„Erstmals zweistellig“
Wo sich rund um Südtirol derzeit Bärenpopulationen und Wolfsrudel aufhalten, wie groß die Schäden zuletzt waren – und warum das Land von einer Zunahme ausgeht.
von Heinrich Schwarz
Arnold Schuler betont: „Die Wölfe rund um das Land nehmen zu, infolgedessen kann man sich erwarten, dass auch die Anwesenheit der Wölfe in Südtirol zunehmen wird.“
Der Landesrat für Landwirtschaft hat auf eine Landtagsanfrage des Freiheitlichen Andreas Leiter Reber geantwortet, der sich über den Stand der Dinge bei Wolf und Bär erkundigte.
Zum Bär erklärt Schuler, dass sich in Südtirol aktuell keine fixe Population aufhalte. „Die einzige fixe Bärenpopulation in der Nähe des Landes befindet sich im Trentino, rund um die Brentagruppe. Einige Individuen dieser Population versuchen jedes Jahr, die Landesgrenze zu überschreiten, bis jetzt sind sie höchstens einige Tage bei uns geblieben, um dann wieder in die Heimat zurückzukehren“, so der Landesrat.
Im Vorjahr verursachten Bären in Südtirol insgesamt zwölf Bienenschäden. Den betroffenen Imkern wurde dafür eine Entschädigung von 4.239 Euro ausgezahlt.
Eine weit größere Gefahr stellt die Wolfspopulation dar. Arnold Schuler über den Stand der Dinge: „Ein siebenköpfiges Wolfsrudel befindet sich am Nonsberg. Die Alpha-Wölfin ist besendert worden und deren Monitoring hat gezeigt, dass sich das Rudel meistens im Trentino aufhält, sich aber oft auf Südtiroler Seite aufhält. Ein zweites Rudel hat sein Territorium im Fassatal und lässt sich ab und zu auf der Seiser Alm sichten. Ein drittes Rudel ist in Arabba zuhause und dessen Wölfe ziehen manchmal auch in das Gebiet von Alta Badia.“
Gleichzeitig unterstreicht Schuler, dass diese und andere Rudel rund um Südtirol jedes Jahr von jungen Wölfen verlassen werden, die sich auf die Suche nach einer neuen Heimat und eines/er neuen Partners/in machen. „Einige von diesen Jungwölfen kommen zu uns nach Südtirol, halten sich an einem oder mehreren Orten einige Zeit auf und wandern dann weiter“, so der Landwirtschaftslandesrat.
In den letzten zehn Jahren wurden einige Wölfe in Südtirol genetisch bestimmt. Die entsprechende Anzahl wurde im Vorjahr laut Schuler zum ersten Mal zweistellig (13). Aus all diesen Gründen wird eine weitere Zunahme der Wölfe in Südtirol erwartet.
Andreas Leiter Reber fragte auch, welche konkreten Schutzmaßnahmen für Mensch und Tier in jenen Ortschaften getroffen werden, in deren unmittelbarer Nähe bestätigte Bären- und Wolfsichtungen verzeichnet wurden.
Arnold Schuler antwortet: „Bär und Wolf sind potenziell gefährliche Tiere, aber es kann gesagt werden, dass der Mensch nicht in ihr Beuteschema fällt. Bei steigenden Wolfspopulationen muss man davon ausgehen, dass Nutz- und Begleittiere öfter in Gefahr geraten, da sie den Umgang mit Bär und/oder Wolf nicht gewohnt sind. Ungeschützte Tiere sind zudem eine leichtere Beute und somit können nur vermehrte, mögliche Vorsorgemaßnahmen wie etwa Herdenschutzmaßnahmen die Schäden vermindern.“
Im Vorjahr wurden vom Wolf in Südtirol nachweislich 13 Schafe, 43 Lämmer und vier Ziegen gerissen. Die Bauern erhielten eine Entschädigung von insgesamt 8.420 Euro.
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Kommentare (25)
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pingoballino1955
Lasst euch nicht täuschen ihr Wähler,nach den Wahlen ist alles wieder vergessen und versenkt,ausser die Bauern stürmen den Landtag!
einereiner
Die Bauern werden den Landtag stürmen, wenn die Wölfe weiter geduldet werden. In Deutschland werden wahrscheinlich wolfsfreie Zonen, darunter das alpine Gelände, eingeführt werden. Dann braucht es noch jedes Jahr 20 Patronen und diese unsägliche linksgrüne Verfehlung hat ein Ende.
