Du befindest dich hier: Home » News » Verschärfter Lockdown

Verschärfter Lockdown

Ab Sonntag gelten in Südtirol noch strengere Coronaregeln. Prinzipiell gilt eine allgemeine Ausgangssperre. Die neuen Regeln im Überblick.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Freitag eine neue Verordnung (Dringlichkeitsmaßnahme Nr. 7/2021) unterzeichnet. Darin werden die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus, die am vergangenen Freitag, 5. Februar bekannt gegeben worden waren, weiter verschärft. Die neue Verordnung tritt mit Sonntag, 14. Februar (0.00 Uhr) in Kraft und gilt vorerst bis zum 28. Februar 2021.

„Die Lage ist sehr ernst. Wir haben nach wie vor ein sehr hohes Infektionsgeschehen im Land. Neu hinzugekommen ist die Gefahr, die von den neuen Virusvarianten ausgeht“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Deshalb gelte es jetzt, daheim zu bleiben.

„Unsere Krankenhäuser sind stark belastet. Eine weitere kontinuierliche Steigerung von Infizierten ist kaum zu bewältigen“, warnt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. „Die Infektionsketten können allein durch das viele Testen nicht mehr unterbrochen werden. Es braucht nun eine spürbare Eindämmung der Risiken. Für jene Gemeinden, in denen neue Varianten festgestellt werden sollten, oder der Verdacht darauf besteht, sind zusätzliche Sonderregeln vorgesehen.“

HIER KLICKEN SIE SICH ZUR NEUEN VERORDNUNG

An Regeln und Ausgangssperre halten

„Wir sind in der aktuellen Situation leider gezwungen, die Maßnahmen zu verschärfen. Die Bevölkerung ist ausnahmslos dazu aufgerufen, sich an die geltenden Regeln zu halten“, sagt der Landeshauptmann. „Prinzipiell gilt eine allgemeine Ausgangssperre. Die Menschen sind dazu angehalten, nur aus dringlichen Gründen das Haus zu verlassen.“

Landeshauptmann Kompatscher wendet sich mit diesem eindringlichen Aufruf an die Bevölkerung. „Allein mit Vorschriften ist es jedoch nicht getan. Nur ein entsprechendes Verhalten auch im privaten Bereich, wird es uns ermöglichen, die Infektionszahlen drastisch zu senken und das Leben aller hoffentlich bald wieder zu vereinfachen“, betont Kompatscher. „Dieses Ziel werden wir nicht erreichen, wenn einige sich aus der Solidarität ausklammern und die Regeln bei jeder Gelegenheit umgehen.“

Kontakte auf Minimum beschränken

Prinzipiell gilt, Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken. Sämtliche Zusammenkünfte von Menschen sind strengstens untersagt, auch der Besuch von Verwandten oder Freunden. Erlaubt ist es lediglich, zur Arbeit zu gehen (in jenen Bereichen, in denen noch gearbeitet werden kann). Erlaubt sind auch der Einkauf von Lebensnotwendigem und die Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten (dazu gehört auch das Testen), sowie das Erledigen von unaufschiebbaren und dringlichen Erfordernissen, beispielsweise die Pflege von pflegebedürftigen Eltern. Der Spaziergang und die individuelle sportliche Betätigung sind nur im Umfeld der eigenen Wohnung, und zwar von Zuhause ausgehend erlaubt. Der Besuch des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin in einer anderen Gemeinde ist weiterhin möglich. Erlaubt bleibt weiterhin der Gottesdienstbesuch in der eigenen Gemeinde.

