin der Autonomiegruppe, Julia Unterberger. Es sei richtig, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, auch wenn dies mit Kosten für die eigene Bevölkerung verbunden sei. Ebenso müsse es eine gemeinsame Verpflichtung geben, die Aufnahme von Flüchtlingen nachhaltig zu gestalten.

In Richtung von Lega-Chef Matteo Salvini und dessen Gesinnungsgenossen giftete Unterberger: „Den (glücklicherweise wenigen) KollegInnen, die sich darüber beschwert haben, dass Putin, nicht ins italienische Parlament geladen worden ist, und, die immer noch Sympathie für sein Regime hegen, rate ich nach Russland auszuwandern. Sie müssen dann aber darauf achten, niemals das Wort ,Krieg‘ in den Mund zu nehmen, sonst riskieren sie nämlich bis zu 15 Jahre Gefängnis.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (99)

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  • andreas

    Es wirkt als würde Biden, mit recht dämlichen Provokationen, den Krieg so lange am Laufen halten wollen, bis die EU komplett von der russischen Energielieferung abgeschnitten ist.
    Der 2. WK war eigentlich der letzte Krieg, wo die USA nicht zwingend wegen starken Eigeninteressen gehandelt hat.

    Die Ukraine führt einen Stellvertreterkrieg und die EU kommt dabei wirtschaftlich unter die Räder und viele sind noch stolz darauf, was wir für Helden sind, wenn wir jeden Russen in Europa in Sippenhaft nehmen, sie beleidigen, deren Läden boykottieren oder dem 5. Verwandtschaftsgrad von Oligarchen die Konten sperren.

    Die EU liefert den Saudis Waffen, welche im Jemenkrieg gegen Frauen und Kinder eingesetzt werden und das schon seid Jahren. Interessiert halt keinen, die sind ja weit weg.

    Die halbe Welt hasst die EU und die USA für diese Doppelmoral und unserer Meinung, dass wir ihnen, wenn nötig, unsere Lebensweise mit Gewalt beibringen werden.

    Die Nato Osterweiterung wurde schon vor Jahrzehnten von einigen als großer Fehler bezeichnet, welcher uns noch teuer zu stehen kommt, das scheint nun der Fall zu sein.

    • gorgo

      Ja. Die EU exportiert Waffen. Weiss Gott wohin.
      Aber an die Ukraine sollte sie nicht?
      So eine Denke kann man nicht einmal mehr Doppelmoral nennen.
      Weil da überhaupt keine Moral mehr ist.

    • vinsch

      Frau Unterberger, Conte ist eigentlich dagegen, Sie haben sehr schnell das Lager gewechselt, aber das kennen wir mittlerweile ja, Rom bestimmt und die SVP gehorcht, egal wer gerade regiert. Nein, noch viel schlimmer, die Dekrete werden hier bei uns am schnellsten und am „schärfsten“ umgesetzt.

    • vinsch

      @andreas sehe ich genauso

    • george

      ‚andreas‘, bist du ein geheimer Spion, dass du auf zwei Seiten Wasser trägst? Wäre vielleicht ja legitim, wenn es für das Gute wäre, aber so unterstützt du nur das Teuflische im Menschen.

      • gorgo

        Na, ist er nicht. Kann ja nichts dafür, dass die meisten Menschen kleinkindlich beschränkt die Welt in Gut und Böse einteilen, oder dass Dumpfbacken wie yannis ihm automatisch zuprosten.
        Die Welt ist wie sie ist und wenn die Ukraine entscheidet, sich in einen unmöglichen Krieg zu stürzen, anstatt sich nach und nach von Putin auffressen zu lassen sind Waffenlieferungen zu akzeptieren.
        So traurig das ist.

  • rolandlang

    „Die SVP hat bei der gestrigen Vertrauensabstimmung mit Ja gestimmt. „Ein Volk, das entschieden hat, seine Freiheit zu verteidigen, sollte auch durch Waffenlieferungen unterstützt werden“, erklärte die Chefin der Autonomiegruppe, Julia Unterberger.“

    Schöne Worte.

    Und bei den Katalanen, Korsen, Basken und auch bei den Südtirolern, die nach Freiheit streben, reicht es nicht einmal für ein Verständnis, geschweige für eine Solidarität!

    • heracleummantegazziani

      Ach Herr Lang, was sit denn das wieder für ein bescheuerter Vergleich. Meine Güte, um Ihr Gesülze über die Selbstbestimmung los zu werden, greifen Sie echt tief ins Klo.

  • enfo

    Freue mich schon wenn das Azov-regiment mit unseren waffen schön den donbass säubert. Das ist ja alles nur mehr krank

  • enfo

    In diesem Konflikt muss man auf Menschen hören, die noch nicht den Verstand verloren haben, hyperhysterisch sind, Szelensky zu einem Helden stilisieren oder einfach nur der Masse nachlaufen. Die sollten einen politischen Konsens suchen, das ist ihre Aufgabe. Was diese „Trottel“ gerade tun ist Putin zu demonisieren und so die Basis für einen diplomatischen Weg zu entziehen. Die Rethorik von Biden, Baerböck usw. ist unter aller jeder Kritik. Je mehr sie Putin beleidigen und in die Ecke drängen, desto gefährlicher wird er. Das sollte zumindest die einfältige Kindergärtnerin verstehen.

