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„Es fehlt die Gesamtstrategie“

Federico Giudiceandrea

Der Unternehmerverband bezeichnet die Reduzierung der Steuerlast als wichtigen Schritt. Nun brauche es eine Gesamtstrategie für den Neustart.

Die jüngste ASTAT-Studie zu den wirtschaftlichen Ergebnissen der Unternehmen beziffert den jährlichen Gesamtumsatz der in Südtirol in den Bereichen des produzierenden Gewerbes und der Dienstleitungen tätigen Betriebe auf rund 40 Milliarden Euro. Wenn die aktuellen Schätzungen zu den durch den Coronavirus verursachten Schäden bestätigt werden, die einen Umsatzrückgang in der Größenordnung von 20 Prozent vorhersagen, würde dies geringeren Einnahmen von rund acht Milliarden Euro entsprechen, rechnet der Unternehmerverband Südtirol vor.

Die Situation für den Export sei ebenso ernst: 2019 übertrafen die von Südtiroler Unternehmen ins Ausland verkauften Produkte erstmals den Wert von fünf Milliarden Euro. Eine Reduzierung um 20 Prozent würde einem Rückgang von einer Milliarde Euro entsprechen und laut Unternehmerverband das gesamte auf den internationalen Märkten erzielte Wachstum der letzten fünf Jahre zunichtemachen.

Mit fast 500 Seiten Text sieht das am Mittwoch vom Ministerrat genehmigte Maßnahmenpaket („DL Rilancio“) zahlreiche Maßnahmen zur Bewältigung des Coronavirus-Notfalls vor. „Was noch fehlt und woran wir alle dringend auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zusammenarbeiten müssen, ist jedoch eine Gesamtstrategie für die Zukunft“, sagt der Präsident des Unternehmerverbandes, Federico Giudiceandrea.

Er erklärt: „Wir müssen realistisch sein: Es wird nicht möglich sein, alle mit Coronavirus verbundenen Verluste durch öffentliche Beiträge zu decken. Aus diesem Grund muss der nächste Schritt jener sein, gemeinsam die Voraussetzungen wiederherzustellen, um Arbeit schaffen zu können. Mehr denn je ist die Unterstützung derer, die Beschäftigung und Mehrwert garantieren, unverzichtbar für unsere Zukunft. Wir müssen unser Land mit strategischen Investitionen in Infrastrukturen wieder in Gang bringen, die Verfahren vereinfachen und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Wirtschaft wieder international wettbewerbsfähig zu machen.“

Einige Maßnahmen des Dekrets gehen für Giudiceandrea in die richtige Richtung, insbesondere diejenigen, die auf soziale Notsituationen reagieren sowie jene, die die Steuerbelastung verringern, wie die Abschaffung der Irap-Rate vom Juni für alle Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 250 Millionen Euro oder die Verschiebung neuer Steuern wie „Plastic Tax“ und „Sugar Tax“ auf 2021.

„Wenn wir bedenken, dass ein großer Teil der vor zwei Monaten mit dem Gesetzesdekret Cura Italia beschlossenen Hilfsmaßnahmen aufgrund der langen Verfahren und der bürokratischen Komplexität immer noch nicht bei Familien und Unternehmen angekommen ist, wird klar, dass die Steuerreduzierung tatsächlich die effizienteste und einfachste Unterstützung ist“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • waldhexe

    Keine Arbeit kein Einkommen 0 Steuern,auch bei reduzierten Steuern kommt das selbe raus nähmlich 0 Steuern

  • leser

    Grosser und weitsichtiger giudiceandrea
    Man muss bei weitem kein unternehmerpräsident und sonstiger wirtschaftsguru sein dass man effektiv wirkende manöver machen
    Dabei wäre es sehr einfach zu erkennen dass eine drastische steuerreduzierung de effektivste masnahme ust
    Steuerreduzierung sollte aber in richtung mehrwertsteuerreduzierung gehen weil fenau solche masnahmen in die breite schicht wirken
    Mindereinnahmen an steuern des staates erweisen sich nur anfangs da das geld ja beim endkunden bleibt
    Man könnte es ja als subvention sehen due such der staat siwieso nucht leisten kann weil er das geld nucht hat irapsenkungen sind blödsinn weil sue eh keine summe zum ganzen aysmachen
    Aber das mit den steuersenkungen ist halt so ein taby der reguerenden wie due beteitschaft über ihre eigenen kürzungen zu reden
    Übrigens giudiceandrea
    Die desolate finanzsituation rettet nicht der unternehmer indem man ihn wieder mit subventionen und zusätzlichen steuervergünstigungen weiterfüttert, da man durch das fantasiereiche abschreibungsststem ihn eh schon fast da hat dass er keine steuern bezahlt
    Der einzige weg ust der due lohntūte so attraktuv wie mögluch zu machen und das kann nur das sein dass soviel wie möglich netto vom brutto bleibt
    Der steuerzahker nummer 1 ist und bkeibt der lohnabhängige bürger

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