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„Maske ist Symbol der Angst“

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Die fünf Kinderfachärzte Elisabeth Delago, Heinrich Fuchs, Gerhard Hölzl, Alessandro Peracchi und Elisabeth Viertler sprechen sich in einem Offenen Brief gegen strenge Corona-Regeln für Kinder aus.

Es ist ein Offener Brief, der für Diskussionen sorgen wird.

Die fünf Kinderfachärzte Elisabeth Delago, Heinrich Fuchs, Gerhard Hölzl, Alessandro Peracchi und Elisabeth Viertler sprechen sich in einem Offenen Brief gegen strenge Corona-Regeln für Kinder aus. Und begründen ihre Forderung ausführlich.

Der Brief im Wortlaut:

„Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in diesem Frühjahr – Schließungen von Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen, Kontaktsperren und Regelungen zur Heim- und Kurzarbeit – führten dazu, dass Familien weitgehend isoliert waren und viel Zeit miteinander in ihren Wohnungen verbringen mussten. Hier kamen oftmals beengte Wohnverhältnisse sowie Existenzängste dazu. Diese angespannte Lage führte zu erheblichen familiären Belastungen. Kinder und Jugendliche waren physischen und psychischen Übergriffen schutzlos ausgeliefert, wenn die Probleme in den Familien eskalierten. Familien in dieser nach wie vor bestehenden Krisenzeit zu begleiten, damit Kinder in dieser unvorhergesehenen Lebenssituation geschützt und gestärkt werden, muss jetzt höchste Priorität haben.

Recht auf Bildung (eines der 10 Kinderrechte):

Kinder haben das Recht, eine Schule zu besuchen und dort zu lernen. Sie sollen eine Ausbildung bekommen und dabei sollen ihre Talente und Fähigkeiten gefördert werden. Schule kann nicht durch eine digitale Ausbildung ersetzt werden. Schule ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch Kommunikation, Beziehung und Miteinander.

Im Gegensatz zur Influenza dürften Kinder bei der Ausbreitung des SARS-CoV-2 keine wesentliche Rolle spielen. Deshalb sind übertriebene strenge Regeln hier nicht angebracht.
Unsere Nachbarländer, z.B. Schweiz oder Deutschland, empfehlen sehr regional verschiedene Maßnahmen: In ganz Deutschland werden Masken in Schulen erst ab dem 10. Lebensjahr empfohlen, wobei das Bundesland Hessen z.B. weder Maskenpflicht noch Kontaktverbot oder Mindestabstand in Schulen vorschreibt. Diese Regeln können dann schnell abhängig von dem momentanen lokalen Infektionsgeschehen verschärft oder gelockert werden.

Wir machen darauf aufmerksam: Bedenken wir einmal, was eine Maskenpflicht für einen sechsjährigen Erstklässler bedeutet. Die Gesichtsmaske, ein mit Angst verbundenes Symbol: Angst, selbst angesteckt zu werden, Angst selbst infektiös zu sein. Diese Ängste haben schwerwiegende psychische Folgen für so kleine Kinder. Wie kann das sein, dass von Rom zentral eine Maskenpflicht ( auch wenn momentan nur beim Ein-und Ausgehen und im Pausenhof),in Schulen verordnet wird, ohne die lokalen Unterschiede nur im Geringsten zu beachten?
Dabei wird wissenschaftlich die Schutzwirkung von Masken gerade bei Übertragung durch Aerosole – wie es bei SARS-Cov2 der Fall ist – sehr angezweifelt.

Den sichersten Schutz bietet dabei noch immer das häufige Stoßlüften, was sehr einfach durchzuführen ist.
Dänemark zum Beispiel war in der Handhabung der Öffnung der Schulen sehr erfolgreich. Es war das erste Land in der EU, das seine Schulen am 15.April !! wieder aufgemacht hat. Die Schülerinnen und Schüler sind in Kleingruppen von maximal 12 Kindern eingeteilt. Alle sind verpflichtet, sich alle zwei Stunden die Hände zu waschen, müssen aber keine Gesichtsmasken tragen. Wenn möglich, findet der Unterricht im Freien statt.
Man kann von Erfolgsmodellen im Ausland lernen. Die Umsetzung von Maßnahmen verlangt sehr viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für Kinder und eine Expertenkommission mit Virologen und Notfallmediziner reicht dabei nicht aus.

Es ist höchste Zeit, eine interdisziplinäre Kommission mitVirologen zusammen mit
Psychologen, Pädagogen, Sozialmedizinern und Kinderärzten zu gründen, die die schweren sozialen und psychologischen Folgen von Einschränkungen mitberücksichtigen.

Der SARS-CoV2-Virus wird uns noch lange begleiten und wir müssen lernen, langfristig vernünftige Maßnahmen zu treffen, damit die Folgen nicht gravierender werden als die Viruserkrankung‚ selbst.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (50)

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  • pantone

    Kinder dürften bei der Ausbreitung von SARS -CoV-2 keine Rolle spielen. Man ist sich nicht sicher.
    Es stimmt, dass aktuell weniger Krankenhausaufenthalte nötig sind, auch weniger in Intensivstationen. Man kann jedoch annehmen, dass dies auf das geringe durchschnittliche Alter der aktuell Infizierten zurückzuführen ist.
    Und da ist es nötig, dass alle möglichen Quellen, wo die Infektion von jüngeren Familienmitgliedern in die Familie gebracht wird, unterbunden wird.
    In diesem Sinne finde ich diese Stellungnahme von Seiten dieser Kinderärzte befremdlich.

  • robby

    n.g. du Leihe (grins) bist auch noch aggressiv?
    Alkoholprobleme?

  • gerhard

    Jetzt hörts auf zu streiten!
    Am Ende weint noch einer!
    Lest mal die Kommentare vom ersten bis zum Schluß!
    Das Niveau wird immer primitiver.

    n.g. so kenn ich Dich gar nicht! Was ist los?

    • pantone

      Es lohnt sich, den Beitrag anzuhören.
      Prof. Gänsbacher vertritt die Überzeugung, dass Kinder a) an Covid erkranken können und b) Covid übertragen können.
      Prof. Gänsbacher ist Virologe und kennt sich somit mit dieser Art von Krankheiten aus.
      Folgt man dieser Stellungnahme so ist es für die Verfasser des offenes Briefes, allesamt Ärzte, wichtiger, dass Kinder nicht gestört werden als dass die Verbreitung des Virus eingeschränkt und damit gefährdete Personen geschützt werden.
      Komische Ärzte. Kinder haben noch das ganze Leben vor sich, dann wird es schon nicht so schlimm sein, ein paar Stunden täglich Masken zu tragen.
      Lernen Rücksicht zu nehmen ist für’s weitere Leben auch wichtig!

  • george

    Die meisten Kommentatoren hier können weder korrekt schreiben noch Sachverhalte in der Grundaussage richtig erfassen. Nur „kläffen“ und „äffen“ und beleidigen können sie recht gut. Was will man von denen verlangen, außer dass sie eventuell nochmals eine Bildungschule machen sollen oder besser still sein mögen, anstatt nur Unsinn zu schreiben.

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