  • tiroler

    Die Dame kann zusammen mit Salvini auswandern.
    Sie fehlt nirgends

  • george

    All die Schreiberlinge hier sollen nicht groß schimpfen, wenn sie ohnehin keine Lösung für jemand haben, der friedlich leben will, aber trotzdem gewalttätig überfallen wird. Ihr habt allesamt eine zerstörerische Denkweise, die nur darauf aufbaut und ausgerichtet ist, euch auf Kosten anderer möglichst selber viel einzuräumen.

  • ostern

    Ja, ja, es gibt auch die , die mit den Stimmen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinn gewählt wurden, und von denen nichts mehr wissen wollen.
    Das sind auch Leute mit „Rückgrat“.

  • foerschtna

    Hier moralisierend den Zeigefinger erheben, wie es die linken Ideologen, die nebenbei die Ukraine oft nicht einmal mit dem Finger auf der Landkarte finden, tun, nützt gar nichts. Ein Blick auf den Globus genügt, um zu sehen, um was es hier in Wirklichkeit geht. Kontinentaleuropa ist zusammen mit Russland, Kleinasien und China der größte zusammenhängende Wirtschaftsraum dieses Planeten, welcher bei entsprechender wirtschaftlicher Zusammenarbeit eine nie dagewesene ökonomische Prosperität hätte. Uncle Sam wäre dann außen vor und würde nur noch eine Nebenrolle spielen. Und genau das will das jetzt untergehende amerikanische Imperium möglichst lange hinauszögern, verhindern können sie es ohnehin nicht mehr. Und deshalb werden seit 1990 eifrig Keile zwischen Europa und Russland getrieben. Und die Ukraine wäre nichts anderes als der Vorposten für eine Destabilisierung Russlands gewesen. Putin hat das schon lange erkannt und auch immer wieder gewarnt. Jetzt hat er sich komplett vom Wertewesten abgewendet und macht seine Geschäfte mit anderen. Und die Leidtragenden werden noch lange wir Menschen in Europa sein.

  • andreas

    @george
    Argumentiere doch sachlich, deine Psychoanalysen sie doch kompletter Quatsch.

    @rovale
    Ohne das Totschlagargument „Putin-Bewunderer“ gehts wohl nicht?
    Die Handlungen Putins waren absehbar und schon der Umstand, dass die Sanktionen seid Monaten vorbereitet wurden, belegen das.
    Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und Waffen liefern und sich täglich von Selenskyi, Klitschko und dem ukrainischen Botschafter in Deutschland Moralvorträge anhören zu müssen und dass man Ritter Sport boykottieren muss, da es ein böses Unternehmen ist, halte ich für wenig zielführend.

    Putin wird schon aus innenpolitischen Gründen diesen Krieg nicht ohne vorzeigbaren Sieg beenden, militärisch kann die Ukraine nicht gewinnen und die Provokationen Bidens deuten darauf hin, dass die USA in Erwägung zieht, aktiv mitzumischen.

    Im Westen traut sich keiner, Selenskyi zu widersprechen, auch wenn er Zivilisten als Kanonenfutter einsetzt.
    Bleibt es so, dauert der Krieg noch Jahre, die Städte liegen in Schutt und Asche und die Todeszahlen steigen.
    Aber was solls, kleine Kollateralschäden entstehen nun mal, aber dafür wird Selenskyi als Held und Retter des Westens gefeiert.

  • tirolersepp

    Katastrophale Situation in der Ukraine !
    Hier geht’s zur Onlinespende:

    https://nachbarinnot.orf.at/nin/2022-hilfe-ukraine100.html

  • sougeatsnet

    Julia, gut gemacht. An alle Putinversteher, ihr habt sicherlich Recht, wenn sich die Ukraine ergeben würde, wäre der Krieg und das Morden zu Ende. Aber wäre dies die Lösung? Die Menschen in der Ukraine möchten von Russland unabhängig sein und frei selbst entscheiden können. Bei uns haben bereits die Bauern 2014 gejammert, dass sie In Russland nicht mehr teuren Wein und Milchprodukte verkaufen sollen. Nun wurden die Restriktionen gegenüber Russland nochmals verschärft und die Bauern bekommen das billige Getreide nicht mehr aus der Ukraine, da das liebe Russland Schiffe bombardiert und Häfen blockiert. Auf das billige Gas und Öl aus R möchte der Westen nicht verzichten, da wäre vielen hier lieber die Ukrainer möchen doch die weiße Fahne hissen, dann könnten die Geschäfte wieder wie bisher laufen.
    Jetzt wehren sich die Ukrainer aber standhaft, für uns Westeuropäer dumm gelaufen. Unsere Experten haben da wohl total versagt, so wie in Afganistan, und die guten Geschäfte sind vorerst vorbei. Ach wieviel teure Autos können nicht nach Russland verkauft werden und all die Schneekanonen stehen jetzt so herum!

  • george

    Es ist erschreckend, wieviele „Schreiberlinge“ hier die Verkörperung des Bösen, Unmenschlichen und Zerstörerischen zu rechtfertigen versuchen. Ist es so, weil sie selbst dieses Böse in sich tragen oder etwa deshalb, weil sie selber in diesem egomanen Haltung leben? Wie wäre es bei diesen Herren und ev. auch Damen, wenn sie selbst an dieser zerfleischenden Aggression „bluten“ müssten, würden sie dann immer noch solche Aggressoren wie Putin u. co. hochhalten?

  • zeit

    salvini soll die dame julia auch mitnehmen

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