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„Schatten über Luttach“

Screenshot Rai Südtirol

Der Ahrntaler Bürgermeister Helmut Klammer hofft, dass die Tragödie von Luttach „keine Schatten auf die Talschaft wirft“. Das Protokoll der Pressekonferenz.

Am Sonntagvormittag hat in Luttach eine Pressekonferenz zum Unglück in der Nacht auf Sonntag stattgefunden.

An dieser PK nahm auch Landeshauptmann Arno Kompatscher teil.

Er sprach von einer „unfassbaren Tragödie“ und ersuchte die Medien um Zurückhaltung, aus Rücksicht auf die Opfer.

„Wir werden alles tun, um für eine bestmögliche Betreuung und Begleitung zu sorgen”, versicherte Kompatscher und dankte allen Einsatzkräften.

Auch Bürgermeister Helmut Klammer ersuchte um eine „faire Berichterstattung“.

Der Erste Bürger des Ahrntales befürchtet, dass die Tragödie Auswirkungen auf den Fremdenverkehr haben könnte.

Klammer sagte wörtlich:

„Ich war in der Nacht selbst vor Ort. Es ist ein unfassbares Unglück. Ich ersuche die Medien um Zurückhaltung, weil wir ja noch nicht alle Details kennen. Ich ersuche die Medien, unser Tal nicht schlechtzureden.

Ein Unfall, so tragisch er auch ist, kann passieren. Es ist eine ganz schlimme Situation für die ganze Talschaft. Ich hoffe, dass dieser Unfall keine großen Schatten für die Zukunft auf unsere Talschaft wirft.“

Der Bürgermeister stand bei der Pressekonferenz wohl noch unter Schock.

Notfallmediziner Marc Kaufmann nannte Zahlen zum Einsatz.
Demnach waren 17 Rettungswagen des Weißen Kreuzes mit acht Notärzten und 50 Sanitätern im Einsatz.
Der letzte Patient wurde um 03.30 Uhr abtransportiert.
Insgesamt wurden 17 Patienten betreut, davon sind sechs verstorben. Alle Verstorbenen stammen aus Deutschland.
Vier Personen wurden schwer- bzw. schwerstverletzt.
Zwei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma wurden in die Uni-Klinik nach Innsbruck gebracht.
Die Jugendlichen hatten im Alpenpub Hexenkessl in Steinhaus gefeiert und waren dann mit einem Shuttelbus zu ihrer Unterkunft gefahren.
Als sie hinter dem Bus die Straße überquerten, geschah die Tragödie.

Foto: Bernhard Zimmerhofer

Ein Patient mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma wurde ins Spital nach Bozen gebracht.

Ein Schwerverletzter wird in Bruneck behandelt.
Von den fünf mittelschwer Verletzten wurden vier nach Brixen und einer nach Bruneck gebracht.
Zwei Leichtverletzte wurden in das Krankenhaus nach Bruneck gebracht.
Von den elf Verletzten stammen zwei aus Südtirol, alle anderen gehörten einer deutschen Jugendgruppe an.
Bei den Südtirolern handelt es sich um den Unfalllenker und um einen Einheimischen, der auf den Shuttlebus aufgefahren war und sich dabei leicht verletzte.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (50)

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  • andreas

    Wenn bei 6 Toten und einigen Schwerverletzten in der ersten Stellungnahme schon die Sorge um den Tourismus erwähnt wird, kann man sich nur noch schämen, Südtiroler zu sein.

    • besserwisser

      @andreas: vermutlich jeder mensch ist traurig dass dieses schlimme unglück passiert ist.
      vielleicht schaffen auch sie es sich an diesem trauertag sich in nobler zurückhaltung freu von jeder polemik zu üben.
      r.i.p.

  • vogelweider

    Ja, tatsächlich, solche Aussagen sind unsäglich!

  • manfred

    Es ist si schrecklich für diese jungen Menschen und ihre Angehörigen. Mag sein, dass auch der BM im Entsetzen Blödsinn geredet hat, begreifen kann ich es trotzdem nicht.
    Unfall mit Trunkenheit, sagte neulich ein ital. Politiker, ist kein Unfall sondern eine selbst getroffene Entscheidung. Gut dass die StVo kürzlich auch dahingehend abgeändert wurde.

  • meraner

    Wie schäbig ist das den, hier passiert eine Tragödie bei der sechs Menschen sterben, und die Tageszeitung online, hat nichts besser zu tun als einen ganzen Artikel über einen Satz des Luttacher Bürgermeister zu schreiben. Dieser Satz, sollte er wirklich so gefallen sein, kommt von einem sichtlich geschockten Menschen (Video auf Stol.it), und in solchen Situationen sollte man auf ein Interview mit dem Betroffenen verzichten, oder mindestens nicht jedes Wort in die Waagschale legen, und vor allem sollte fairerweise der Satz nicht aus dem Text und dem Zusammenhang heraus gerissen werden. Bei solch einem populistischen Journalismus braucht bald jeder eine Pressesprecher. Schade um das Niveau einer einstmaligen guten Tageszeitung.

  • prof

    Es wäre viel besser nachzudenken bevor man nach einer solchen Tragödie dumme Kommentare schreibt.

  • perikles

    Ich denke in dieser Situation kann jeder, auch ein Bürgermeister überfordert sein. Wenn aber, wie die Bildzeitung schreibt, dieses Strassenstück als Raserstrecke bekannt ist, bleibt die Frage, warum er nichts gegen die Raserei unternommen hat.

  • george

    Ich schweige, bete für die Opfer und ersuche jene Gemeinde- und Landesverantwortlichen, die solche Straßensituationen vor sich haben, so im Vorhinein zu agieren, dass derartige Unfälle möglichst vermieden werden können. Aber auch gegen die Betrunkenheit muss mehr getan werden.

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