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Arnos Charme

Philipp Achammer, Arno Kompatscher und Massimo Bessone

Posse in der Lega: Maurizio Bosatra akzeptiert nun doch, dass Massimo Bessone die Sanitätsbauten an Thomas Widmann abgibt – weil ihn der LH überzeugte.

Von Matthias Kofler

In der Lega schütteln viele den Kopf: Als ob nichts gewesen wäre, gab Kommissär Maurizio Bosatra am Montagabend auf einer Parteiversammlung bekannt, dass die Verantwortung für die Sanitätsbauten nun doch von Landesrat Massimo Bessone an Thomas Wdimann übergehen soll. Darauf habe er sich mit LH Arno Kompatscher verständigt. Es handle sich nicht um einen Kompetenzverlust für ein italienisches Regierungsmitglied, sondern um eine Entscheidung im Sinne der gesamten Bevölkerung, so Bosatra.

Brisant: Vor ein paar Monaten wollte der Kommissär seinen parteiinternen Widersacher Bessone noch wegen ebendieser Kompetenzverschiebung aus der Lega hinauswerfen. „Entweder nimmt Bessone diese Entscheidung zurück oder er tritt unverzüglich als Landesrat zurück“, so Bosatra im Juli. Doch nach seinem Treffen mit dem LH am vergangenen Mittwoch im Palais Widmann änderte der Lega-Chef komplett seine Meinung. Wohl wegen Kompatschers Überzeugungskünste und seines Verhandlungsgeschicks.

Bessone will sich zu der Angelegenheit nicht mehr äußern. Er verweist nur darauf, dass er von Anfang an für die Verschiebung eingetreten sei. Es sei dies keine Kompetenzübertragung, sondern die Verschiebung eines Büros mit zwei Mitarbeitern.

Kompatschers Kalkül: Widmann soll den vollen Zugriff aufs Haushaltskapitel „Sanitätsbauten“ erhalten, um den Krankenhaus-Bau direkt vom Gesundheitsassessorat und vom Sanitätsbetrieb aus zu verwalten. „Derzeit haben wir ein Hybrid, das keinen Sinn macht“, heißt es aus der Landesregierung.

Die Turbulenzen beim Koalitionspartner führt man auf den erbitterten Machtkampf zwischen Ex-Parteikommissär Massimo Bessone und dessen Widersacher Filippo Maturi zurück. Maturi, der sich anschickt, neuer Bürgermeister von Bozen zu werden, hat beste Verbindungen zur Mailänder Parteizentrale und zum nunmehrigen Kommissär Bosatra.

Bessone wird – anders als lange Zeit vermutet – im Gegenzug nicht mit den Kompetenzen für das Breitband, die derzeit bei Widmann liegen, „entschädigt“. Stattdessen hat ihm der LH 100 Millionen Euro zugesichert, die der Lega-Politiker im kommenden Jahr in die Sanierung der Schulen in Südtirol investieren kann.

 

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