„Wirr und irr“
Der ehemalige EU-Parlamentspräsident und SVP-Freund Antonjo Tajani habe Südtirol beleidigt, kritisiert Sven Knoll.
Als „wirr und irr“ bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, die beleidigenden Aussagen des ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten, Antonio Tajani, der in einem Interview mit EL ESPAÑOL die Süd-Tiroler als Störenfriede abstempelt, „mit denen Italien viele Jahre Probleme hatte“, und der die Forderung nach Selbstbestimmung mit lebenslänglichem Gefängnis bestrafen möchte. Tajani hat offenkundig nicht nur von der Geschichte Süd-Tirols keine Ahnung, sondern auch von den Menschenrechten und den Gesetzen des italienischen Staates keinen blassen Schimmer.
Antonio Tajani sei daran erinnert, dass sich Süd-Tirol die Zugehörigkeit zu Italien nicht freiwillig ausgesucht hat und es Mussolini war ― dessen positiven Errungenschaften Tajani ja so lobenswert findet ― der die Süd-Tiroler grausam unterdrückt hat und kulturell auslöschen wollte.
Wenn schon, bereitet Italien Süd-Tirol wirtschaftlich und politisch laufend Probleme, aber sicher nicht umgekehrt, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
Nicht minder sinnbefreit ist auch Tajanis Aussage, wonach es innerhalb eines Staates nur ein Vaterland geben kann und die Forderung nach Selbstbestimmung in Italien daher mit lebenslanger Gefängnisstrafe sanktioniert wird.
Nicht Italien, sondern Österreich ist das Vaterland Süd-Tirols. Nur deswegen hat Süd-Tirol überhaupt eine Autonomie. Dies in Frage zu stellen, bedeutet nichts anderes, als die Grundlage der Süd-Tirol-Autonomie in Frage zu stellen.
Die Süd-Tiroler Freiheit erinnert Tajani daran, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Artikel 1 der UN-Menschenrechtspakte verankert ist und diese Rechte in Italien sogar per Verfassung anerkannt wurden. Tajani sollte sich daher eingehender informieren, oder noch besser, einfach schweigen.
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Kommentare (8)
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itler
Paulus du nervsch!
@tageszeitung: könnt ihr ihn nicht endlich wegen SPAM sperren? Er postet ja unter quasi JEDEM Beitrag sein persönliches Anliegen welches absolut nichts mit dem Beitrag an sich zu tun hat.
morgenstern
Die Ladurner hat ihn schon zum „Abschuss“ freigegeben.
cif
Es dürfte wohl klar sein, warum er das Interview gerad mit der spanischen Zeitung führte. Die Spanier (Regierung) sind wohl die einzigen, welche Tajani Verständnis entgegenbringen.
philipptrafojer
Ist in der Tat etwas wirr…. Es sind im Wesentlichen drei Zeilen.
https://www.elespanol.com/opinion/20190728/antonio-tajani-italiana-lideres-proces-carcel-vida/416958694_0.html
„Pues en España estamos preocupados por las consecuencias de que puedan ir 25 años a prisión…
…pero es que no se puede hacer la separación de un país. ¡No se puede! En Italia nosotros estamos ahora más tranquilos, después de muchos años con problemas de la minoría alemana en el norte. Mire, con Europa, las minorías, las regiones que quieren autonomía, son más libres. Pero yo he defendido la unidad de un país con respeto a la ley, porque la Constitución de España es también ley constitucional europea.“
[email protected]
Alles große, große Freunde des Herrn Kompatscher, beschämend.
cif
Diplomatie scheint für viele ein Fremdwort zu sein.
stefan1
Wer solche Freunde wie die SVP hat, braucht keine Feinde mehr.
Wenn endlich die 50+ SVP Stammwähler ihr Gehirn einschalten würden…
mannik
Typische Knoll-Aussendung. Aus dem Kontext gerissen und auch noch falsch übersetzt. Tajani ist eine traurige politische Figur, stimmt, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Knoll in das Interview Dinge hineininterpretiert, die er für seinen Kampf ausschlachten will (obwohl sie so nicht gesagt wurden). Daher ein Tipp: Immer zweifeln an Knoll’s Aussagen…
Wer es genauer wissen will, sollte den Artikel lesen, den philipptrafojer verlinkt hat. Knoll logischerweise nicht.