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Wieder draußen

Gerichtsgebäude in Bozen

Der im Fall Werner Hofer rechtskräftig verurteilte Michele Calculli ist wieder auf freiem Fuß. Nun muss er sechs Jahre im „therapeutischen“ Sozialdienst verbringen.

von Thomas Vikoler

Ursprünglich erhob die Staatsanwaltschaft gegen ihn Anklage wegen vorsätzlichen Mord, später wurde seine Tat als schwere Körperverletzung mit Todesfolge eingestuft. Und so kam Michele Calculli, ein heute 47-jähriger aus Apulien, gebürtiger Bozner, mit einer Haftstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten davon.

Es ging in dem Verfahren um den Tod des Brixners Werner Hofer, der am 17. März 2013 am Bozner Kalvarienberg von Calculli mit einem Brecheisen schwer verletzt und sich selbst überlassen wurde. Hofer verstarb an den Folgen der Brecheisen-Attacke.

Im Oktober 2018 wurde Calculli in Haft genommen, seine Strafe wegen der Körperverletzung mit Todesfolge war in Rechtskraft erwachsen.

Allerdings wurde der Bauarbeiter später zeitweise entlassen, musste dann aber wieder ins Bozner Gefängnis zurückkehren. Es kamen rechtskräftige Verurteilungen wegen älterer kleiner Vergehen (wie etwa die Nicht-Bezahlung einer Rechnung aus dem Jahre 2015) hinzu, die zum Strafkonto Calcullis dazugerechnet wurden.

Anfang dieser Woche durfte der 47-Jährige das Gefängnis – wohl endgültig – wieder verlassen. Das Überwachungsgericht hatte entscheiden, dass Calculli nun die „magische“ Grenze von sechs Jahren Reststrafe erreicht hatte und Anspruch auf Sozialdienst mit therapeutischer Behandlung hat.

Die Sechs-Jahres-Grenze war mit der Renzi-Gefängnisreform eingeführt worden, wenn die Notwendigkeit einer medizinischen Behandlung vorliegt. Fehlt diese, kann ab einer Reststrafe von vier Jahren Strafvollzug im Sozialdienst beantragt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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