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Ausserdorfers Rochade

Wird Martin Ausserdorfer, Bürgermeister von St. Lorenzen im nächsten Jahr Bürgermeister in Kiens? Oder hängt Amtsinhaber Andreas Falkensteiner doch eine dritte Amtszeit an?

von Markus Rufin

In rund einem Jahr stehen die Gemeinderatswahlen in Südtirol an. In den meisten Gemeinden sind die Vorbereitungen darauf, gerade erst gestartet, in anderen – speziell in jenen, wo die Bürgermeister aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr kandidieren dürfen – werden dagegen bereits Bürgermeisterkandidaten gesucht.

Einer dieser Gemeinden ist Kiens. Bürgermeister Andreas Falkensteiner hatte ursprünglich angekündigt, dass die laufende Amtsperiode seine letzte sein werde, obwohl er noch ein weiteres Mal antrete dürfte.

Bereits seit Längerem wird daher über seine Nachfolge spekuliert. In Dorfgesprächen fiel dabei auch der Name von René Ploner. Der Gemeindereferent gilt bereits seit längerem als möglicher  Nachfolger von Falkensteiner, er hatte sich aus diesen Spekulationen aber bislang immer rausgehalten: „In meiner aktuellen Lebensplanung kommt eine Kandidatur im nächsten Jahr nicht in Frage. Mein Fokus liegt darauf, sowohl meine Tätigkeit als Gemeindereferent von Kiens als auch meinen Job in Bozen gewissenhaft und zuverlässig zu erledigen. Bis zu den Gemeinderatswahlen dauert es noch lange. Wir werden sehen, was in den kommenden Monaten passiert“, erklärt Ploner. Eine weitere Option ist der Vizebürgermeister Markus Mitterhofer.

In den letzten Wochen tauchte aber ein neuer, äußerst interessanter Name auf: Martin Ausserdorfer. Für Außenstehende mag das überraschend sein, schließlich ist er amtierender Bürgermeister in St. Lorenzen und hat dort auch den nötigen Rückhalt.

Zwar ist Ausserdorfers Heimatgemeinde auch St. Lorenzen, er selbst lebt aber seit einigen Jahren in Kiens. Dort sind auch seine Kinder aufgewachsen. Angesprochen auf die Spekulationen gibt er zu: „Es gibt einen bestimmten Reiz in Kiens zu kandidieren, weil es die Heimatgemeinde meiner Kinder ist. Es gibt viele Dinge die ich vor Ort sehe, die man machen könnte.“

Ausserdorfer zeigt sich also nicht abgeneigt. Allerdings ist seine Kandidatur alles andere als fix. Denn Noch-Bürgermeister Falkensteiner hat sich nun doch überlegt, eine weitere Amtszeit dranzuhängen. Er habe aufgrund gesundheitlicher Probleme eine erneute Kandidatur zunächst ausgeschlossen, mittlerweile gehe es ihm aber besser. Hinzu kommt, dass es mit der Naherholungszone ein Projekt in Kiens gibt, das Falkensteiners Verwaltung seit Jahren vorbereitet hat. Die Diskussionen um die Zone stehen in den nächsten Jahren einen Abschluss.

Doch auch Falkensteiners Entscheidung steht nicht endgültig fest: „Ich habe für mich festgelegt, dass ich mir bis Ende des Jahres überlegen werde, ob ich nochmals kandidiere.“

Die Spekulationen in Kiens sind kein Geheimnis. Es gab sogar bereits einen Austausch zwischen Falkensteiner und Ausserdorfer. „Wir haben ein angenehmes persönliches Verhältnis miteinander, politisch sehen wir vielleicht bestimmte Dinge unterschiedlich, was mehr als legitim sein sollte“, berichtet der Bürgermeister von St. Lorenzen. Beim Gespräch informierte ihn Falkensteiner auch über seine Überlegungen: „Es versteht sich somit von alleine, dass ich dann nicht gegen einen amtierenden Kollegen antreten werde. Persönlich ist es für mich natürlich reizvoll viel positiven Zuspruch zu erhalten – schlussendlich ist es eine übergemeindliche Anerkennung für das was wir als Team in der Marktgemeinde St. Lorenzen erreicht haben.“

Dennoch würden zumindest einige Bürger in Kiens lieber einen neuen Bürgermeister sehen. In den vergangenen Monaten gab es in Kiens einige Beschlüsse, die unter anderem auf das Bestreben des Bürgermeisters eingebracht, aber letztlich abgelehnt wurden. Dabei zeigte sich, dass einige Gemeinderatsmitglieder mit der Arbeitsweise Falkensteiners nicht ganz einverstanden sind. Ob Falkensteiner noch über ausreichend Rückhalt verfügt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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