silverdarkline
Geht fleißig Mussolini wählen, scheinheilige Pseudo-Tiroler-Landschaftsvernichter! Vielleicht bekommt ihr dann eure 20 Patronen oder 20 Euro Beitrag für’s Scheissapier, damit ihr euch net in die Hosen scheißen müsst wen ihr nächstes mal vor’s Haus geht und der böse Wolf wartet! Idioten.
meintag
Wenn Dorfmann bei den Wahlen durchsaust, werden die Wahlen wiederholt. Südtirol ist wichtig für die EU und man kann auf das geheime Königreich nicht verzichten.
alsobi
Selten so gelacht, das ist pure Gehirnwäsche nichts weiter.
alsobi
Damit war der Pseudobauer und Möchtegerntiroler „einereiner“ gemeint.
george
Und für ‚einereiner‘ braucht es noch ein paar ordentliche Fortbildungsstunden, dann hat diese „rechtsschwarze“ oder besser gesagt, diese Verfehlung und Verbildung“ auch ein Ende.
einereiner
Ich bin nicht rechts, aber sehr überzeugt ANTILINKS. Denn 95% der Linken geht es nicht um Umweltschutz sondern darum, andere zu kritisieren und daraus ihre Lebensenergie zu beziehen.
kurt
@einereiner
Richtig!!.
florianegger
alte Wolffallen wieder aktivieren. Wölfe darin einfangen und in den Städten freilassen. Somit ist Allen geholfen, den Wölfen, den Bauern und den Städtern, die diese Tiere so lieb haben
george
Am besten gleich schon bei „florianegger“ in seinem Garten freilassen, dann hat er nicht mehr Zeit so blöde Kommentare von sich zu geben. Das meine ich als echter Bergbewohner und nicht als Städter.
jeronimo
olm die gleiche Leier vor jedo Wohl!! Noch die Wohln hearsch man nimma viel va do SVP Politik, Hauptsoche die Bauern folln olm afs Neue inne und wähln fleissig in Dorfmann.
batman
Abraham Lincoln über Öffentliche Meinung
„Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.“
Milwaukee Daily Journal, 29. Oktober 1886
huwe
Herr Schuler
wieviel schaden haben die Politiker im Jahr 2018 angerichtet bzw. hinterlassen? das geht in die Millionen, und da, Jammert man um läpische 12.659 Euro.
Schamp enk.
george
Wer jammert, Schuler oder bestimmte Bauern und Bauernhoteliere? Zwischen „jammern“ und konkret informieren besteht nämlich ein himmelweiter Unterschied.
einereiner
Wenn die Linksgrünen Wölfe zur Bekämpfung der Bergbauern unterstützen, sollten wir Rechtsradikale zur Bekämpfung der Linksgrünen importieren.
mannik
Die Rechtsradikalen sind schon da.
kurt
@mannik
Aha ,das ist ihnen auch aufgefallen ,ja,ja besser spät als nie !!!.
george
Solltest du (einereiner) das als Antwort auf mich gegeben haben, so schreib dir hinter deine Ohren, dass ich kein „Linksgrüner“ bin, sondern ein Bergler, der mehr über Ökosysteme gearbeitet hat (auch praktisch) und Bescheid weiß, als du jemals in deinem Leben getan hast. Und richtige Bergbauern jammern nicht und geben auch nicht so blöde Kommentare ab. Sie haben auch nicht Zeit immer alle in Linke, Grüne, Linksgrüne, Radikale, Rechte usw. einzuteilen. Sie lassen einfach einmal Menschen als solche gelten und arbeiten mit der Natur und nicht gegen diese, indem sie dauernd wie „einereiner“ ihre Felder übergüllen.
silverdarkline
Das braune Gesocks gehört ausgerottet! Ich würde sie den Wölfen zum Fraß vorwerfen, wer damit auch immer gemeint ist…
ahaa
Stimmt es das es Hunde waren.?Erschießt ihr jetzt alle.?
einereiner
Ja, alle streunenden UND wildernden Hunde gehören erschossen.
morgenstern
Herr Schuler, dieser Hauch an Kompetenz kann ihrer Ahnungslosigkeit nicht gefährlich werden.
batman
https://m.youtube.com/watch?v=kFfhBX7ET-4
jennewein
Macht nicht so ein Theater wegen die paar Wolfsrisse Streunende und Wildernde Hunde machen viel grössere Schäden und obwohl die Gesetze da wären wird nichts unternommen.
Hundebesitzer zu strafen nimmt Wählerstimmen.
Grosse Worte gegen den Wolf bringt Wählerstimmen,obwohl jeder weis,dass unsere Politiker zu klein sind um Wolfabschüsse zu genehmigen.
Da helfen keine Mahnfeuer und keine Protestaufmärsche.