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„Verkaufen unsere Seele nicht“

Philipp Achammer

Auf der Landesversammlung der SVP gab sich Obmann Philipp Achammer kämpferisch – und versöhnte sich mit dem LH.

„Den Volksparteien wird eine Krise nachgesagt. Deshalb verkaufen wir als Südtiroler Volkspartei aber nicht unsere Seele“, meinte Obmann Philipp Achammer am Samstag bei der SVP-Landesversammlung im Meraner Kursaal. „Wir haben Werte, die wir nicht aufgeben – auch wenn die Partner andere werden! Wir leben die Demokratie. Und wir werden die eigene Geschichte niemals vergessen!“

„Es heißt heute immer wieder, die Volksparteien steckten in der Krise – sie gäben nicht mehr die richtigen Antworten“, sprach SVP-Obmann Philipp Achammer die derzeitige „Hochkonjunktur populistischer Gruppierungen“ an.

Die Südtiroler Volkspartei stehe selbstverständlich immer wieder im Mittelpunkt des Interesses – und werde kritisiert. „Wir werden aber unsere Seele nicht verkaufen. Und wir werden unsere Werte nicht aufgeben – auch wenn die Partner andere werden!“

Die Südtiroler Volkspartei bleibe auch künftig jene Kraft im Land, die den Ausgleich sucht – die nicht ausgrenzt und nicht aufhetzt. „Wir werden unsere Politik auch weiterhin nicht auf Kosten der Schwachen machen – sondern alle Menschen in den Mittelpunkt stellen“, meinte Philipp Achammer. „Wir werden versuchen, zu einen und zusammenzuführen – und werden keine neuen Grenzen schaffen. Und wir werden uns auch nicht von anderen sagen lassen, was zu tun ist.“

„Wir leben die Demokratie: Die Südtiroler Volkspartei ist eine Partei, die die eigene Geschichte niemals vergessen wird – auch wenn die Partner wechseln“, sagte Philipp Achammer. „Wir lassen uns nicht einschüchtern – und werden auch künftig mit Rückgrat unsere Werte vertreten.“ So einfach, wie es sich jene Partei im Land mache, die sich seit kurzem als „neue Volkspartei“ bezeichnet, dürfe man es sich nicht machen – die Politik sei doch etwas komplexer.

SVP-Obmann Philipp Achammer forderte aber auch ein neues Wir-Gefühl innerhalb der Südtiroler Volkspartei – und sprach sich dafür aus, dass Parteien künftig wieder etwas kosten dürften. Die Partei müsse aber auch „jünger, weiblicher und sozialer werden“ – und „unmittelbar und schnell auf die Themen der Menschen reagieren“. Den motivierten SVP-Listen bei den Gemeindewahlen in Sarntal und in Freienfeld wünschte er viel Glück.

Philipp Achammer ging aber auch auf die am 26. Mai stattfindende Europawahl ein: „Lassen wir uns die Europäische Union nicht von einigen Miesmachern nehmen, die das Rad der Zeit zurückdrehen wollen.“ Es gelte für Europa und gegen Nationalismus einzustehen: „Europa muss besser gemacht werden – und nicht zerstört werden.“ Der SVP-Obmann meinte: „Gerade wir als Europäische Volkspartei dürfen Europa nicht den anderen überlassen.“

Zur Allianz mit einem italienischen Partner erklärte Philipp Achammer: „Allein hätten wir bei der Europawahl niemals eine Chance: Ein überstaatliches Wahlrecht gibt es leider nicht, so ist nur eine Möglichkeit übriggeblieben.“ Die politische Heimat der SVP sei weiterhin die Europäische Volkspartei. Der einzige Weg sei diesmal aber eine technische Übereinkunft mit dem italienischen EVP-Vertreter um Antonio Tajani gewesen. Mit der Christlich-Sozialen Union (CSU) von Markus Söder und der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) von Sebastian Kurz habe man hingegen ein politisches Abkommen abgeschlossen.

Zum SVP-Spitzenkandidaten meinte er SVP-Obmann: „Herbert Dorfmann ist ‚unser Südtiroler für Europa‘. Seit 10 Jahren arbeitet er als kompetenter, umsichtiger EU-Parlamentarier, der sehr geschätzt wird – und über ein hervorragendes Netzwerk verfügt“. Philipp Achammer forderte auf, weitsichtig zu bleiben – und den Weg Silvius Magnagos weiterzugehen. „Die Südtiroler Volkspartei steht für den Dienst an der Allgemeinheit – und da gibt es noch viel zu tun.“

Achammer versöhnte sich am Samstag auch demonstrativ mit LH Arno Kompatscher. Kompatscher sei ein „hervorragender Landeshauptmann“, mit dem er „sehr gerne zusammenarbeite“.

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