„Heuchlerisch und unglaubwürdig“
Die Süd-Tiroler Freiheit beteiligt sich nicht an der Aktion der SVP und der Grünen zum Fall JWA – und spricht von einem „heuchlerischen Schauspiel“.
Die Süd-Tiroler Freiheit spart nicht mit Kritik: „Ausgerechnet die Südtiroler Volkspartei, die mit den Faschisten koaliert, und die Grünen, die die faschistischen Ortsnamen und Relikte verteidigen, wollen am Dienstag vor dem Landtag mit einer Aktion ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen“, so heißt es in einer Aussendung der STF.
Zu dieser Veranstaltung geladen seien sogar die Vertreter der neofaschistischen Fratelli d’Italia eingeladen worden. „Diese Aktion ist an Heuchelei nicht zu überbieten und relativiert einmal mehr die wirklichen Verbrechen des Rechtsextremismus“, so die STF weiter.
Die Süd-Tiroler Freiheit werde sich an diesem heuchlerischen Schauspiel nicht beteiligen und fordert die SVP und die Grünen dazu auf, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen, indem sie sich endlich von den faschistischen Kulturverbrechen in Südtirol distanzieren und es unterlassen, diese als entfaschistisierte Kunstwerke und kulturelle Bereicherung zu relativieren, so die STF.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird demnächst zum wiederholten Male einen Antrag im Landtag einbringen, der die klare Verurteilung des Faschismus und die Beseitigung seiner bis heute allgegenwärtigen Denkmäler und Ortsnamen vorsieht. „Dann wird sich zeigen, wie weit es bei der SVP und den Grünen mit ihrer vermeintlich antifaschistischen Gesinnung bestellt ist“, so die STF.
Wer glaubhaft ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen wolle, dürfe nicht auf dem faschistischen Auge blind sein. Während in Deutschland und Österreich eine staatspolitisch klare Distanzierung vom Nationalsozialismus vorgenommen wird, sei der Faschismus in Italien und leider auch in Südtirol staatstragend.
Abschließend heißt es in der Aussendung der STF:
„Wo waren Frau Foppa und Herr Stauder, als Giorgia Meloni das Konzept der Völkervertreibung propagierte, indem sie forderte, dass jene Südtiroler, die sich nicht als Italiener fühlen, nach Österreich verschwinden sollen? Wo bleiben die Stimmen des Protests von Frau Foppa und Herrn Stauder gegen das Alpini-Denkmal in Bruneck, das den Völkermord in Äthiopien glorifiziert? Warum haben die SVP und die Grünen im Landtag immer gegen die Abschaffung der faschistischen Ortsnamen und die Beseitigung der faschistischen Relikte gestimmt? Wo war die Unterstützung des SVP und der Grünen, als die Süd-Tiroler Freiheit die Umbenennung des faschistischen Siegesplatzes in Antifaschismus-Platz gefordert hat?
Wer den real existierenden Faschismus in Süd-Tirol aus ideologischen Gründen nicht sehen will, hat keine Glaubwürdigkeit, wenn es um die Verurteilung von Rechtextremismus geht.“
Kommentare (39)
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