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Der Reinigungs-Streik

Am Mittwoch läuft ein ganztägiger Streik der Beschäftigten im Reinigungssektor. Sie beklagen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen.

Am heutigen Mittwoch findet ein ganztägiger Streik der Beschäftigten im Bereich Reinigungsdienste und sonstige Dienstleistungen statt. Die Gewerkschaften Filcams CGIL/AGB, Fisascat SGBCISL, Uiltrasporti SGK-UIL und ASGB wollten damit der Forderung an die Arbeitgeberverbände Nachdruck verleihen, endlich den seit mehr als sieben Jahren verfallenen Kollektivvertrag zu erneuern.

Zeitgleich mit vielen anderen Kundgebungen in ganz Italien wurde auch in Bozen ein Flashmob auf dem Musterplatz organisiert, an dem sich rund 60 Arbeitnehmer/innen und Gewerkschaftsvertreter/innen beteiligten.

Arbeitnehmer haben sich zu Wort gemeldet, um auf die schwierigen Arbeitsbedingungen und auf die Notwendigkeit der Erneuerung des Kollektivvertrages hinzuweisen.

Angesprochen wurde auch die Situation der Arbeitnehmer, die im Bereich der Dienstleistungen für die großen Handelsketten tätig sind, wie etwa in den Warenlagern der Aspiag Service, wo die Unternehmen, an die die Aufträge vergeben wurden, laut den Gewerkschaften anders als im Rest Italiens nicht den Kollektivvertrag Handel anwenden. Nach Ansicht der Gewerkschaften eine Form von „Vertragsdumping“, die zu großen Lohnunterschieden zwischen Arbeitnehmern führe, die Seite an Seite arbeiten.

In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Gewerkschaften darauf hingewiesen, dass es italienweit rund 600.000 Beschäftigte sind, die auf die Erneuerung dieses Kollektivvertrages warten, allein in Südtirol mehr als 4.000.

Es handle sich um Arbeitnehmer, die Reinigungsdienste in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Museen, Schulen und Kindergärten versehen, die Busse und Züge sauber halten oder Logistikdienste für private Unternehmen erbringen.

Mit diesem Streik wurde nun auch in Südtirol ein Zeichen des Protestes gesetzt, so wie bei der italienweiten einheitlichen Delegiertentagung am 7. Oktober in Anwesenheit von mehr als 1.500 Gewerkschaftsvertretern beschlossen.

„Der heutige Streik war die erste Initiative in der Provinz Bozen, wenn nötig werden noch weitere folgen, wie etwa ein Streik mit Kundgebung vor dem Krankenhaus von Bozen“, so die Gewerkschaften.

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