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Schwieriges Contact Tracing

Foto: LPA/123rf

Bereits seit Längerem hat der Sanitätsbetrieb Schwierigkeiten mit dem Contact Tracing. Weil es zu viele Positive gibt, sollen sich Personen bei Kontakt selbst in Quarantäne begeben.

von Markus Rufin

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Südtirol sank zwar in den letzten Tag, in den Wochen zuvor, stieg diese aber stark an. Aktuell liegt sie bei 450.

Lange Zeit hatte der Sanitätsbetrieb versucht, enge Kontakte positiv getesteter Personen nachzuverfolgen und nachzutesten. Eigentlich liegt die Grenze dafür bei einer Wocheninzidenz von 50. Diese Grenze wurde in Südtirol schon längst überschritten, trotzdem hat der Sanitätsbetrieb in den letzten Wochen das Contact Tracing aufrecht erhalten. Schließlich ist das auch eine wichtige Säule, um das Infektionsgeschehen einzuschränken und den Überblick zu behalten.

Aber in den letzten Wochen hat die Arbeit der epidemeologischen Überwachungseinheit, die für die Nachverfolgung enger Kontakte zuständig ist, stark zugenommen. So kam es in den letzten Tagen immer wieder vor, dass enge Kontakte positiv Getesteter erst nach fünf oder sechs Tagen kontaktiert und in Quarantäne beordert wurden.

Das war nicht immer der Fall, aufgrund der vielen Neuinfektionen pro Tag kam es aber häufiger vor als üblich. So ist es auch dazu gekommen, dass Personen, die über mehrere Tage Kontakt zu Positiven hatten, dennoch zirkulierten, nur weil sie die offizielle Aufforderung zur Isolation noch nicht erhalten hatten.

Deshalb appelliert nun der Sanitätsbetrieb an die Betroffenen verantwortungsbewusst mit der Situation umzugehen. Sprich, wenn man Kontakt mit einer positiven Person hatte, sollte man sich in Quarantäne begeben, auch wenn man keine offizielle Aufforderung oder keinen Anruf erhält. Die offizielle Benachrichtigung des Hygienedienstes mit allen weiteren amtlichen Informationen folge immer, erklärt der Sanitätsbetrieb, auch wenn einige Tage dabei vergehen.

Personelle und organisatorische Ressourcen sind nicht unendlich erweiterbar – vor allem nicht in dieser Geschwindigkeit, wie sich das Virus verbreitet, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass jeder Bürger und jede Bürgerin ihre Verantwortung für die Gemeinschaft wahrnehmen und verantwortungsbewusst und solidarisch handeln und sich auch ohne offizielle Aufforderung an die herrschenden Quarantäne- und Isolationsregeln halten.

Gerade für die anstehenden Weihnachtstage handelt es sich um eine wichtige Botschaft, da die Kontaktanzahl üblicherweise erhöht wird und man so weiteren Ansteckungen zuvor kommen kann.

Wenn man als enger Kontakt gilt und sich selbst in Quarantäne begibt, gilt diese dann auch rückwirkend. Das heißt, man muss nicht befürchten, dass die Isolation länger dauert als üblich.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • heiterbiswolkig

    „Personelle und organisatorische Ressourcen sind nicht unendlich erweiterbar – vor allem nicht in dieser Geschwindigkeit“ …. das kann ich heuer leider nicht gelten lassen. JEDER wusste nun dass mit Ende Oktober die Zahlen steigen. Da nicht vorbereitet zu sein ist nichts anderes als naivste Inkompetenz von Wiedmann und Zerzer!

    • andreas

      Wie genau würdest du es bei 300-400 Infizierten täglich anstellen, alle Kontaktpersonen zu ermitteln und zu informieren?
      Auffällig ist, dass manchen der gesunde Hausverstand und Logik fehlt.
      Diese eher beschränkte Denkweise scheint auch dazu beizutragen, die Impfung abzulehnen.

      • baludergrosse

        Das ist sicher nicht so einfach.
        Aber zumindest die Positiv getesteten sollte man zeitgerecht informieren – ich kenne Personen mit einem positiven PCR-Test, welche erst nach 3 Tagen vom Ergebnis informiert worden sind. Leider ist nicht jeder selber so schlau genug zuhause isoliert zu bleiben, bis das Ergebnis eintrifft – kann man bei mehreren Tagen Wartezeit ohne Symptome auch irgendwie verstehen.

        Es sind soviele Sanitätsangestellte suspendiert worden.
        Warum gibt man denen nicht ganz einfach ein Telefon in die Hand, um diese Positiven anzurufen? – ein riesiges Potential wäre da vorhanden…

      • yannis

        ……..300-400 Mausklick’s in den E-Mail und SMS Verteiler und Enter drücken.

