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Der Corona-Notstand

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Die Coronakrise wirkt sich massiv auf den Seelenzustand der Menschen aus. Der Notstand hat die psychische Belastung von 7 von 10 Italienern erhöht.

Die Formen psychischen Leidens in der Bevölkerung während der Coronakirse waren Gegenstand einer nationalen Umfrage, die vom Institut Piepoli für den nationalen Rat der Psychologenkammer (CNOP) durchgeführt wurde.

Generell hat der Notstand bei 7 von 10 Italienern das Niveau der psychischen Belastung erhöht, insbesondere bei Frauen und Menschen zwischen 35 und 54 Jahren.

42% der Italiener klagen über Angstprobleme; 24% über Schlafstörungen; 22% über Reizbarkeit; 18% über depressive Stimmung; 14% über Beziehungsprobleme und Beziehungskonflikte; 10% über Ernährungsprobleme; 28% geben an, keine Probleme oder Beschwerden zu haben.

Laut Studie fallen folgende Umstände am meisten ins Gewicht:

Keine Beziehungen zu Menschen außerhalb des eigenen Haushaltes (51%); erhöhte psychische Beschwerden (31%); keine Möglichkeit Sport im Freien zu treiben (27%); wenig Platz zur Verfügung zu haben (24%).

Folgende Antworten gab es zu positiven Aspekten der Isolation: „Ich habe mehr Zeit, um mich meiner Familie zu widmen“ (49%); „Ich habe mehr Zeit, um mich mir selbst zu widmen“ (34%); „Ich lese Bücher“ (25%).

„Die Lage wird nun zunehmend zu einem psychologischen Notfall werden“ bemerkt dazu David Lazzari, Präsident der nationalen Psychologenkammer.

„In diesem Stadium der Notlage erscheint es wesentlich zu vermeiden, dass diese erhobenen Problematiken nicht zu ernsthafteren psychischen Störungen entwickeln. Das psychische Leiden in der Bevölkerung kann sich außerdem in anderen Bereiche negativ beeinflussen: Einer Zunahme von körperlichen Symptomen, von Unbehagen bei der Arbeit und die Verbreitung eines diffusen Gefühls von sozialem Leid. Die wissenschaftlich am besten geeigneten und validierten Maßnahmen sind psychologische Strategien und Interventionen.“

Es erscheinE daher unerlässlich, der Bevölkerung einen zeitnahen Zugang zu psychologischen Interventionen zu garantieren und Psychologen in die Arbeitsgruppen einzubeziehen, die sich mit der Bewältigung dieses gesundheitlichen Notfalls befassen, so Sabina Cagol vom lokalen Ableger der Psychologenkammer.

 

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Kommentare (2)

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  • leser

    Liebe Tageszeitung
    Das sind schon super Berichte die ihr da schreibt
    Wenn man die Prozentzahlen zusammenzählt kommt man auf 160%
    Da habt ihr wiedereinnahmst gewaltige Recherchen gemacht
    Hut ab

  • unglaublich

    Die körperlichen und psychischen Kollateralschäden werden erst in einigen Wochen bzw. Monaten sichtbar.Von den wirtschaftlichen Auswirkungen mal ganz abgesehen, die ihrerseits den Menschen wieder arg zusetzen werden.

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