Die neu geregelten Bereiche

Folgende Bereiche sind unter anderem neu geregelt: Die Liste der Geschäfte, die geöffnet bleiben dürfen, ist auf jene der Lebensmittel und der Güter des täglichen Bedarfs reduziert worden. Für Handwerk, Industrie und Bauwesen gelten neue verschärfte Sicherheitsprotokolle und das regelmäßige Testen gemäß Sicherheitsprotokoll und Vereinbarung mit dem Gesundheitsbetrieb. In den öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gilt ab dem Alter von 12 Jahren die Pflicht, FFP2-Masken zu tragen. Für Bars ist kein Abholservice mehr erlaubt. Aufrecht bleibt das Abholen von Speisen von Restaurants sowie der Lieferservice von Restaurants. Die Verköstigung von Arbeitern in Restaurants auf Vertragsbasis ist ausgesetzt. Die Schutz- und Skihütten müssen geschlossen bleiben.

In Bezug auf die Kleinkindbetreuung, sozialen und soziosanitären Dienste bleibt bis auf Weiteres die geltende Regelung aufrecht. Die Tätigkeiten der noch erlaubten personennahen Dienste dürfen nur mit Vormerkung und Verwendung von FFP2-Masken vonseiten aller Beteiligten erfolgen.

Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Arbeiter und Angestellte, Familien und Unternehmen zu lindern, arbeitet die Landesregierung in diesen Wochen intensiv an einem umfangreichen Maßnahmenpaket. Die dafür notwenigen Mittel sollen Anfang März vom Südtiroler Landtag ermächtigt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (120)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • criticus

    Blöde Situation, eines aber wundert mich. Anfang der Woche konnte man in der RAI-Tagesschau sehen, wie ein bekannter Strafverteidiger ohne Maske an mehreren „maskierten Journalisten und Carabinieri Richtung Gefängnis ging. Gilt für diesen Herren keine Maskenpflicht? Und warum werden alle eingesperrt und die Schule bleibt bis Mitte der Woche geöffnet? Anscheinend ist es noch nicht bekannt, dass viele Eltern durch ihre schulpflichtigen Kinder angesteckt wurden. Herr LH, wir werden nach diesen 3 Wochen lernen müssen mit dem Virus zu leben. So bald die Nachbarländer das Ausgehverbot zurückziehen, wird sich dort wieder alles anstecken. Wenn Impfungen wirklich helfen, dann muss dieser Weg beschleunigt werden. Aber da hat die Politik kläglich versagt und das auf EU-Ebene. Diese Damen und Herren dürfen ja immer noch dahinpfuschen.

  • vagabund

    Eine Verwandte von mir, 45 Jahre, ist diese Woche in Bozen auf der Intensivstation gelandet!
    Beidseitige Lungenendzündung!!!!

    Redaktion Tageszeitung: sperrt mal endlich diese ganzen Corona-Verleugner und Verharmloser auf dieser Seite!!!

    ES REICHT!!!!!!!!!!!!

  • flottebiene

    Deutschland, Österreich, Italien…alle haben bereits seit Dezember verschärfte Regeln….in Südtirol glaubte man wohl das Virus macht einen Bogen um uns…
    Die Krankenhäuser haben noch alles in Griff, sagte man vor 2 Tagen…
    Könnt ihr oder wollt ihr Politiker euch einen Fehler eingestehen???
    Wir hätten vor knapp 2 Monaten sperren sollen, aber die Lobbys haben bei uns mehr Gewicht als alles andere….

  • aufmerksamerbeobachter

    Raus muss die Devise lauten, eine alte Weisheit besagt: Sonne und frische Luft sind die besten Medikamente gegen Krankheiten (Viren/Crona/Covid-19/englische und afrikanische Covid-19 Mutuation). Diese Weisheit hat viele Generationen standgehalten und muss bedauerlicher weise vor Politik und Experten halt machen.
    Richtig ist: Menschenansammlungen tunlichst zu unterlassen. Raus in die Freie, Leute verteilt euch, so muss die Anweisung lauten.
    Der größte Schwachsinn aller Zeiten: alleine im Fahrzeug und die Maske auf.
    Mit dem Loockdown wird alles in den Ruin getrieben, nicht alles: treffen tut es jene die vorher bei der Lebensplanung fehler gemacht haben oder sich von den falschen Leute beraten lassen haben, ja die müssen bezahlen auf Kosten der Politik und dem schlecht funktionierendem Gesundheitswesen. Ups – Gesundheitswesen, über Jahre wurde es Groß- und Hochgepriesen, in Wirklichkeit ist es mit einem morschen, faulem mit Moos bewachsenem Brett. Schritt für Schritt kommen die gemachten Fehler an die Oberfläche – alles fauler Zauber. Über Jahre ist es so gelaufen und es wird so weiter gehen, daran wird sich nichts ändern, es sei denn?????????????????????????????