    • treter

      Bittschian deitsch bleiben! Kannet man nit anstatt contact tracing Kontaktverfolgung und anstatt boostern Auffrischimpfung sogn?!
      Mir geaht des gonze englisch bold gewoltig af die Ei.. pardon!!

  • nochasupergscheiter

    Wenn man so blöd ist das Personal nach Hause zu schicken obwohl jeder getestete sicherer als jeder geimpfte ist und damit die Ausbreitung der Pandemie beschleunigt und damit menschen tötet…. Ok ok ich bin ja nicht wie die Geimpften… Keine menschen wurden getötet…. Aber es ist einfach nur blöd… Dann ist einem einfach nicht zu helfen

  • giuseppebordello

    Solange ihr das Virus im Kopf habt wird das nichts. Ihr Wellenreiter. Wollt ihr dem Hirngespinst das ganze Leben hinterherlaufen. Maske weglassen und ihr habt Luft.

  • heiterbiswolkig

    Erfahrungsgemäß dauert so ein Telefonat max 10 Min. Also 1*6*8=48
    Mit NUR 10 Telefonisten schaff ichs also schon mal zumindest die direkt betroffenen unmittelbar zu informieren und sie nicht in der Luft hängen zu lassen. Leider warten aber selbst diese 5 Tage.
    Andreas ich weiss du glaubst von dir selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und das wird dir auch niemand ausreden können (liegt bei Menschen wie dir in der Natur der Sache). Wir werden dich hier halt weiterhin ertragen müssen. Auch wenns schwer fällt.

    • andreas

      Kontaktpersonen sind das Umfeld eines Positiven und das können durchaus 10-20 Personen sein, die x 300 Positive und es werden 3.000 bis 5.000 Personen täglich.
      Du sollest ein Problem vielleicht bis zum Ende denken.

      • heiterbiswolkig

        Das sind absolute Einzelfälle. Es muss ja nicht jeder kontaktiert werden der einem über den Weg gelaufen ist und wurde auch niemals. Aber dass die Positiven und deren Haushalt unmittelbar kontaktiert werden wäre das mindeste. Arbeitsstellen und Schule müssen sie dann ohnehin selbst informieren. Weil da passiert dann sowieso schon nix mehr von öffentlicher Seite (bzw nur in der Theorie). Und das ist im Normalfall schon passiert lange bevor die Coronainquisatoren sich dann irgendwann melden.

  • robby

    Alles gut und recht aber mit welcher Begründung erkläre ich meinem Arbeitgeber dass ich mich selbst in Quarantäne setze?
    Herr Sanitätsdirektor zuerst nachdenken dann reden.

    • baludergrosse

      Wenn man fürs Reden und nicht fürs Denken bezahlt wird… kommen solche Hirngespinste heraus, die beweisen, dass da einige viele so fern der Realität leben, dass es kein Wunder ist, wenn in gewissen Verwaltungen nichts mehr funktioniert…

    • cif1

      robby, wenn das Vertrauen zum Arbeitnehmer passt, dürfte dies wohl kein Problem sein. Ein Coronapositiver auf der Arbeitsstelle ist für jeden Arbeitgeber ein Horror.
      Blöd wäre nur, wenn kein schreiben von der Sanität folgen würde.

      • robby

        @cif1, das hat mit Vertrauen nichts zu tun. Jeder Betrieb muss die Gesetze einhalten und wenn der Arbeitgeber den Lohn für die Fehlzeiten mit dem INPS verrechnen will müssen die Unterlagen stimmen. Ansonsten bleibt der Arbeitgeber auf den Kosten sitzen oder der Arbeitnehmer muss Urlaubstage nehmen. So funktioniert es auch beim Sanitätsbetrieb und für den Herrn Sanitätsdirektor.

  • yannis

    >>>>>Wenn man fürs Reden und nicht fürs Denken bezahlt wird… kommen solche Hirngespinste heraus,

    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article235763018/Corona-Tschentscher-bedauert-Verunsicherungen-durch-falsche-Impfstatistik.html

    Oder wie bei dem, da kommen dann „alternative Fakten“ raus, anders gesagt wenn sie beim Lügen ertappt werden, haben sie nicht gelogen, sondern nur Alternativen erzählt.

  • thommy

    Schrecklich wir werden alle STERBEN!!!!!!

    Früher oder später ;-P

  • giuseppebordello

    Bevor ihr Menschen, die beim verhungern sind helft, macht ihr sinnloses Contact Tracing.

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