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Die Gestrandeten

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Peru, Kambodscha, Kanada: Über hundert Südtiroler sitzen noch immer im Ausland fest. Die Rückholaktion gestaltet sich als Odyssee.

Von Matthias Kofler

Das italienische Außenministerium hat sich ein hehres Ziel gesteckt: Bis zum 5. April sollen 50.000 Staatsbürger, die aufgrund der Reisebeschränkungen nach wie vor im Ausland feststecken, nach Italien zurückgebracht werden. Unter den Gestrandeten befinden sich Schätzungen zufolge auch über hundert Südtiroler, die sich hilfesuchend an die Parlamentarier in Rom oder an die Mitglieder der Landesregierung gewandt haben.

Eine Rückkehr zu organisieren, gestaltet sich als äußerst schwierig: Viele Staatsgrenzen sind im Kampf gegen die Corona-Pandemie bereits geschlossen worden. Auch große Hubs weltweit haben ihren Betrieb reduziert oder gänzlich heruntergefahren. Jetzt sind Koordination, Absprachen und Organisieren von Flugreisen (in einem geringeren Ausmaß auch Busfahrten) zurück nach Italien gefragt. Allein gestern wurden über Sonderflüge gut 900 Italiener aus Dublin, Kairo und Belgrad nach Hause gebracht.

Die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard betreut etwa ein Dutzend Fälle von Gestrandet aus Südtirol: Es handelt sich in ihrem Fall um Personen, die in Kambodscha, Peru oder Kanada und anderen Ländern sehnlichst auf die Rückkehr in ihre Heimat warten. Gebhard ist im engen Austausch mit Vizeaußenministerin Marina Sereni (PD): Über diese wichtige Kontaktstelle in der römischen Regierung konnten Verbindungen zu den Botschaften und Behörden im Ausland aufgebaut werden. Und es wird versucht, Transferflüge nach Europa organisiert werden.

Landesrat Philipp Achammers Team betreut in Zusammenarbeit mit dem Büro des Landeshauptmanns derzeit weit über 40 Personen, die auf der ganzen Welt verstreut sind – Europa, Asien, Australien, Neuseeland, Südafrika, Kanada und viele mehr. „Einige Dutzend haben wir bereits unterstützt, nach Hause zu kommen“, berichtet Achammer. Die Rückreise werde jedoch von Tag zu Tag schwieriger, da viele Staaten und Fluggesellschaften die Flüge canceln. Und das große Problem ist dabei, dass diese im letzten Augenblick gecancelt werden. „Wir sind im engen Kontakt mit den italienischen Botschaften, aber fallweise auch mit österreichischen, die in diesen Tagen eine großartige Arbeit leisten“, sagt der Landesrat. Die Devise lautet: „Grundsätzlich sollte jeder dort bleiben, wo er sich gerade aufhält, aber wir haben großes Verständnis dafür, wenn jemand nach Hause möchte und deshalb werden wir das Möglichste unternehmen, dass es auch gelingt.“

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