  • tirolersepp

    Wie wärs mal zu akzeptieren das Virus ist unter uns und wir müssen damit leben.

    Mit dem Virus leben bedeutet, Regeln einhalten, testen und auch Strafen aussprechen !

    Es gibt nur ein Miteinander mit dem Virus – sooo schnell werden wir es nicht los !

  • eiersock

    Fu mir aus uanaholb Monate zu spat !
    vor Weihnachten wars besser gongen (Schulmäsig wegen Weihnachtsferien, Arbeitsmäsig weil viele Betriebe und Geschäfte in Urlaub und zua hobn kop) iatz ziachtsis bis in Sommmer ausi, bis die Regionen und Grenzen wieder öffnen können.

  • sepp

    solong dei herrn in dersanität weiter wurschtlen können werden wirdas virus überhaupt nett weck aufwchenpadtscher und nett olm den bürgern die schuld geben ansammlungen sei verboten ongscht hot der patscher wegen montog

  • enfo

    Alles ist verboten, aber Gottesdienste erlaubt. Entweder ganz oder gar nicht. Genau wegen solchen Maßnahmen nimmt niemand mehr dieses ganze Sammelsurium an Widersprüchen ernst. (… und den Sonderweg lass ich hier mal bewusst weg)

  • prof

    Bei dieser Verordnung fehlt nur,daß alle Rentner ( bin ich selbst auch) nur von 13 Uhr bis 14 Uhr in der Nähe ihrer Wohnung einen Spaziergang machen dürfen und dafür bekommt jeder Gratis Schlaftabletten.

  • yeti

    Was hat das mit Lockdown zu tun, entweder alles zu oder gar nicht. Es kann doch nicht sein das Handwerk, Industrie und Bauwesen offen bleibt wo sich hunderte Leute bewegen und die meisten ohne Maske. Liebe Landesregierung hört auf uns alle bei den Eiern zu nehmen und macht klar Schiff. So geht´s nicht mehr weiter. Früher hieß es“ über Südtirol lacht die Sonne über Österreich die ganze Welt“, jetzt lacht die ganze Welt so langsam über Südtirol. Ihr Waschlappen.!!!!!

  • josef.t

    „Sämtliche Zusammenkünfte von Menschen sind strengstens
    untersagt, auch der Besuch von Verwandten oder Freunden“ !
    In der Kirche kein Problem ? Geradezu eine Herausforderung,
    sich auch anderswo zu treffen ?

  • vinsch

    toller harter lockdown? Was hat sich eigentlich geändert, ach ja, keinen take-away-coffee mehr ! Bravo, aber sehen wir es positiv, der LH hat sich selbst Ins Aus geschossen!

  • michaelmamming

    @Ille.
    In einer isolierten, zahlenmässig begrenzten Population mag die Kombination Impfung und Durchsäuchung vielleicht funktionieren. Bei 8 Mrd potentiellen Mutantenproduzenten wäre mir das Risiko zu hoch, Mutationen zu haben, denen meine (in meinem Fall durch Impfung) bereits produzierten Antikörper nichts mehr entgegenzusetzen haben. Und somit bleibt das Märchen der Durchsäuchung ein Märchen. Wobei ganz klar Impfung nicht gleich Durchsäuchung ist, dass wir uns da nicht falsch verdtehen!

  • vinsch

    also wie war es noch mal?
    Massentest, damit wir Weihnachten aufsperren dürfen
    lockdown damit wir Ende Jänner aufsperren dürfen
    lockdown damit wir Ende Februar aufsperren dürfen
    lockdown ….

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen