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Mit oder an Corona gestorben?

Der Enzian-Politiker Josef Unterholzner hat bei Landesrat Thomas Widmann nachgefragt, wie die Sanitätsbehörden unterscheiden, ob jemand an oder mit Covid-19 verstorben ist.
Immer häufiger stellen sich Südtiroler Bürger die Frage, wo die Grenze zwischen „mit Covid verstorben“ und „an Covid gestorben“ liegt.
Diese Unsicherheit beim Bürger sei mit ein Grund, dass Covid bagatellisiert werde, meint der Enzian-Abgeordnete Josef Unterholzner. In einer Anfrage an Gesundheits-Landesrat Thomas Widmann wollte Unterholzner klarer sehen.

Der Hintergrund:

Josef Unterholzner ist vor Wochen von einer Person kontaktiert, welche aufgrund großer Schmerzen meinte, ob es nicht möglich wäre, sich mit Covid infizieren zu lassen, damit man im Krankenhaus aufgenommen wird.

Diese Aussage hat mich erschüttert, weshalb ich beim Landesrat für Gesundheit nachfragen musste“, erzählt Unterholzner.

Und so fragte der Enzian Mann nach, ob es ist medizinisch-wissenschaftlich einwandfrei feststellbar sei, dass jemand an Covid gestorben ist und weshalb medizinisch die Notwendigkeit besteht, den Abstrich auch an der Nasenwurzel zu machen.

Die Antwort von Landesrat Widmann liegt jetzt vor.

Widmann schreibt, dass die Todesursache nach den Regeln der ISTAT und WHO vom Abteilungsarzt im Krankenhaus oder dem leichenbeschauenden Arzt auf dem Territorium bestimmt werde.

„Es hängt von den klinischen Kenntnissen des Abteilungsarztes oder des leichenbeschauenden Arztes ab, ob der Patient an oder mit Covid gestorben ist. Es gibt leider keine eindeutige wissenschaftliche Regel, um diese Frage klar beantworten zu können“, so Widmann.

Wie ein Test für den Nachweis von Coronaviren durchzuführen sei, dafür gebe es eindeutige Leitlinien, meinte der Landesrat. Schnelltests benötigten einen Nasenabstrich, Rachenabstriche reichten nicht aus.

Josef Unterholzner ist mit der Antwort von Landesrat Thomas Widmann nicht zufrieden, also stellte er eine Zusatzfrage: „Weshalb wird ein Leichenbestatter dazu aufgefordert, bei der Bestattung von Leuten Covid einzutragen, obwohl diese damit nichts zu tun haben?“

Der Landesrat meinte dazu, das sei von der WHO und vom ISTAT so vorgesehen.

Es sei unmöglich jeden einzelnen zu obduzieren, an was genau er oder sie verstorben ist.

Die Listen der Verstorben zeigten auf, dass fast alle schwer vorerkrankt sind, was bei Covid-Infektionen leider zu großen Komplikationen führe. Meistens gehe es um Niereninsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes, und so weiter. Für genauere Details müsse man bei den Ärzten in diesem Bereichen nachfragen, so Widmann in seiner Antwort.

Josef Unterholzners Fazit:

„Es verwundert nicht, wenn nahezu jeder Verstorbene zu den Corona Toten dazugezählt wird. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass die Zahl der Corona Toten massiv ansteigt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (50)

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  • steve

    Die Anfrage wirft einige Fragen auf:
    Der Arzt erklärt die Todesursache: also ein Verkehrstoter der zuvor positiv getestet wurde wird wohl nicht als Covid Toter eingestuft, was mancherorts behauptet wurde.
    Was bitte hat der Bestatter damit zu tun und was der wohin schreibt?
    Wie kommt Unterholzner zu dem Fazit dass fast alle Toten als Covid Toten eingestuft werden?
    Aufschlussreicher als die Statistik der Todesursachen ist ohnehin die Übersterblichkeit also wieviel Todesfälle gab es mehr als in anderen Jahren!

  • criticus

    Vielleicht sind dann die Bestattungskosten weniger?

  • nochasupergscheiter

    Das Problem ist hier wohl eher dass ganze Abteilungen im Krankenhaus lahmgelegt sind und die Ärzte ja nicht in der intensiv arbeiten können und die Pfleger auch nicht weil ja wie wir hier immer hören nicht dazu ausgebildet…
    Aber normale Leute die dringend eine Diagnose oder Behandlung benötigen abgewiesen werden und wegen corona und Gras beissen oder leiden ohne es gehabt zu haben

  • nochasupergscheiter

    Liebe Leute in dem privatkliniken kriegt ihr beides da bin ich sicher es braucht nur Geld…
    Die Pfleger in der sanität, die Ärzte und Politiker, auch die Beamten kriegen ihre Gehälter trotzdem die kennen das Problem von Beschäftigten in Handel und Tourismus nicht.. Von Ausgleich, sechzig Prozent usw spricht niemand eher von Prämien usw wegen dem blöden homeworking in unter Hosen

  • vinsch

    Bravo Herr Unterholzner, und fragen Sie noch folgendes: Ein positiv Getesteter scheint beim 1. Test auf der Statistik der Positiven auf. Nach 2, Wochen wird er erneut getestet, wieder positiv und wieder scheint er auf der Statistik auf. Die ein und dieselbe Person ist nun schon 2. als positiv registriert. Selbstverständlich sind uns die Trentiner im Denken und in der Intelligenz voraus, denn dort werde ich am Ende der Quarantäne erst registriert.

  • vinsch

    @george Das Sie das Zahlensystem nicht verstehen, daran hat hier niemand gezweifelt ….

  • esmeralda

    hoffentlich ist Herr Unterholzner bald wieder mal bei Pro und Contra, eine schaurig-skurile Abendunterhaltung

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